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10% Inflation - Gold steigt 100 $ in einer Woche

08.12.2020  |  Markus Blaschzok
Der US-Dollar tauchte in der vergangenen Handelswoche weiter ab und fiel auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die US-Wahl ist noch immer unentschieden, was das Vertrauen in den US-Dollar unterminiert und die Märkte verunsichert. Zudem gibt es neues Stimulus-Programm in den USA, auf das sich moderate Kräfte beider Parteien wohl einigen werden.

Der Umfang des Pakets in Höhe von 908 Mrd. US-Dollar ist im Vergleich zu der ursprünglichen Forderung der Demokraten von über 2 Billionen US-Dollar gering. 560 Millionen Dollar stammen aus bereits bestehenden Mitteln, die US-Finanzminister Mnuchin kürzlich von der US-Notenbank zurückgefordert hatte, wogegen nur 348 Mrd. US-Dollar neu am Kapitalmarkt aufgenommen werden müssen, die letztlich über Anleihenkäufe der Fed finanziert werden. Es verwundert daher nicht, dass der US-Dollar aktuell zur Schwäche neigt.

Diametral gegensätzlich konnte der Euro zum US-Dollar seinen langjährigen Abwärtstrend überwinden, worauf ein Short-Squeeze auf 1,218 US-Dollar folgte. Am Donnerstag tagt die Europäische Zentralbank, die mit einer Verbalintervention der Eurostärke entgegentreten könnte. Sollte Lagarde die Stärke des Euros nicht adressieren, dann wäre ein weiterer Anstieg des Euros denkbar.

Kurios war in den letzten beiden Handelswochen, dass der Goldpreis in US-Dollar intraday bei einer Dollarschwäche oftmals fiel und bei einer Dollarstärke anstieg, was außergewöhnlich war. Zum Beginn der letzten Handelswoche fiel der Goldpreis auf 1.764 US-Dollar, wobei sich dieser mittlerweile wieder deutlich auf 1.865 US-Dollar erholen konnte. 1.800 US-Dollar war unsere Zielmarke für den Short-Trade, den wir bei 2.000 US-Dollar gestartet hatten.

Über 1.815 US-Dollar fanden kurzfristig agierende Trader vergangene Woche ein erstes prozyklisches Kaufsignal, worauf der Goldpreis bis zum nächsten Abwärtstrend bei 1.870 US-Dollar sprang. Gelingt nun auch der Ausbruch über diesen längerfristigen Abwärtstrend, dann würde dies ein mittel- bis langfristiges prozyklisches Kaufsignal erzeugen. Gelingt der Ausbruch hingegen nicht, dann besteht die Gefahr, dass dem Anstieg des Goldpreises im Rahmen eines stärkeren Dollars wieder die Luft ausgeht und der Ausbruch noch etwas auf sich warten lässt.

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Gold befindet sich noch in der Korrektur, doch Platin konnte auf ein Mehrjahreshoch ansteigen


Kurzfristige Gold-Trader sollten konsequent Stop-Loss Orders setzen, denn der Einbruch des Goldpreises in der letzten Handelswoche, wurde durch hohe Abflüsse aus den physisch hinterlegten Gold-Produkten verursacht, da dies ein temporäres Überangebot am physischen Markt erzeugte. Mit den neuen Impfstoffen stieg der Risikoappetit der Investoren, da diese auf ein baldiges Ende der Teil-Shutdowns und somit einer deutlichen Erholung der Wirtschaft hoffen. Der US-Aktienmarkt konnte daher neue Allzeithochs erklimmen, während die Nachfrage nach dem sicheren Hafen der Edelmetalle kurzzeitig abnimmt.

Jene, die ihr Gold jetzt verkaufen und in den nun überteuerten Aktienmarkt einsteigen, begehen jedoch einen strategischen Fehler, denn während einer Stagflation, in der sich die Weltwirtschaft zweifelsohne befindet, steigt der Goldpreis stärker als der Aktienmarkt. Die Aktienmärkte befinden sich während einer Rezession grundsätzlich in einem realen Bärenmarkt, wobei die Inflation dies kaschiert und hohe Kursniveaus verteidigt oder gar neue nominale Allzeithochs erreicht werden können.

