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Was passiert eigentlich beim Nickel?

18.07.2007  |  Mike Hewitt
- Seite 3 -
Steigende Nickelproduktion in China

Pekings Antaike Information Co., die die chinesische Regierung in Fragen von Metallen berät, prognostiziert für China eine steigende Nickelproduktion von 190.000-200.000 t in Jahr 2007, im Vergleich zu einer Produktion von 140.000 t im Jahr 2006. Dieser Anstieg wird auf die zunehmende Nutzung von Laterit-Nickelerzen zurückgeführt, die von den Philippinen, aus Indonesien und Neukaledonien stammen.

Laterit ist ein rotes, an der Oberfläche vorkommendes Material, dass durch Verwitterung entsteht. In den Tropen kommt es normalerweise in großen Mengen vor. 1879 wurde zum ersten Mal Nickel aus Lateriten produziert; der Laterit stammte aus Pointe Chaleix in Neukaledonien. Mit der Entdeckung von Nickel-Sulfiden im Sudbury-Becken ging man verstärkt zum Nickelabbau über und ab 1950 stammte fast die gesamte Nickelproduktion aus Nickelsulfiden. Erneutes Interesse an Lateriten kam Ende der 60er Jahre auf. Während der Bestreikung der Sudbury-Mine von Inco 1968/1969, schnellte der Preis auf 7 US $/lb (verglichen mit 37,50 US $/lb im Jahr 2007)!

In der Folge wurde die Entwicklung von neuen Laterit-Abbauprojekten zwischen 1971 und 1986 vorangetrieben. Die Produktion dieser Minen brachte eine zusätzliche, potentielle Kapazität von 211.000 t (das entsprach 42% der Kapazität der westlichen Welt im Jahr 1970). Von dieser Menge wurden nur ganze 150.000 t realisiert. (*2)

Noch vor kurzem stammten nur ganze 42% der weltweiten Nickelproduktion aus Lateriten, obwohl 72% der auf dem Festland existierenden Nickelressourcen in Form von Lateriterzen vorkommen. Seit Ende 2005 verkündet China den Abbau größer werdender Mengen von Lateriten für die Nickelproduktion. (*3)

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Man schätzt, dass China im Jahr 2006 ca. 90.000 t Nickel-"Roheisen" herstellte; zur Produktion wurden Hunderte von kleineren Hochöfen benutzt, die eigentlich zum Schmelzen von Eisenerz gedacht waren. Die Produktionsmethode für Nickel-Roheisen verursacht praktisch keine Kapitalkosten, da die Hochöfen damals per Gesetzgebung stillgelegt wurden und somit noch existierten. Grundlage der gesetzlichen Maßnahmen war, dass das Schmelzen von Eisenerz die Umwelt zu stark belastete und der hierfür notwendige Kohleverbrauch zu unökonomisch gewesen war.

Chinas Nickelerzimporte werden 12 Mio. t für das Jahr 2007 übersteigen - daraus können etwa 100.000 t Nickel hergestellt werden."

Der größte Teil des Laterits (~60%) kommt aus den Philippinen und weist normalerweise Nickelgehalte von 0,9-1,1% auf. Das Erz aus Neukaledonien und Indonesien hat Gehalte von 1,44% beziehungsweise 1,61%. (*4)

China investiert zudem dieses Jahr 775 Millionen US $ in die Entwicklung der umstrittenen Ramu-Nickel-Laterit-Lagerstätte auf Papua-Neuguinea.

Zudem gibt es Gerüchte, dass auch Japan demnächst anfangen will, Laterite für die Nickelproduktion zu importieren.




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