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Geldschöpfung im Sisyphus-Modus - Tod für Dollar & Anleihen

08.03.2021  |  Egon von Greyerz
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Wie ich schon oft erwähnt hatte: Alle Währungen haben effektiv (also gegenüber Gold) schon 97-99% verloren, und in den kommenden Jahren werden sie auch noch die verbleibenden 1-3% verlieren. Dabei muss man verstehen, dass diese finalen Prozente - von heute aus betrachtet - einem 100%igen Wertverfall gleichkommen und damit dem von Mises vorhergesagten Niedergang des Währungssystems.


Der Niedergang von Währungen ist mit dem Tag ihrer Geburt besiegelt

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Allein das Wesen von Fiat-Währungen sorgt dafür, dass ihr Niedergang schon am Tag ihrer Geburt besiegelt ist. Da bislang alle Währungen in der Geschichte vom Staat zerstört wurden, ist es völlig absurd, das eigene Vermögen in einer Einheit zu bemessen, für die der Wertverfall vorherbestimmt ist. Man sollte immer daran denken, dass Gold das einzige Geld ist, das schon 5.000 Jahre überlebt hat.


Puzzle-Teil 3: Zinssätze

Weltweit befinden sich die Zinssätze auf historischen Tiefs. In der Schweiz kann man zum Beispiel eine 15-jährige Hypothek für 1,1% bekommen. Natürlich klingt das nach dem Schnäppchen des Lebens. Man kann ein Haus für 1 Million Schweizer Franken kaufen und muss dafür nur 11.000 Franken an Zinsen zahlen. Mietete man dasselbe Haus, würde man im Jahr das Dreifache der Hypothekenverzinsung ausgeben. Hier ist ganz klar ein Ungleichgewicht entstanden, das nicht tragbar ist. Die aufkommende Inflation wird die Zinssätze nach oben drücken, was wir schon bei 10-jährigen US-Staatsanleihen sehen können. Sie stiegen von März 2020 bis heute von 0,39% auf 1,34%.

Technische wie zyklische Indikatoren untermauern, dass der monatliche Schlussstand von Juli 2020 als das langfristige Tief betrachtet werden kann.

Falls das zutrifft, wurde das Ende der Zins-Baisse sowie der Hausse bei US-Staatsanleihen bereits markiert ( ausgehend vom Volker-Hoch 1981 mit 16%). Und diese 40-jährige Periode beschränkter Zinsniveaus hat überhaupt nichts Natürliches an sich.

Als Volker im August 1979 Chef der Federal Reserve wurde, rentierte die 10-jährige US-Staatsanleihe mit 9%, bis 1981 war ein schneller und steiler Anstieg auf 16% zu verzeichnen. Als Volcker das Amt 1987 verließ, rentierte die 10-jährige Anleihe wieder mit 9%. Also derselbe Stand wie 8 Jahre zuvor bei Amtsübernahme.


Greenspan: Green-Sprech & Niedrigzins

Dann betrat Greenspan die Bühne mit seiner Fed-Sprache, die niemand mehr verstand; allerdings liebten Politiker und Wall-Street-Akteure seine Taten, die viel mehr sagten als seine Worte. Im Verlauf seiner 13-jährigen Amtszeit hatte sich 2006 die Rendite für 10-jährige Anleihen von 9% auf 4,5% halbiert. Jeder Fed-Chef nach Greenspan kannte von nun an nur noch eine Maßnahme: Akkommodieren durch endlose Geldschöpfung und Niedrigzins.

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Und das ist die große 40-jährige Geschichte der Verzinsung von US-Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit - von 16% im Jahr 1981 auf 0,4% im Jahr 2020.



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