TagesInfo Rohstoffe: Blei-Rallye - Luft wird dünner!
20.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie:
Der Ölmarkt ist aus unserer Sicht trotz einiger preisstützender Nachrichten derzeit stark überhitzt und die tatsächliche Knappheit wird von Marktteilnehmern überschätzt. Die gestrige Meldung von Total, dass aufgrund höherer Gewalt die Produktion eines Feldes in Angola um über 100.000 Barrel täglich gesunken ist, stellt zwar nur das letzte Glied in der Reihe der jüngsten Störungen dar, wir glauben jedoch, dass das derzeitige Preisniveau bei Rohöl nicht nachvollziehbar ist. Eine Rückkehr an das von uns erwartete fundamental gerechtfertigte Preisniveau könnte sich durch das erneut aufflammende spekulative Interesse allerdings durchaus noch verzögern. Die Spekulanten werden derzeit auch von der inversen Struktur der Terminkure angelockt, weil sich die für die Investoren relevanten Terminpreise unter dem Kassakurs befinden und dadurch optisch attraktiv erscheinen.
Die US-Gaslagerbestände entsprachen zwar genau der Markterwartung, wir glauben aber, dass Erdgas nun die Trendwende erreichen dürfte und in den nächsten Monaten mit steigenden Kursen zu rechnen ist.
Edelmetalle
Gold zeigte sich im gestrigen Handel weiter stark und markierte mit 677,90 USD ein neues Mehrwochenhoch. Unterstützung kam neben dem hohen Ölpreis auch von der Währungsseite: der Euro notiert weiter über 1,38 USD und damit nur knapp unter seinem Allzeithoch.
Der Platinpreis verharrt auf hohem Niveau. Sollten sich die Gewerkschaften nicht mit dem Management von zwei der weltgrößten Platinproduzenten, Anglo Platinum und Impala Platinum, einigen, könnten die Streiks den bereits knappen Markt weiter verengen.
Industriemetalle
Kupfer verzeichnete gestern leichte Gewinne und kletterte in London auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Grund dafür waren Spekulationen über eine anhaltend robuste globale Wirtschaftsentwicklung. China vermeldete gestern für das zweite Quartal das höchste Wachstum seit 12 Jahren.
Die Zinnlagerbestände an der LME stiegen am Donnerstag um 1,9% auf den höchsten Stand seit 6 Monaten. Trotzdem schaffte der Preis mit 15.700 USD den Ausbruch auf ein neues 18-Jahreshoch. Es wird zwar des Öfteren das Argument der möglichen Produktionsausfälle in Indonesien und Bolivien als Begründung herangezogen, auch konnte die Produktion in den ersten fünf Monaten nicht mit der Nachfrage Schritt halten. Jedoch führen wir die derzeitige Stärke vor allem auf die spekulativen Aktivitäten zurück. Speziell technisch orientierte Trader dürften den Ausbruch über 15.000 USD zum Einstieg genutzt haben.
Die gleichen Kräfte bei Blei dürften bald nachlassen. Zwar setzte sich die Rallye der letzten Tage weiter fort, und Blei markierte zum sechsten Mal in Folge einen neuen Höchststand. Unserer Meinung kann das derzeitige Tempo nicht mehr lange anhalten und auf Grund der Dynamik der Bewegung rechnen wir bei einer Trendumkehr mit einer heftigen Korrektur.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Der Ölmarkt ist aus unserer Sicht trotz einiger preisstützender Nachrichten derzeit stark überhitzt und die tatsächliche Knappheit wird von Marktteilnehmern überschätzt. Die gestrige Meldung von Total, dass aufgrund höherer Gewalt die Produktion eines Feldes in Angola um über 100.000 Barrel täglich gesunken ist, stellt zwar nur das letzte Glied in der Reihe der jüngsten Störungen dar, wir glauben jedoch, dass das derzeitige Preisniveau bei Rohöl nicht nachvollziehbar ist. Eine Rückkehr an das von uns erwartete fundamental gerechtfertigte Preisniveau könnte sich durch das erneut aufflammende spekulative Interesse allerdings durchaus noch verzögern. Die Spekulanten werden derzeit auch von der inversen Struktur der Terminkure angelockt, weil sich die für die Investoren relevanten Terminpreise unter dem Kassakurs befinden und dadurch optisch attraktiv erscheinen.
Die US-Gaslagerbestände entsprachen zwar genau der Markterwartung, wir glauben aber, dass Erdgas nun die Trendwende erreichen dürfte und in den nächsten Monaten mit steigenden Kursen zu rechnen ist.
Edelmetalle
Gold zeigte sich im gestrigen Handel weiter stark und markierte mit 677,90 USD ein neues Mehrwochenhoch. Unterstützung kam neben dem hohen Ölpreis auch von der Währungsseite: der Euro notiert weiter über 1,38 USD und damit nur knapp unter seinem Allzeithoch.
Der Platinpreis verharrt auf hohem Niveau. Sollten sich die Gewerkschaften nicht mit dem Management von zwei der weltgrößten Platinproduzenten, Anglo Platinum und Impala Platinum, einigen, könnten die Streiks den bereits knappen Markt weiter verengen.
Industriemetalle
Kupfer verzeichnete gestern leichte Gewinne und kletterte in London auf den höchsten Stand seit Anfang Mai. Grund dafür waren Spekulationen über eine anhaltend robuste globale Wirtschaftsentwicklung. China vermeldete gestern für das zweite Quartal das höchste Wachstum seit 12 Jahren.
Die Zinnlagerbestände an der LME stiegen am Donnerstag um 1,9% auf den höchsten Stand seit 6 Monaten. Trotzdem schaffte der Preis mit 15.700 USD den Ausbruch auf ein neues 18-Jahreshoch. Es wird zwar des Öfteren das Argument der möglichen Produktionsausfälle in Indonesien und Bolivien als Begründung herangezogen, auch konnte die Produktion in den ersten fünf Monaten nicht mit der Nachfrage Schritt halten. Jedoch führen wir die derzeitige Stärke vor allem auf die spekulativen Aktivitäten zurück. Speziell technisch orientierte Trader dürften den Ausbruch über 15.000 USD zum Einstieg genutzt haben.
Die gleichen Kräfte bei Blei dürften bald nachlassen. Zwar setzte sich die Rallye der letzten Tage weiter fort, und Blei markierte zum sechsten Mal in Folge einen neuen Höchststand. Unserer Meinung kann das derzeitige Tempo nicht mehr lange anhalten und auf Grund der Dynamik der Bewegung rechnen wir bei einer Trendumkehr mit einer heftigen Korrektur.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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