Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Genialer Coup GME - Womöglich steht eine Explosion des Silberpreises bevor!

01.02.2021  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
Der Angriff auf den SLV Silver-Trust

Kommen wir nun zur Aktion #silversqueeze. Grundsätzlich ist die Behauptung, der reale Silberpreis könnte viel höher stehen, nicht aus der Luft gegriffen. Berücksichtigt man die Inflation der letzten 40 Jahre nach der alten Berechnungsmethode von 1980, so lag das damalige Silberpreishoch in der Tat bei 1.000 US-Dollar je Feinunze.

Open in new window
Nach der Berechnungsmethode von 1980 lag der Silberpreis damals bei fast 1.000 $


Gehen wir nun der Frage nach, ob es im Silbermarkt Shortseller gibt, die man ebenso wie GME unter Druck bringen und so zur Eindeckung von nackten Shortpositionen zwingen könnte.

Seit zwanzig Jahren kenne ich das Gerücht, wonach der Silberpreis allein über nackte Shortpositionen am Terminmarkt gedrückt würde, während der physische Markt in Realität knapp sei. Dieser anwachsende Berg nackter Shortpositionen würde, dem Mythos nach, irgendwann in einem gigantischen Short-Squeeze eingedeckt werden und der Silberpreis zu seinem fairen Wert hin explodieren.

Dieses Gerücht ist nicht neu und ich höre es seit zwanzig Jahren, zum Teil aus dem Mund bekannter Personen am Silbermarkt, die es eigentlich besser wissen sollten. Es verwundert mich daher nicht, dass auf WallStreetBets nun dazu aufgerufen wird, diese Preismanipulation zu beenden und mit #silversqueeze den Silberpreis auf 1.000 $ zu pushen.

Fakt ist jedoch, dass es diese nackten Shortpositionen am Terminmarkt nicht gibt. Wäre dem jemals so gewesen, dann hätte das Open Interest ausstehender Kontrakte am Terminmarkt immer weiter anwachsen müssen. Das Open Interest am Silbermarkt hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 75 Tsd. auf 160 Tsd. Kontrakte zwar verdoppelt, doch entspricht das der Inflationsrate und dem wachsenden Handel in diesem Markt. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass jemals nackte Shortpositionen zur dauerhaften Drückung des Silberpreises angehäuft wurden, womit dieser Mythos widerlegt ist.

Dazu kommt, dass auch die Spekulanten nach der Rallye der letzten anderthalb Jahre aktuell keine Shortposition halten, sondern eine hohe absolute Long-Position am Terminmarkt. Im Verhältnis zum Open Interest, das sogar einbrach, liegt diese Positionierung der Spekulanten auf einem Allzeithoch. Alle klassischen Spekulanten in diesem Markt haben sich also längst in diesem Trade für einen steigenden Silberpreis positioniert und weigern sich beharrlich zu verkaufen. Es kann hier zu keinem Short-Squeeze kommen und in der Regel ist dies ein Zeichen dafür, dass der Silberpreis unter normalen Umständen vor einer Preiskorrektur steht.

Die Gegenseite zu den Spekulanten halten größtenteils die Produzenten/Minen, die das Silber selbst fördern und daher nicht unter Eindeckungsdruck kommen. Im Gegenteil würde diese Gruppe am Terminmarkt weitere Shortpositionen mit steigenden Preisen eröffnen und sich so freudig die spekulativ gestiegenen Preise sichern.

Open in new window
Die Spekulanten halten eine historisch hohe Long-Position am Silbermarkt


Viele Gerüchte haben jedoch einen wahren Kern und so ist es auch mit der Manipulation am Silbermarkt. Es gibt zwar keinen gigantischen Short-Trade, der über Jahrzehnte den Silberpreis unten gehalten hätte, doch gibt es einen oder höchstens vier große Händler, die regelmäßig zyklisch den Terminmarkt „cornern“, bzw. eine kurzzeitig marktbeherrschende Position einnehmen, immer dann, wenn der Silberpreis stark angestiegen war. Wir wissen, dass JP Morgan diese Shortposition hält, da sie diese mit der Insolvenz von Bear Stearns geerbt hatten und bei der Insolvenz von Bear Stearns offengelegt wurde.

JP Morgan hatte in den letzten zehn Jahren jedoch viele Male dementiert auf das eigene Konto am Silbermarkt aktiv zu sein und stets wiederholt, dass es sich hierbei um Kundenpositionen handelt. Die Vermutung ist, dass dieser große Spieler die US-Regierung selbst ist, die über das Plunge Protection Team des US-Präsidenten am Gold und Silbermarkt zur Stabilisierung des Dollars und des Fiat-Geldsystems aktiv ist.

Folgender Chart zeigt die Positionierung dieser vier großen Händler am Terminmarkt, die separat im CoT-Report der US-Terminmarktaufsicht CFTC wöchentlich veröffentlicht wird. Das Trading am Gold- und Silbermarkt ist gerade aufgrund der Manipulation dieser beiden monetären Edelmetalle sehr einfach und hat uns in den letzten zehn Jahren große Gewinne ermöglicht.

Der Chart zeigt schön, dass dieser eine oder höchstens vier großen Händler, deren Namen von der CFTC unter Verschluss gehalten werden, immer dann, wenn der Preis stark gestiegen ist, eine hohe Netto-Shortposition aufbauten und sich dem Preisanstieg entgegenstellten. Auf der anderen Seite werden sie als Käufer aktiv, wenn der Preis wieder fällt und die Spekulanten in Panik verfallen. Sie glätten also den Silberpreis und machen seit Jahrzehnten bei jedem Trade einen riesigen Gewinn.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"