TagesInfo Rohstoffe: Öl spekulativ überhitzt!
12.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die OPEC meldete gestern, dass man keine Notwendigkeit für eine Angebotserhöhung sehe, da der Markt gut versorgt sei. Dennoch fielen ent-gegen der Erwartung der Analysten, die mit nahezu unveränderten Lagerbeständen bei Rohöl rechneten, diese im Wochenvergleich laut dem gestrigen Bericht von der DOE (Department of Energy) um knapp 1,5 Mio. Barrel. Das amerikanische Ölinstitut API meldete sogar einen Rückgang um 6,8 Mio. Barrel.
Auch im Iran bleibt Benzin knapp: Die Rationierung wird nun auf weitere zwei Monate ausgedehnt. Nichtsdestotrotz legten die Ölpreise am gestrigen Handelstag eine Verschnaufpause ein. Als Grund dafür sehen wir vor allem die derzeit extrem positive Einstellung der Anleger zum Ölpreis an. Noch nie seit Veröffentlichung der CFTC-Daten waren die Großspekulanten dermaßen positiv positioniert. Die Netto-Long Positionen haben allein in einer Woche um fast 30 Tsd. Kontrakte auf nunmehr knapp 100.000 Kontrakte zugenommen. Auch andere Sentimentindikatoren deuten auf eine starke Überhitzung hin, aufgrund derer wir mit einer baldigen Korrektur rechnen.
Edelmetalle
Bei Silber haben die Großspekulanten ihre Netto-Longpositionen vergangene Woche weiter abgebaut. Dies ist positiv zu deuten, da der Markt zum Silberpreis derzeit überwiegend negativ gestimmt ist.
Der Platinmarkt wird weiterhin von den Lohnverhandlungen beinflusst. Bei Impala Platinum wurden diese abgebrochen und seitens der Gewerkschaften wichtige Vorbereitungen für einen Streik getroffen. Eine Arbeitsniederlegung bei Impala könnte ein Viertel der weltweiten Minenproduktion betreffen. Auch die Arbeiter von Stillwater Mining, dem größten nordamerikanischen Platin- und Palladiumproduzenten, haben für heute, Donnerstag, einen Streik angekündigt, nachdem sie eine Arbeitsvereinbarung abgelehnt haben.
Industriemetalle
Nach den starken Verlusten der vergangenen Handelstage konnte sich der Nickelpreis im Londoner Handel wieder etwas erholen und schloss bei knapp 33.000 USD/Tonne.
Die Lagerbestände für Kupfer an der LME sind am Mittwoch erneut um über 1.000 Tonnen auf 99.350 Tonnen gefallen. Die Preisdynamik am Kupfermarkt ist weiterhin positiv zu werten, dies wird auch durch die anhaltendnen Streiks in Mittel- und Lateinamerika unterstützt. Wir glauben jedoch, dass diese Gefahren derzeit vom Markt überbewertet werden. So läuft die Produktion bei der chilensichen Mine Colahuasi weiter auf normalem Niveau, obwohl der Streik seit 4 Tagen anhält.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die OPEC meldete gestern, dass man keine Notwendigkeit für eine Angebotserhöhung sehe, da der Markt gut versorgt sei. Dennoch fielen ent-gegen der Erwartung der Analysten, die mit nahezu unveränderten Lagerbeständen bei Rohöl rechneten, diese im Wochenvergleich laut dem gestrigen Bericht von der DOE (Department of Energy) um knapp 1,5 Mio. Barrel. Das amerikanische Ölinstitut API meldete sogar einen Rückgang um 6,8 Mio. Barrel.
Auch im Iran bleibt Benzin knapp: Die Rationierung wird nun auf weitere zwei Monate ausgedehnt. Nichtsdestotrotz legten die Ölpreise am gestrigen Handelstag eine Verschnaufpause ein. Als Grund dafür sehen wir vor allem die derzeit extrem positive Einstellung der Anleger zum Ölpreis an. Noch nie seit Veröffentlichung der CFTC-Daten waren die Großspekulanten dermaßen positiv positioniert. Die Netto-Long Positionen haben allein in einer Woche um fast 30 Tsd. Kontrakte auf nunmehr knapp 100.000 Kontrakte zugenommen. Auch andere Sentimentindikatoren deuten auf eine starke Überhitzung hin, aufgrund derer wir mit einer baldigen Korrektur rechnen.
Edelmetalle
Bei Silber haben die Großspekulanten ihre Netto-Longpositionen vergangene Woche weiter abgebaut. Dies ist positiv zu deuten, da der Markt zum Silberpreis derzeit überwiegend negativ gestimmt ist.
Der Platinmarkt wird weiterhin von den Lohnverhandlungen beinflusst. Bei Impala Platinum wurden diese abgebrochen und seitens der Gewerkschaften wichtige Vorbereitungen für einen Streik getroffen. Eine Arbeitsniederlegung bei Impala könnte ein Viertel der weltweiten Minenproduktion betreffen. Auch die Arbeiter von Stillwater Mining, dem größten nordamerikanischen Platin- und Palladiumproduzenten, haben für heute, Donnerstag, einen Streik angekündigt, nachdem sie eine Arbeitsvereinbarung abgelehnt haben.
Industriemetalle
Nach den starken Verlusten der vergangenen Handelstage konnte sich der Nickelpreis im Londoner Handel wieder etwas erholen und schloss bei knapp 33.000 USD/Tonne.
Die Lagerbestände für Kupfer an der LME sind am Mittwoch erneut um über 1.000 Tonnen auf 99.350 Tonnen gefallen. Die Preisdynamik am Kupfermarkt ist weiterhin positiv zu werten, dies wird auch durch die anhaltendnen Streiks in Mittel- und Lateinamerika unterstützt. Wir glauben jedoch, dass diese Gefahren derzeit vom Markt überbewertet werden. So läuft die Produktion bei der chilensichen Mine Colahuasi weiter auf normalem Niveau, obwohl der Streik seit 4 Tagen anhält.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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