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TagesInfo Rohstoffe: Blei-Explosion: 100% seit Jahresbeginn!

18.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölmarkt bleibt weiter in Bewegung. Der Spotpreis für Brent fiel gestern Nachmittag unter die 79-USD-Marke, nachdem WTI-Rohöl an der NYMEX ein neues 11-Monatshoch bei 75,35 USD/Barrel erreichte. Im frühen Handel kamen Erwartungen auf, dass die US-Raffinieren die Benzinproduktion ankurbeln und dadurch die Rohölnachfrage verstärken könnten. Bei der heute anstehenden Veröffentlichung der Rohöllagerbestände wird allgemein damit gerechnet, dass diese die zweite Woche in Folge rückläufig waren. Die nahende Hurrikan-Saison wirkt zudem weiter unterstützend auf den Ölpreis.

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Der Spread zwischen Brent-WTI zieht sich nach den Rekordständen vor einigen Wochen wieder deutlich zusammen; er verringerte sich im Tagesverlauf um fast 1 USD.

Shell teilte gestern mit, dass eine Exportpipeline in Nigeria nach Unruhen in Flammen geraten sei. Dies habe jedoch keine Auswirkung auf die Produktion bzw. den Export. Der iranische Ölminister Kazem Vaziri-Hamaneh äußerte am Dienstag, dass es keine Ölknappheit und daher auch keinen Grund für eine Notfallsitzung der OPEC gibt. Eine Entscheidung über eine Anhebung der Produktion der OPEC-Staaten wird somit erst auf der geplanten Sitzung am 11. September in Wien fallen. Unsere Meinung einer spekulativen Überhitzung bleibt weiter aufrecht. Angesichts der Stärke bei WTI ist jedoch durchaus damit zu rechnen, dass wir in Kürze das alte Hoch an der NYMEX knacken könnten.


Edelmetalle

Trotz der fehlenden Signale von der Währungsseite - seit Freitag bewegt sich EUR/USD in einer knappen Seitwärtsrange - konnte Gold gestern wieder knapp bei 665 USD schließen, nachdem es zwischenzeitlich bereits unter die 663 gefallen war. Der anhaltend hohe Ölpreis und die robuste Konjunktur könnten zu Sorgen über steigende Inflation führen, was Gold weiter stützen sollte. Am Dienstag wurde darüber hinaus gemeldet, dass im August der erste japanische Gold-ETF aufgelegt wird.


Industriemetalle

Kupfer ging den zweiten Tag in Folge leicht zurück, nachdem die Arbeiter von Southern Copper Corp., dem fünftgrößten Kupferproduzenten der Welt, einen angekündigten Streik in drei mexikanischen Produktionsstätten auf den 30. Juli verschoben haben. Positiv für den Kupferpreis ist jedoch, dass die chilenischen Kupferexporte im Juni 31% gegenüber dem Vormonat auf 2,94 Mrd. US-Dollar gefallen sind. Darüber hinaus stehen zwei Produktionseinheiten von Codelco, dem weltgrößten Kupferproduzenten, still: zum einem machen heftige Schneefälle die Andia Mine unzugänglich und zum anderen blockieren die Arbeiter die El Salvador Mine weiter. Die Lagerbestände an der LME stiegen nach den Rückgängen der letzten Wochen um 545 Tonnen auf 99.400 Tonnen.

Der Bleipreis setzte seine Rallye auch in der gestrigen Handelssitzung fort, nachdem Doe Run Resources Corp., der zweitgrößte Metallveredeler der Welt, bekannt gegeben hatte, dass eine amerikanische Schmelzhütte auf Grund einer Explosion am vergangenen Freitag beschädigt wurde. Der Markt ist weiterhin sehr bullish gestimmt, wobei unserer Meinung nach mittlerweile das spekulative Element deutlich überwiegt. Der massive Preisanstieg seit Jahresanfang um über 100% ist fundamental nicht mehr zu rechtfertigen!


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank, Corporates Markets






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