TagesInfo Rohstoffe: Rohöl steuert auf Allzeithoch!
09.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölnotierungen zogen auch am Freitag an. Der Markt scheint derzeit fest entschlossen zu sein, die Rekordhöhen aus dem Jahre 2006 wieder zu testen. So befindet sich der Preis für die Ölsorte Brent mit 77 USD je Barrel aktuell nur etwa 1,5 USD unter dem Höchststand aus dem August des Vorjahres. Als Grund für diesen Anstieg sehen wir derzeit vor allem die technische Stärke an. Die möglichen Unruhen in Nigeria, die des Öfteren als der Anlass zur Umbewertung herangezogen werden, sehen wir eher als permanenten Störungsfaktor an, der längerfristitg in einem Risiko-Preisaufschlag resultiert. Faktisch ist die Produktion in Nigeria in den letzten Jahren bereits um 20% gefallen und beträgt derzeit nur noch knapp 2 Mio. Barrel.
Obwohl die Lagerbestände für Erdgas unter den Analystenerwartungen ausfielen, gab der Preis erneut ab. Den Preisverfall von knapp 3% sehen wir vor allem angesichts der möglichen starken tropischen Stürme in diesem Jahr als wenig begründet an. Die Gerüchte um ei-nen weiteren Hedge-Fonds, der mit Long-Positionen am Gasmarkt gefangen ist und den anhaltenden Abwärtstrend sehen wir jedoch als nur kurzlebig an.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte zuletzt einen Halt im schwächeren US-Dollar finden, der mit 1,3640 USD/EUR erneut nah den Allzeittiefs gegenüber dem Euro notierte. Positive Nachrichten für Gold kamen außerdem aus China. Die bisherhigen Produktionsdaten des viertgrößten Goldproduzenten der Welt lagen seit Jahresanfang bis Mai mit 98,9 Tonnen deutlich unter den Erwartungen, es wurden für das Gesamtjahr ursprünglich 280 Tonnen erwartet. Ferner wird der Goldpreis vom Höhenflug der Ölpreise und den einhergeheden Inflationsängsten unterstützt.
Die Streikgefahr hat nun auch die Platinindustrie erfasst. Die derzeitigen Lohnverhandlungen in Südafrika, dem größten Platinproduzenten der Welt, verlaufen schleppend, was die Gefahr kurzfristiger Produktionsstörungen erhöht. Außerdem sollten die geforderten Lohnanstiege von bis zu 12%, d.h. höhere Produktionskosten, den Platinpreis längerfristig unterstützen. Wir glauben, dass der Aufwärtstrend bei Platin anhält.
Industriemetalle
Der Nickelpreis setzte am Freitag seine Talfahrt der vergangenen Wochen, der zurzeit von steigenden Lagerbeständen begleitet wird, fort und fiel um knapp 2% auf 35.300. Wir glauben, dass sich der Nickelpreis bald stabilisiert. Die Kupferbranche befindet sich weiterhin im Bann von Streiks. So wurde für heute Montag neben dem seit 25. Juni laufenden Streik bei Codelco ein neuer Streik in der drittgrößten chilenischen Mine Dona Ines de Collahuasi von Xstrata und Anglo American angekündigt. Zusätzlich wird der Kupferpreis von den fallenden Lagerbeständen unterstützt, wobei wir mit einer baldingen Trendumkehr rechnen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Ölnotierungen zogen auch am Freitag an. Der Markt scheint derzeit fest entschlossen zu sein, die Rekordhöhen aus dem Jahre 2006 wieder zu testen. So befindet sich der Preis für die Ölsorte Brent mit 77 USD je Barrel aktuell nur etwa 1,5 USD unter dem Höchststand aus dem August des Vorjahres. Als Grund für diesen Anstieg sehen wir derzeit vor allem die technische Stärke an. Die möglichen Unruhen in Nigeria, die des Öfteren als der Anlass zur Umbewertung herangezogen werden, sehen wir eher als permanenten Störungsfaktor an, der längerfristitg in einem Risiko-Preisaufschlag resultiert. Faktisch ist die Produktion in Nigeria in den letzten Jahren bereits um 20% gefallen und beträgt derzeit nur noch knapp 2 Mio. Barrel.
Obwohl die Lagerbestände für Erdgas unter den Analystenerwartungen ausfielen, gab der Preis erneut ab. Den Preisverfall von knapp 3% sehen wir vor allem angesichts der möglichen starken tropischen Stürme in diesem Jahr als wenig begründet an. Die Gerüchte um ei-nen weiteren Hedge-Fonds, der mit Long-Positionen am Gasmarkt gefangen ist und den anhaltenden Abwärtstrend sehen wir jedoch als nur kurzlebig an.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte zuletzt einen Halt im schwächeren US-Dollar finden, der mit 1,3640 USD/EUR erneut nah den Allzeittiefs gegenüber dem Euro notierte. Positive Nachrichten für Gold kamen außerdem aus China. Die bisherhigen Produktionsdaten des viertgrößten Goldproduzenten der Welt lagen seit Jahresanfang bis Mai mit 98,9 Tonnen deutlich unter den Erwartungen, es wurden für das Gesamtjahr ursprünglich 280 Tonnen erwartet. Ferner wird der Goldpreis vom Höhenflug der Ölpreise und den einhergeheden Inflationsängsten unterstützt.
Die Streikgefahr hat nun auch die Platinindustrie erfasst. Die derzeitigen Lohnverhandlungen in Südafrika, dem größten Platinproduzenten der Welt, verlaufen schleppend, was die Gefahr kurzfristiger Produktionsstörungen erhöht. Außerdem sollten die geforderten Lohnanstiege von bis zu 12%, d.h. höhere Produktionskosten, den Platinpreis längerfristig unterstützen. Wir glauben, dass der Aufwärtstrend bei Platin anhält.
Industriemetalle
Der Nickelpreis setzte am Freitag seine Talfahrt der vergangenen Wochen, der zurzeit von steigenden Lagerbeständen begleitet wird, fort und fiel um knapp 2% auf 35.300. Wir glauben, dass sich der Nickelpreis bald stabilisiert. Die Kupferbranche befindet sich weiterhin im Bann von Streiks. So wurde für heute Montag neben dem seit 25. Juni laufenden Streik bei Codelco ein neuer Streik in der drittgrößten chilenischen Mine Dona Ines de Collahuasi von Xstrata und Anglo American angekündigt. Zusätzlich wird der Kupferpreis von den fallenden Lagerbeständen unterstützt, wobei wir mit einer baldingen Trendumkehr rechnen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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