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TagesInfo Rohstoffe: Gold bleibt weiter gefragt

23.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Preis für den Rohölkorb der OPEC ist erstmals seit Gründung des Kartells im Jahr 1960 über die 73-Dollar-Marke gestiegen. Wie das OPEC-Sekretariat am Freitag in Wien mitteilte, kostete ein Barrel von OPEC-Öl im Durchschnitt 73,23 USD. Der bisherige Höchststand war vor einer Woche mit 72,83 USD je Barrel erreicht worden. Der Ölkonzern Total teilte mit, dass das Dalia Ölfeld in Angola nach 2 Tagen wieder zu voller Produktionskapazität zurückgekehrt sei, was die Angst vor Lieferausfällen lindern sollte. Dennoch sind die Netto-Long Positionen der Großspekulanten in der vergangenen Woche nur sehr leicht etwas zurückgekommen und liegen nun mit 109.423 knapp unter dem Rekordhoch von 112.287.

Angesicht der Tatsache, dass nun von einigen Markteilnehmern zunehmend wieder große Zahlen bei den Ölpreis-Prognosen genannt werden - 100, 150 oder gar 200 USD je Barrel sind bereits zu hören - mahnen wir zur Vorsicht, da das absolute Preisniveau bei Rohöl derzeit fundamental wenig nachvollziehbar ist.


Edelmetalle

Gold zeigte sich zum Wochenschluss stark. Der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke warnte, dass sich die Verluste durch die Hypothekenkrise auf bis zu 100 Mrd. USD belaufen könnten. Die Rolle von Gold als Krisenwährung verhalf dem Preis auf ein neues Mehrwochenhoch bei 685 USD je Feinunze. Kurzfristig dürfte zwar der Preis nach dem jüngsten starken Anstieg etwas korrigieren, unsere Meinung einer anhaltenden Stärke bis ins 4. Quarta bleibt jedoch aufrecht.

Industriemetalle

Die Industriemetalle präsentierten sich am Freitag angetrieben durch das hohe Wirtschaftswachstum in China einheitlich freundlich. Sogar die Meldung, dass China zum dritten Mal seit März die Leitzinsen erhöhte und damit das Wachstumstempo des Landes bremse, blieb bei den Marktteilnehmern in London ohne Wirkung.

In einer Woche stiegen die Lagerbestände für Nickel an der LME um 10% und erreichten nach einem Plus von 396 Tonnen bzw. 3,6% mit 11.346 Tonnen ein neues 12-Monatshoch. Trotzdem konnte der Nickelpreis seinen seit Ende Mai anhaltenden Abwärtstrend vorerst stoppen und mit einem kräftigen Sprung nach oben verlassen. Im Preisband zwischen 30.000 und 35.000 USD dürfte der Nickelpreis fundamentale Unterstützung erhalten, da sich die physische Nachfrage auf diesem Niveau offensichtlich wieder stabilisiert.

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Blei läuft jeden Tag weiter nach oben und schloss am Freitag nur einen US-Dollar unter der Marke von 3.500 USD. Damit markierte der Bleipreis am Freitag den siebten Tag in Folge ein neues Allzeithoch. Blei, genau wie Zinn, wird derzeit aus unserer Sicht zumeist von spekulativen Kräften nach oben getrieben.

Das Internationale Aluminium Institut (IAI) meldete am Freitag die Produktionsdaten für Aluminium. Die chinesische Produktion ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um über 36% gestiegen. In den Monaten Mai und Juni betrug die Produktion Chinas zum ersten Mal mehr als 1 Mio. Tonnen. Auch der Rest der Welt konnte im ersten Halbjahr einen Anstieg von knapp 3% zum Vorjahresraum verzeichnen. Dennoch bleiben wir zum Aluminiumpreis positiv eingestellt, da bislang die Nachfrage mit dem Angebot Schritt halten konnte.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank, Corporates Markets






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