TagesInfo Rohstoffe: Rohöl: OPEC sieht keinen Handlungsbedarf!
24.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Aufwärtsdynamik beim Öl hat die letzten Tage nachgelassen. Gestern meldete sich OPEC-Präsident Mohamed al-Hamli zu Wort: Die OPEC sei beunruhigt über mögliche Auswirkungen der aktuell hohen Ölpreise auf die Weltwirtschaft. Bislang würde der Effekt aber durch den schwachen Dollarkurs abgefedert werden. Wenn die OPEC es für nötig hielte, mehr Öl zu fördern, dann würde sie es tun.
Rohöl der Sorte WTI gab im gestrigen Handelsverlauf zwischenzeitlich mehr als 1 USD ab, während der Spotpreis bei Brent weiter auf hohem Niveau verharren konnte. Interessant ist jedoch, dass die Steilheit der inversen Terminkurven beider Sorten in den vergangenen Tagen zugenommen hat und dabei vornehmlich die hinteren Monate zurückgekommen sind. Einige Gewerkschaften der Ölarbeiter in Venezuela planen diese Woche einen Streik. Der Ras Tanura North Product Terminal wurde auf Grund eines Feuers, bei dem am 19. Juli vier Arbeiter getötet wurden, kurzfristig geschlossen. Ras Tanura ist einer von sieben Exportterminals in Saudi Arabien. Er wurde mittlerweile wieder geöffnet. Es bleiben jedoch zwei Ankerplätze weiterhin wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
Entgegen der Erwartung vieler Analysten, dass der Ölpreis bald die 100-USD-Marke durchbrechen wird, glauben wir, dass die Ölpreise derzeit eher überhitzt sind.
Edelmetalle
Die Edelmetalle konsolidierten weiter auf hohem Niveau. Durch die aktuelle Lethargie beim EUR/USD fehlen dem Markt die Impulse. Wir sind weiterhin von einem positiven Verlauf der Edelmetalle im 3. und 4. Quartal 2007 überzeugt.
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich am gestrigen Handelstag einheitlich negativ. Stärkster Verlierer unter den Metallen war Nickel. Hier stiegen die Lagerbestände gestern weiter um 492 Tonnen auf 11.838 Tonnen. Dies führte dazu, dass Nickel die gesamten Vortagesgewinne wieder abgeben musste und zum Handelsschluss 1.650 USD niedriger notierte.
Der chilenische Kupferproduzent Codelco gab gestern bekannt, dass man mit sich mit 2/3 der Minenarbeiter einigen konnte und diese nun den seit 25. Juni andauernden Arbeitskampf beenden. Ein kleiner Teil der Belegschaft setzt die Verhandlungen sowie den Arbeitskampf jedoch fort. Auch beim weltweit viertgrößten Kupferproduzenten Xstrata konnte eine Einigung mit den Streikenden der Kupferhütten in Montreal erzielt werden. Der Kupferpreis verlor gestern in London 85 USD auf 8.025 USD. Im Tief kratzte er bereits an der 8000er Marke, nachdem die Lagerbestandsdaten um 2.725 Tonnen auf 101.400 Tonnen gestiegen waren. Die LME-Lagerbestände haben vor zwei Wochen knapp unterhalb von 100.000 Tonnen ihren Rückgang beendet und tendierten seitdem seitwärts. Wir rechnen damit, dass die Entspannung bei den Arbeitskämpfen sowie die festere Tendenz bei den Lagerbeständen einen weiteren Preisanstieg erschweren werden und ein Fall unter die 8.000 USD rasch zu niedrigeren Kursen führen dürfte.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Aufwärtsdynamik beim Öl hat die letzten Tage nachgelassen. Gestern meldete sich OPEC-Präsident Mohamed al-Hamli zu Wort: Die OPEC sei beunruhigt über mögliche Auswirkungen der aktuell hohen Ölpreise auf die Weltwirtschaft. Bislang würde der Effekt aber durch den schwachen Dollarkurs abgefedert werden. Wenn die OPEC es für nötig hielte, mehr Öl zu fördern, dann würde sie es tun.
Rohöl der Sorte WTI gab im gestrigen Handelsverlauf zwischenzeitlich mehr als 1 USD ab, während der Spotpreis bei Brent weiter auf hohem Niveau verharren konnte. Interessant ist jedoch, dass die Steilheit der inversen Terminkurven beider Sorten in den vergangenen Tagen zugenommen hat und dabei vornehmlich die hinteren Monate zurückgekommen sind. Einige Gewerkschaften der Ölarbeiter in Venezuela planen diese Woche einen Streik. Der Ras Tanura North Product Terminal wurde auf Grund eines Feuers, bei dem am 19. Juli vier Arbeiter getötet wurden, kurzfristig geschlossen. Ras Tanura ist einer von sieben Exportterminals in Saudi Arabien. Er wurde mittlerweile wieder geöffnet. Es bleiben jedoch zwei Ankerplätze weiterhin wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
Entgegen der Erwartung vieler Analysten, dass der Ölpreis bald die 100-USD-Marke durchbrechen wird, glauben wir, dass die Ölpreise derzeit eher überhitzt sind.
Edelmetalle
Die Edelmetalle konsolidierten weiter auf hohem Niveau. Durch die aktuelle Lethargie beim EUR/USD fehlen dem Markt die Impulse. Wir sind weiterhin von einem positiven Verlauf der Edelmetalle im 3. und 4. Quartal 2007 überzeugt.
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich am gestrigen Handelstag einheitlich negativ. Stärkster Verlierer unter den Metallen war Nickel. Hier stiegen die Lagerbestände gestern weiter um 492 Tonnen auf 11.838 Tonnen. Dies führte dazu, dass Nickel die gesamten Vortagesgewinne wieder abgeben musste und zum Handelsschluss 1.650 USD niedriger notierte.
Der chilenische Kupferproduzent Codelco gab gestern bekannt, dass man mit sich mit 2/3 der Minenarbeiter einigen konnte und diese nun den seit 25. Juni andauernden Arbeitskampf beenden. Ein kleiner Teil der Belegschaft setzt die Verhandlungen sowie den Arbeitskampf jedoch fort. Auch beim weltweit viertgrößten Kupferproduzenten Xstrata konnte eine Einigung mit den Streikenden der Kupferhütten in Montreal erzielt werden. Der Kupferpreis verlor gestern in London 85 USD auf 8.025 USD. Im Tief kratzte er bereits an der 8000er Marke, nachdem die Lagerbestandsdaten um 2.725 Tonnen auf 101.400 Tonnen gestiegen waren. Die LME-Lagerbestände haben vor zwei Wochen knapp unterhalb von 100.000 Tonnen ihren Rückgang beendet und tendierten seitdem seitwärts. Wir rechnen damit, dass die Entspannung bei den Arbeitskämpfen sowie die festere Tendenz bei den Lagerbeständen einen weiteren Preisanstieg erschweren werden und ein Fall unter die 8.000 USD rasch zu niedrigeren Kursen führen dürfte.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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