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TagesInfo Rohstoffe: Uranhausse psychologisch gefährdet?

17.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölpreis zeigte sich im gestrigen Verlauf weiterhin stark. Der für europäische Verbraucher maßgebliche Referenzpreis, der Kassakurs der Sorte Brent, markierte bereits am Freitagnachmittag ein neues Hoch und setzte am Montagmorgen seinen Aufwärtstrend mit dem zeitweisen Überschreiten der 80-USD-Marke fort, wobei das Tageshoch lag 80,67 USD/Barrel lag. Gegen Nachmittag musste der Preis seine Gewinne wieder abgeben und schloss bei 79,21 USD.

Aufgrund der aktuell starken Backwardation bei Brentöl - der Kassakurs notiert mittlerweile knapp 3 USD über dem nächstfälligen Future - warten die Anleger immer noch gespannt auf das Überschreiten des alten Allzeithochs beim Futurepreis bei 78,64 USD aus dem Sommer 2006. Die hohe Prämie ist ein eindeutiges Zeichen für eine akute Knappheit, jedoch nur bei der Sorte Brent. Die Terminmarktstruktur bei WTI deutet weiterhin auf eine ausreichende Versorgung hin. Wir glauben, dass der Ölmarkt derzeit auch spekulativ stark überhitzt ist, wobei laut Umfragen mehr als zwei Drittel aller Anleger mit einer Fortsetzung der Hausse rechnen.

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Das Erdbeben im Nordwesten Japans führte zu Schäden an einem der größten Atomkraftwerke weltweit, Kashiwazaki-Kariwa, wobei radioaktives Wasser auslief. Angesichts der unvergleichlichen Uranhausse der vergangenen Jahre sollten sich Anleger der Gefahr einer Preiskorrektur bewusst sein, weil Unfälle in diesem Bereich nachhaltige Auswirkungen auf die Akzeptanz der Kernenergie und somit auch die Preisentwicklung haben können. Dies hat der Unfall im AKW Three Miles Island in 1979 gezeigt, der das Ende des damaligen Uranbooms markierte und zu einer über 20 Jahre dauernden Baisse führte. Außerdem ist die physische Nachfrage von Versorger-Unternehmen laut TradeTech LLC von der Spitze im April um über 70% gefallen. Derzeit sind rund 3,4 Mio. Pfund Uran bzw. mehr als dreimal so viel wie von Versorgern benötigt werden verfügbar.


Edelmetalle

Die Preise für Gold und Silber legten heute eine Ruhepause nach den Anstiegen der letzten Tage ein. Gold fiel zwar zwischenzeitlich unter das Niveau von 665 USD/Unze, konnte es jedoch auf Schlusskursbasis weiter verteidigen. Silber fiel am Nachmittag hingegen unter die psychologisch wichtige Marke von 13 USD/Unze. Aktuell hängen die Edelmetalle am US-Dollar, der die Marke von 1,38 USD/EUR erneut verteidigen konnte.


Industriemetalle

Die Verknappungsängste bei Blei trieben den Preis auf eine neues Allzeithoch. Der Bleiproduzent Ivernia, der für 3% der Weltproduktion verantwortlich ist, musste wegen des starken Widerstandes die Verschiffung von Blei aus dem Fremantle-Hafen in Australien weiter aussetzen. Aktuell scheint jede noch so leicht negative Nachricht den Bleipreis weiter anzutreiben. Unterstützt wird dieser Anstieg auch durch fallende Lagerbestände, die erneut um 450 Tonnen, oder 1,1% auf 41.575 zurückgingen.

Nickel fiel in London erneut bis auf 31.650 USD/Tonne im Tagestief nachdem der drittgrößte Stahlproduzent weltweit, Posco, meldete, dass die Produktion von rostfreiem Stahl im zweiten Halbjahr um 500.000 Tonnen reduziert wird. Auch Produzenten aus China und Südkorea haben Produktionsrückgänge angekündigt.

Kupfer musste am Montag seine frühen Gewinne wieder abgeben nach dem die LME-Lagerbestände zum ersten Mal seit drei Wochen gestiegen sind.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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