Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Globales Gold

18.07.2007  |  Adam Hamilton
Als amerikanischer Investor oder Spekulant in Edelmetallen und deren Minen kann man wirklich leicht in eine kleinkarierte Perspektive verfallen. Auch wenn die amerikanischen Edelmetallmärkte sicherlich sehr wichtig sind, gibt es auch außerhalb unseres Landes noch eine große weite Welt. Die Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten repräsentiert weniger als 5% der Weltbevölkerung und einen ähnlich kleinen Anteil an potentiellen Investoren.

Wir Amerikaner sind mit einem unvergleichlichen pro-Kopf-Wohlstand unglaublich gesegnet und es ist großartig zu sehen, dass sich auch andere Nationen dieser Welt wirtschaftlich stark entwickeln. Für jedes Land gilt, dass mehr freie Unternehmen letztendlich zu besseren Lebensstandards und höheren Kapitalüberschüssen für Investitionen führen. Ein Teil dieses Kapitals wird sicherlich seinen Weg in den Goldmarkt finden, in das ultimative Langzeit-Investment der Geschichte der Menschheit.

Und obwohl die pro-Kopf-Investments außerhalb der USA gemessen an amerikanischen Standards immer noch sehr niedrig sind, wird der Rest der Welt mit einer 22 Mal größeren Bevölkerung einen massiven Einfluss auf die weltweiten Märkte haben. Für uns ist es also wichtig zu verstehen, wie Gold außerhalb der USA wahrgenommen wird.

Wie jeder Spekulant weiß, beeinflusst die Preisentwicklung die Perspektive. Wenn die Preise hoch sind und steigen, sind die Leute aufgeregt und wollen mehr Kapital anlegen. Wenn die Preise niedrig sind und fallen, sind die Leute gelangweilt oder verschreckt und wenden sich enttäuscht ab. Wenn wir Gold also angesichts wichtiger lokaler Währungen auf der ganzen Welt betrachten, können wir eine gute Vorstellung davon bekommen, wie die Leute in den einzelnen Regionen vermutlich reagieren und ob sie eher kaufen oder verkaufen werden.

In dieser Serie von Abhandlungen habe ich zehn wichtige Währungen verwendet, um die Entwicklung des Goldpreises in seinem bisherigen Bullenmarkt zu verfolgen. Diese Währungen umfassen alle bewohnten Kontinente und zeigen, wie der Großteil der Weltbevölkerung zu Gold steht. Einige Währungen sind offensichtlich Teil dieser Auswahl, wie zum Beispiele jene von China und Indien, die einen riesigen Teil der Bevölkerung repräsentieren. Andere Währungen, wie zum Beispiel jene von Brasilien und Südafrika, wurden ausgewählt, weil sie auf den entsprechenden Kontinenten die führende lokale Währung darstellen.

In den vergangenen Jahren umfassten diese Charts den gesamten Gold-Bullenmarkt, aber diesmal konzentrierte ich mich auf die letzten zweieinhalb Jahre um einen genaueren Blick auf die aktuellen technischen Trends zu ermöglichen. Wenn Sie die ursprüngliche, den gesamten Bullenmarkt umfassende Version sehen möchten, können die Abonnenten unseres Newsletters diese hochauflösenden Charts im Abonnenten-Bereich unserer Website abrufen.

Diese Charts weisen auch einige Besonderheiten auf, deren Sie sich bewusst sein sollten. Erstens sind Goldpreise durch Wechselkurse beeinflusst, es handelt sich also nicht um echte lokale Goldpreise. Letztere sind bekanntlich leider sehr schwer zu finden. Zum Glück sind sie aber aufgrund der Art und Weise, wie die weltweiten Goldmärkte heute gehandelt werden, auch nicht notwendig.

