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Die Inflation ist defekt

25.03.2021  |  John Mauldin
- Seite 3 -
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Schmerzhafte Lösung

Stellen Sie sich nun ein alternatives Universum vor, in dem die Fed vor der Great Recession einen Blick auf die Inflation basierend auf Immobilienpreise anstatt angedeuteter OER wirft. Anstatt Zinsen zu senken, um Wachstum zu stimulieren, hätten Sie wahrscheinlich die Zinsen erhöht, um die offensichtliche Inflation zu bekämpfen.

Wir können noch weiter zurückgehen. Wenn Greenspan die Zinsen aufgrund steigender Inflation 2003 bis 2004 erhöht hätte, dann hätte es keine Immobilienblase, keine Subprime-Krise, keinen überhitzten Aktienmarkt und keinen Aktienmarktcrash gegeben. Wir hätten nicht die schlimmsten Arbeitslosenzahlen seit der Great Depression verzeichnet. Rentner und andere Personen wären in der Lage gewesen, angemessene Renditen auf festverzinsliche Produkte zu verdienen.

Hätten höhere Zinsen den Aktienmarkt nicht getötet? Ich denke nicht. Er wäre vielleicht weniger gestiegen, doch basierend auf Produktivität und Gewinnen anstatt irrationalem Optimismus. Ich denke, dass die meisten Investoren verhältnismäßiges Wachstum und keine Marktzusammenbrüche bevorzugen würden.

Menschen loben Greenspan und Bernanke als die Maestros, die eine wirtschaftliche Symphonie komponierten. Dem widerspreche ich. Ich denke, dass ihre Handlungen die Wurzel der Great Recession waren, ähnlich wie Yellen und nun Powell, sowie sein Nachfolger, die nächste Krise verursachen werden. Künstlich niedrige Inflationsbenchmarks geben ihnen die Rechtfertigung, die sie brauchen, um der Wall Street das zu geben, was sie möchte.

Die Daten sind äußerst klar für jeden, der einen Blick auf sie wirft, vor allem die Fed. Sie verweigern es einfach, aufmerksam zu bleiben, weil es nicht in die Narrative passt, die jeder glauben soll. Man könnte argumentieren, dass die Fed die Zinsen basierend auf den obigen Maßstäben normalisieren sollte. Paul Volcker war in den 1970er Jahren der letzte Fed-Vorsitzende, der gewillt war, dies zu tun. Es gibt keinerlei Appetit bei etwaiger Zentralbank der Welt, eine derartige Philosophie anzunehmen. Dank jahrelanger Fehler sitzt Powell in einer politischen Richtung fest, die ins Nirgendwo führt, jedoch nicht ohne enorme Schmerzen geändert werden kann.


Wie wird die Inflation ausfallen?

Die Inflation im Februar war gutartig. Doch mit März werden Jahresvergleiche aufgrund COVID-Auswirkungen anfangen, höhere Inflation anzuzeigen. Wenn Sie zwei Jahre zurückblicken, dann wird die Inflation noch immer gutartig wirken, doch das ist nicht, was das BLS und die Medien tun werden. Sie werden sich auf einjährige Veränderungen fokussieren. Und für März bis Juni/Juli werden die Vergleiche wahrscheinlich eine Inflation von weit über 2% anzeigen. Vor Ende Sommer könnte sie sich, in Kombination mit dem kürzlichen Stimuluspaket, tatsächlich 3% annähern.

Ich denke, dass dies vorübergehend sein wird, doch die Anleihemärkte werden diese Zahlen sehen und die Zinsen noch weiter nach oben drücken wollen. Die Fed wird höhere Rendite auf die 10-Jahresanleihe bis zu einem gewissen Punkt tolerieren. Sie meinten, man wäre gewillt, eine Inflation von 3% eine Zeit lang zu akzeptieren, möchte die Zinsen jedoch niedrig halten. Ohne eine Renditekurvekontrolle zu implementieren, können sie ihre Anleihekäufe einfach modifizieren, um längere Fälligkeiten zu umfassen, und/oder das Volumen an US-Staatsanleihen erhöhen, die sie erwerben.

Die vorherige Regierung war sicherlich gewillt, das Defizit zu erhöhen. Die aktuelle Regierung wird mit Infrastruktur und anderen Programmen, neben dem COVID-Paket, noch weiter gehen. Die Bilanz der Federal Reserve beläuft sich nun auf etwa 7,5 Billionen Dollar und steigt im Monat um etwa 120 Milliarden Dollar.

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Das US-Defizit für das Finanzjahr 2021 wird sich sicherlich auf mehr als 4 Billionen Dollar belaufen und sich der 5 Billionen Dollar annähernd; und das Finanzministerium hat mehr Schulden, die verlängert werden müssen. Die US-Regierung kann sich höhere Zinsen nicht einfach so leisten. Finanzierungskosten würden das Budget übersteigen. Die Federal Reserve wird Käufer letzter Instanz werden, ebenso wie die Bank of Japan, die EZB und in gewisser Weise das UK. Ich erwarte Konsequenzen: niedrigeres BIP-Wachstum.

Ich werde oft gefragt wie lange das andauern kann. Wahrscheinlich länger, als wir uns vorstellen können. Das wird solange weitergehen, wie es weitergehen kann. Die Federal Reserve wird die Zinsen weiterhin unten halten und Sparer und Rentner bestrafen. Ihre Politik wird Reichtums- und Einkommensungleichheit verschlimmern, doch niemand wird die tatsächlichen Ursachen bekämpfen.

Zusammenfassend wird sich in Sachen Fed-Politik nichts wirklich verändern. Man wird weiterhin defekte Daten verwenden, um lockere Geldpolitik zu rechtfertigen; die Monsterdefizite werden voraussetzen, dass mehr Staatsanleihen erworben werden müssen; und, angesichts ihrer Voraussetzungen, wird es keine andere Wahl geben.

Diesem Kurs wird man weiterhin folgen, bis es eine Krise gibt. Es gibt absolut keine Möglichkeit, zu wissen, wann das passieren wird. In Japan und Europa geht das schon eine ganze Zeit lang so. Es gibt keinerlei Grund zu denken, dass es in den USA anders sein wird. Powell und sein Nachfolger werden Mario Draghis "Was auch immer notwendig ist" nachplappern.

Den ersten Teil dieser Artikel-Reihe finden Sie hier.


© John Mauldin
www.mauldineconomics.com


Dieser Artikel wurde am 12. März 2021 auf www.mauldineconomics.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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