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Gold vs Bitcoin & Tod des Geldes

31.12.2020  |  Egon von Greyerz
2021 wird wahrscheinlich ein Jahr des Erwachens werden. Ein Erwachen dahingehend, dass die Welt zu erkennen beginnt, dass die 280 Billionen $ schwere globale Verschuldung keinen Wert hat und nie zurückgezahlt werden wird.

Schlimmer noch: Von diesen 280 Billionen $ sind unglaubliche 200 Bill. $ allein in den letzten 20 Jahren entstanden.

Sagen wir, es brauchte 2.000 Jahre für einen Schuldenanstieg von null auf 80 Bill. $ im Jahr 2000. Es ist nicht wirklich entscheidend, ab wann wir zu zählen beginnen, da der größte Teil der 80 Bill. $ seit der Schließung des Goldfensters durch Nixon im Jahr 1971 entstanden ist.


Wenn Schulden implodieren, dann implodieren die Vermögenspreise mit

Sobald die Schulden implodieren, wird auf der anderen Seite der Bilanz ein viel größerer Schock für Investoren und Immobilienbesitzer warten. Der Grund: Vermögenspreise sind abhängig und gebunden an Schulden. Und wenn Schulden implodieren, was unvermeidbar ist, werden auch Vermögenspreise implodieren.

Deswegen werden sowohl Aktien- und Anleihekurse als auch Immobilienpreise implodieren - und zwar effektiv (gegenüber Gold) um mehr als 95%, wie ich schon im Artikel von letzter Woche erklärt hatte.

Also: Es brauchte weniger als 2000 Jahre für einen Schuldenanstieg von null auf ca. 5 Billionen $ im Jahr 1971. Anschließend brauchte es 29 Jahre (also bis zum Jahr 2000) für ein Anwachsen der Verschuldung um 75 Bill. $ (also ein Anstieg auf 80 Bill. $). Das war die exponentielle Phase. Und jetzt befinden wir uns in der explosiven Phase: Die Verschuldung wuchs innerhalb von 20 Jahren um mehr als 200 Bill. $ an!

Wer nicht sieht, was hier passiert, ist entweder blind oder hat sich mit Geschichte nicht beschäftigt.
  • + 5 Bill. $ - in 1.971 Jahren - Jahr 0 bis 1971
  • + 75 Bill. $ - in 29 Jahren - 1971 bis 2000
  • +200 Bill. $ - in 20 Jahren 2000 - 2020

Exponentielles Schuldenwachstum haben wir von 1971 bis 2000 erlebt. Seither erleben wir explosives Schuldenwachstum.


Nächste Phase Hyperinflation

Die nächste Phase wird hyperinflationär werden, und wahrscheinlich beginnt sie 2021. Schauen Sie sich die folgende Tabelle zur Weimarer Republik an.

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Im Januar 1919 kostete eine Unze Gold 170 Mark. Im Januar 1921 waren es 1.340 Mark, im Januar 1922 3.976 und 372.000 Mark im Januar 1923.

Im November 1923 kostete die Unze Gold dann 87 Billionen Mark!

So sieht es aus, wenn das Geld stirbt - im Anschluss an eine Schuldenexplosion. Wir haben die Schuldenexplosion UND DER TOD DES GELDES WIRD JETZT FOLGEN.

Man darf nicht vergessen, dass der Dollar seit 1971 um 97% gesunken ist (effektiv, im Verhältnis zu Gold); seit 2000 ist er um 85% gesunken.

Die hyperinflationäre Phase könnte also 2021 beginnen - 99 Jahre nach Weimar. Oder wird es 2022 sein - zum 100. Jahrestag?

Hyperinflation ist ein Währungsereignis. Das bedeutet: Sie geht nicht aus steigenden Preisen hervor, sie entsteht im Rahmen eines Währungskollaps. Schon jetzt ist der Dollar-Index um 12% von seinem März-Hoch gesunken. Die Kombination aus Covid-Krise, Schuldenexplosion und Geldschöpfung könnte ohne Weiteres zu einem wasserfallartigem Einbruch des Dollars im Jahr 2021 führen. Das würde auch den Beginn der Hyperinflation markieren. Werfen Sie einfach einen Blick auf die Geschichte (Sie finden sie oben in der Tabelle): Sobald es losgeht, geht alles extrem schnell, wie bei einer Explosion.

Hyperinflation ist garantiert. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Die Schuldenexplosion erleben wir gerade und im Anschluss daran wird es drastisch schlimmer werden, wie ich oben gezeigt habe.

Hier kommt ein weiterer Punkt, der das Nahen der Hyperinflation bestätigt - hier in Form des US-Geldmengenaggregats M1. 2009, als die Große Finanzkrise vorbei war, betrug die Geldmenge M1 1,5 Billionen $. In 11 Jahren "Wirtschaftsboom"?? stieg M1 dann um 2,5 Bill. $ an - auf 4 Bill. $ im März 2020.

Ein echter Boom ist das jedenfalls nicht - sondern einer, der durch Verschuldung angetrieben wurde.

Von März 2020 an explodierte dann alles - M1 stieg bis zum 30. November um 2,5 Bill. $.

Es brauchte also 11 Jahre (von 2009 bis März 2020) für einen M1-Anstieg um 2,5 Bill. $.

Und von März 2020 bis zum 30. November kam es zu einem weiteren Anstieg um 2,5 Bill. $ - also innerhalb von 9 Monaten.

Die Geldproduktion gestaltet sich jetzt extrem effizient! Allein in den letzten 2 Novemberwochen schnellte M1 um ½ Billionen $ in die Höhe. Das wird auf jeden Fall schlimm enden!


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