Da der US-Dollar nun seit Jahrzehnten die Welt-Reservewährung darstellt, dominiert der Dollar-Goldpreis immer noch das weltweite Gold-Trading. Der lokale Goldpreis ist daher praktisch überall auf der Welt eine Funktion von Dollar-Goldpreis und dem entsprechenden Wechselkurs zwischen lokaler Währung und US-Dollar. Diese durch Wechselkurse beeinflussten Goldpreise sind nicht perfekt, kommen meiner Erfahrung nach der Realität aber sehr nahe. Während der letzten sechs Jahre habe ich die wirklichen lokalen Preise regelmäßig mit den wechselkursabhängigen Preisen verglichen und fand keine Abweichungen von mehr als 1%.

Zweitens ist zu beachten, dass in all diesen Charts eine ansteigende rote Wechselkurs-Linie (currency-exchange-rate) eine Aufwertung der lokalen Währung gegenüber dem US-Dollar darstellt. Eine fallende Linie bedeutet eine Abwertung der lokalen Währung. Um all diese Charts vergleichbar zu machen, musste ich in manchen Fällen die inverse Darstellung der gewohnten Wechselkurs-Bezeichnung verwenden. Der japanische Yen wird zum Beispiel immer in Yen pro Dollar angegeben. Wenn ich ihn aber auf diese Art dargestellt hätte, würde ein steigender Yen zu einer fallenden Chart-Linie führen. Dies wäre eine unverständliche Darstellung, weshalb ich alle Wechselkurse dahingehend änderte, dass sie in Dollars pro lokale Währungseinheit angegeben sind.

Schließlich sind alle Goldpreise in lokaler Währung pro Unze angegeben, auch wenn dies in der jeweiligen Region nicht üblich ist. In Asien wird Gold zum Beispiel üblicherweise mit einem Preis pro Gramm angegeben. Im Westen hingegen sind wir eine Angabe von Goldpreisen pro Unze gewohnt. Um eine konsistente und vergleichbare Darstellung dieser Preise zu gewährleisten, sind alle Goldpreise in lokaler Währungseinheit pro Unze angegeben.

Nach der Erstellung all dieser Charts zur Untersuchung globaler technischer Gold-Trends seit 2005, zeigten sich einige allgemeine Trends, die Sie sich vor Augen halten sollten, wenn sie diese Charts betrachten. Erstens erlebte Gold von Mitte 2005 bis Mitte 2006 einen massiven Aufschwung, der den mächtigsten Anstieg in seinem bisherigen Bullenmarkt darstellt. Seit dieser Aufschwung in den wichtigen Zwischenhochs vom Mai 2006 seine Spitze erreicht hatte, konsolidiert Gold weltweit in enger werdenden Keilen zwischen Unterstützung und Widerstand.

Obwohl diese lange Konsolidierung die Geduld der Edelmetall-Trader sicherlich schwer geprüft hat, so ist sie doch sehr bullisch. Rund um die Welt handelt Gold derzeit auf hohen Levels, die man vor nur wenigen Jahren als fast unmöglich erachtet hätte. Heute jedoch erscheinen diese hohen Levels, die sich nun seit über einem Jahr gehalten haben, normal und langweilig! Diese Konsolidierung gewöhnt die Trader dieser Welt an die heutigen Preise, sodass diese als ganz normal angesehen werden. Es entsteht somit ein felsenfestes Fundament, von dem aus der nächste größere Aufschwung beginnen kann.

Wenn sich diese keilförmigen Konsolidierungen auf der ganzen Welt weiter verengen, wird Gold bald in die eine oder andere Richtung ausbrechen müssen. Mit immer noch stark bullischen Fundamentaldaten und der heutigen schlechten Marktstimmung spricht vieles dafür, dass dieser Ausbruch nach oben erfolgen sollte. Wenn Sie also diese Charts untersuchen, beachten Sie die Parallelen zwischen der Entwicklung des Goldpreises in diesen wichtigen Währungen und die hohen Konsolidierungen, die eine neue Basis für den nächsten großen Aufschwung von Gold bilden.





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"