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Der große Job-Reset

03.03.2021  |  John Mauldin
- Seite 2 -
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Ich habe darüber bereits in der Vergangenheit geschrieben. Der "Regimewandel" ist genau das, was die Federal Reserve verhindern möchte. Einige wenige Tagen machen keinen Trend. Doch was, wenn sich das wochenlang fortsetzt? Werden die "Anleihe-Vigilante" von den Toten auferstehen? Die größte Gefahr für den Aktienmarkt sind Federal Reserve und Zentralbanken im Allgemeinen, die "die Narrative verlieren." Wenn der Markt aufhört, zu glauben, dass die Fed die Zinsen kontrollieren und die Märkte beeinflussen kann, dann betreten wir eine neue, angsteinflößende Welt und wahrscheinlich einen neuen Bärenmarkt der Aktien.

Das ist etwas, das die Fed nicht zulassen kann. Einige Wochen steigende Zinsen im Angesicht von Fed-Käufen über 120 Milliarden Dollar im Monat werden Fed-Offizielle dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen. Das Letzte, was sie möchten, ist tatsächliche Renditekurvekontrolle. Das ist, als würde man auf den Rücken eines wütenden Tigers springen. Während man zwar in der Lage sein könnte, ihn einige Zeit zu reiten, würde ein Absteigen das Taper Tantrum wie ein Sonntagspicknick aussehen lassen.

Wahrscheinlicher ist, dass man eine versteckte Renditekurvekontrolle versuchen wird. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Derzeit werden im Monat Hypothekenanleihen im Wert von 40 Milliarden Dollar erworben. Diese Zahl kann reduziert werden, während die Käufe von Staatsanleiheschulden erhöht werden; das beeinflusst dann den Anleihemarkt. Die Menge tatsächlicher QE kann gesteigert werden, was angesichts der Defizite, die die Regierung unterhält, vielleicht sogar notwendig wäre, um die Zinsen zu kontrollieren.

Die Wirkung auf die Arbeitslosenzahlen? Wenn steigende Renditen einen Aktienbärenmarkt auslösen, dann könnte eine Rezession folgen. Das ist definitionsgemäß deflationär und würde die Arbeitslosenzahl erhöhen. Nicht das, was die Fed möchte. Teil dieses "Anstiegs" werden einfache Jahresvergleiche sein. Die Inflation ging mit der Pandemie stark zurück, also werden Jahresvergleiche für März, April und Mai zum ersten Mal seit fast 10 Jahren wahrscheinlich eine annualisierte CPI von mehr als 2% zeigen. Dies wird nur kurzlebig sein, da der allgemeine Trend des Jahrzehnts disinflationär/deflationär sein wird.

Wenn wir mehr als zwei Jahre zurückblicken, dann wird die Inflation nicht offensichtlich sein. Doch die Märkte fokussieren sich auf jährlichen Veränderungen, was der Grund ist, warum die Renditen steigen. Und das ist für die 17 Millionen Menschen, die derzeit eine Art der Arbeitslosenhilfe erhalten, wichtig.


Harter Arbeitsmarkt

Wie wir wissen, trieben die Pandemie und ihre vielen Auswirkungen die US-Arbeitslosenzahl recht schnell auf Depressionsniveaus. Wir verzeichneten etwas Verbesserung, doch die Zahl ist noch immer recht hoch - wahrscheinlich höher als die offiziellen Zahlen andeuten. Leider haben unsere Datenquellen ihre Grenzen. Viele betrachten wöchentliche Ansprüche von Arbeitslosenhilfen, die zwar häufig veröffentlicht werden, jedoch von variierenden Datensammlung auf Staatsebene abhängig sind.

Die "Leitarbeitslosenrate" misst nur diejenigen, die auf der Suche nach Arbeit sind. In dieser Situation sind dies viele Menschen aus vielerlei Gründen nicht. Ein weiterer verwirrender Faktor ist die "Geburts-/Todesrate" (von Unternehmen, nicht Menschen), die das Arbeitsministerium verwendet, um Umfragedaten anzupassen. Millionen sind nun freiberuflich tätig; nicht aufgrund unternehmerischer Träume, sondern mangels besserer Möglichkeiten.

Andere Unternehmen haben geschlossen, manchmal permanent und manchmal nicht. Dies in einer Wirtschaft in Ordnung zu bringen, die so groß ist wie die USA, war schon immer schwierig. Nun ist das unmöglich. Die Methodik ist einfach kaputt, da sie auf vergangenen Trends basiert, die keinen Einfluss auf unsere aktuelle Realität haben.

Hinzu kommen die üblichen Probleme mit den Umfragedaten. Die Arbeitslosenzahl stammt von einem Programm des Statistikamtes, der Current Population Survey. Der Vorgang ist streng, um über die Zeit hinweg konsistent zu bleiben. Doch dies sind keine normalen Zeiten. Wissenschaftler, die mit der Dallas-Fed zusammenarbeiten, entwickelten kürzlich ein alternatives Real-Time Population Survey (RPS), das spezifisch Arbeitsmarkttrends misst. Anhand der RPS-Methodik läge die Arbeitslosenrate für Januar bei 11,4% anstatt den offiziellen 6,9%. Ebenso erreichte sie 2020 einen Monat später höhere Spitze (17,2% im Mai vs. 14,3% im April).

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