In einem Umfeld realer Negativzinsen, während eines stagflationären Umfelds, bleiben die monetären Edelmetalle Gold und Silber die beste Anlageklasse für die nächsten Jahre. Die aktuelle Korrektur wird daher eine nochmals günstige Einstiegschance für all jene bieten, die die vorherige Rallye verpasst haben sowie all jene, die mit uns zum Hoch bei etwa 2.050 US-Dollar verkauft haben oder gar short gingen.

Mit meiner Warnung vor einer großen Stagflation stand ich in den letzten Jahren bis zur Shutdown-Krise völlig allein als einsamer Rufer in der Wüste. Mittlerweile erwarten selbst Mainstream-Ökonomen, wie der britische Ökonomie-Professor und langjährige Mitarbeiter der Bank of England Charles Goodhart, in den nächsten Jahren einen Anstieg der Konsumentenpreise von 5 bis 10 Prozent pro Jahr.

Damit sind die geschönten und viel zu niedrig ausgewiesenen Inflationsraten gemeint, während die richtig berechnete Teuerungsrate etwa 5 bis 8 Prozent höher liegen wird. Nur durch die Täuschung über die wahre Höhe des Kaufkraftverlustes, ist die finanzielle Repression des Bürgers und die Rekapitalisierung des Kreditgeldsystems überhaupt erst möglich.

Die USA, womöglich auch Europa, werden die Produktion aus Billiglohnländern sukzessive zurückbringen, weshalb die bisher inflationsdämpfenden Effekte verschwinden werden. In diesem Umfeld stark abwertender Währungen werden Gold und Silber zunehmend als sicherer Hafen zum Schutz vor der Inflationssteuer gesucht werden. Das Geld wurde bereits gedruckt und die Währungsabwertung muss zwangsläufig folgen. Die EZB wird in den kommenden Jahren ihre Bilanzsumme weiterhin deutlich ausweiten müssen, um die Zinsen, trotz enormer Neuverschuldung der europäischen Staaten, niedrig halten zu können. Gold und Silber können in diesem Umfeld nur mit steigenden Preisen reagieren.


Lockdowns zerstören die Wirtschaft und kosten Leben

Während Söder in Bayern den Katastrophenfall ausgerufen hat und womöglich ab dem 3. Januar sämtliche Geschäfte in Deutschland schließen sollen, forderten in Italien die Mehrheit der Abgeordneten den Rücktritt des Ministerpräsidenten Giuseppe Conte, wegen dessen harter Coronapolitik. In Spanien rufen 70 ehemalige hohe Offiziere zu einem Militärputsch gegen die sozialistische Regierung auf, um die Freiheitseinschränkungen im Land zu beenden.

So schrieb ein General im Ruhestand: "Bereitet euch auf den Kampf vor! Holen wir uns die Roten!!! Kopf Hoch und auf zum Kampf!“. Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Argentinien gibt es große gewalttätige Proteste gegen die Regierungen, die die Existenzen der Menschen zerstören. Selbst in den USA fordern Militärs ein Eingreifen, um einen vom Ausland gesteuerten Putsch zu verhindern und Neuwahlen auszurichten.

In Schweden, das ohne Lockdowns und Maskenvorschriften keine Übersterblichkeit zu den Vorjahren aufweist, ist die ökonomische Situation hingegen viel besser als im Rest Europas. Deutschland, dessen Wirtschaft hart unter den Maßnahmen leidet, weist bisher in diesem Jahr auch keine Übersterblichkeit aus. Die Belegung der Intensivbetten in der Bundesrepublik liegt nahezu auf dem Niveau der Sommermonate. Dass die Anzahl der freien Betten hingegen sinkt, anstatt angesichts eines Pandemie-Winters zu steigen, ist ein Phänomen, das die Ausrichtung der Pandemiebekämpfung in Frage stellt.


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