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Gold - Turbulenter Start in das neue Jahr

12.01.2021  |  Markus Blaschzok
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Ein Anstieg der Zinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen von 0,9% auf 1,11% in der letzten Woche ist ein weiterer Grund, warum der Goldpreis unter Druck kam. Solange die Konsumentenpreise noch nicht stark steigen, könnten einige Investoren Staatsanleihen als sicheren Hafen und Alternative zu Gold betrachten. Doch diese alte Korrelation wird sich bald schon auflösen und der Goldpreis mit steigenden Zinsen ansteigen.

Die Fed kann ihren Leitzins nicht anheben, doch werden die Marktzinsen aufgrund der Inflation der Geldmenge und folglich steigender Konsumentenpreise sukzessive ansteigen. Die Notenbanken können darauf nur mit dem weiteren Aufkauf von Staatsanleihen über das Drucken von Geld reagieren, um einen Anstieg der Zinsen zu verlangsamen, was letztlich zu noch mehr Inflation und einem weiteren Anstieg der Marktzinsen führen wird. Dies ist ein Teufelskreis, in dem alle Notenbanken weltweit gefangen sind und letztlich in immer weiter steigenden Zinsen und einer massiven Abwertung der staatlichen Fiat-Währungen enden wird.

Die US-Wirtschaft wird darunter massiv leiden, da sich im Umfeld hoher Zinsen Fehlallokationen bereinigen und auch ansonsten gesunde Unternehmen mitgerissen und bankrottgehen werden. Die steigenden Zinsen werden diesmal jedoch primär inflationsinduziert ansteigen, weshalb der Leitzins real extrem negativ sein wird. Diese bevorstehende Stagflation ist das am meisten bullische Umfeld für den Goldpreis, das man sich vorstellen kann.

Diesen logischen Ablauf der Ereignisse hatte ich bereits in den letzten drei Jahren unermüdlich prognostiziert. In den siebziger Jahren stieg der Goldpreis, in einem ähnlich stagflationären Umfeld, um mehr als das Zwanzigfache an und wir glauben, dass es auch diesmal wieder zu einer ähnlichen Hausse kommen könnte.

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Der steigende Bitcoin und die steigenden Zinsen sind kurzfristig ein weiterer Belastungsfaktor für Gold


Ein weiterer Punkt, der die Nachfrage am Goldmarkt aktuell dämpft, sind Spekulationsblasen, die kurzfristig in Konkurrenz zum Gold stehen. Dank der Liquidität, die über die Märkte schwappt und Impfstoffe, die auf dem Markt kommen, erwarten viele Fondsmanager eine zunehmende Erholung der Wirtschaft und der Risikoappetit der Investoren steigt. Der Kurs von Tesla explodierte seit dem Crash im März um 900% und ist höher bewertet als alle anderen Automobilkonzerne zusammengenommen.

Dazu kommt, dass viele Investoren glauben, Kryptowährungen könnten ebenfalls einen sicheren Hafen bieten, so wie Gold, bei jedoch höherer Rendite. In den letzten drei Monaten wurden hunderte Milliarden Euro seitens institutioneller Investoren primär in Bitcoin investiert, weshalb dieser um über 300% auf über 40.000$ anstieg. Die gesamte Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen erreichte erstmals eine Billionen US-Dollar. Auch dies lenkt Investoren, die sonst womöglich in Gold und Goldminen investiert hätten, in andere Märkte ab.

Dies wird sich jedoch ändern, denn die Illusion am Aktienmarkt wird sich mit steigenden Zinsen in Luft auflösen, die Blasen platzen und die Aktienmärkte real fallen, während der Goldmarkt und die Minenaktien wieder attraktiv und zunehmend von Investoren nachgefragt werden. Die Goldhausse steht erst an ihrem Anfang und wir sehen angesichts der katastrophalen Lockdown-Politik, der explodierenden staatlichen Ausgaben und Schulden, sowie ausufernder Stimulus-Programme den Goldpreis schon in diesem Jahr Richtung 2.400 US-Dollar marschieren, wobei die Minenaktien mit einem überproportionalen Anstieg darauf reagieren werden.


Technische Analyse zu Silber: Silber weiterhin in seiner Handelsspanne – Ausbruch folgt in den kommenden Monaten

Terminmarkt: Stärke zur Vorwoche


Der Preis fiel zur Vorwoche um 1,38 $, während die Spekulanten ihre Positionierung kaum veränderten und sich deutliche relative Stärke zeigte. Zum Open Interest sind die Daten so schlecht, wie zuletzt in 2018 und haben damit einen neuen Extremwert erreicht. Das Sentiment ist immer noch extrem bullisch. Es gibt weiterhin das Potenzial für einen Long Drop.

Ein weiterer Preisanstieg kann aktuell nur durch starke Investmentnachfrage entstehen oder durch eine Einschränkung der Minenproduktion, denn die Spekulanten am Terminmarkt sind größtenteils alle bereits auf der Käuferseite. Es ist gut möglich, dass wir erst noch eine ausgedehnte Streckfolter sehen, in der allmählich die Spekulanten herausgeschüttelt werden, bevor sich die Hausse am Gold- und Silbermarkt fortsetzen wird.

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Die Terminmarktdaten für Silber sind im Verkaufsbereich, insbesondere im Verhältnis zum Open Interest


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Die Positionierung der großen vier Händler ist noch extrem hoch, was üblicherweise für eine weitere Konsolidierung spricht



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