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Zentralbanken bremsen Goldpreisanstieg

26.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Öl erholte sich gestern wieder ganz leicht von den Rückgängen am Dienstag. Die US-Lagerbestände für Benzin sind wie von uns prognostiziert um knapp 800 Tsd. Barrel gestiegen. Auch die Bestände für Rohöl sind weniger zurückgegangen als vom Markt erwartet. Die Destillate haben sich laut DOE mit ca. 1,5 Mio. Barrel im Wochenvergleich fast doppelt so stark erhöht wie angenommen. Trotz dieser für den Ölpreis negativen Daten stieg der Preis für Rohöl der Sorte WTI nach einem kurzen Einbruch wieder rasch über das Vortagesniveau an.

Dass die hohe Volatilität, die zurzeit am Ölmarkt herrscht, nicht fundamental getrieben ist, erkennt man deutlich an der Entwicklung des WTI-Brent-Spreads. Notierte Brent vor 10 Tagen noch über 3,5 USD höher, so ist die Differenz auf nunmehr 29 Cent geschmolzen. Wir rechnen mit einer weiterhin hohen Schwankungsbreite und sind der Meinung, dass am Ölmarkt noch Korrekturpotenzial besteht. 70 USD bei WTI dürften in den nächsten Tagen im Bereich des Möglichen liegen.


Edelmetalle

Der Euro verlor gestern vorerst den Kampf um die 1,38er Marke und fiel am Nachmittag um knapp 1 Cent. Dies drückte den Goldpreis wieder unter die 680-USD-Marke. Darüber hinaus übten Gerüchte, dass die europäischen Zentralbanken die Goldverkäufe erhöhen könnten, Druck auf den Markt aus. Vergangene Woche hatte sie 18 Tonnen Gold im Gegenwert von 288 Mio. EUR verkauft. Nun wird davon ausgegangen, dass in den nächsten Wochen bis zum Stichtag des CBGA Ende September, weiter durchschnittlich 18 Tonnen pro Woche auf den Markt kommen werden.

Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass die Verkaufsquote von 500 Tonnen dieses Jahr erfüllt werden wird. Deswegen dürften die letzten Verkäufe nur kurzfristig den Goldpreis drücken. Der US-Dollar ist für uns zurzeit ganz klar die bestimmende Determinante des Preises! Auffällig erscheint, dass die europäischen Zentralbanken mit ihren Goldverkäufen einem weiteren Goldpreisanstieg entgegenwirken.


Industriemetalle

Die Industriemetalle zeigten sich am gestrigen Handelstag durch die Bank schwächer. Der Kupferpreis notierte in London, New York und Shanghai zum dritten Mal hintereinander schwächer, nachdem die Spekulationen über eine weitere Abschwächung am Eigenheimsektor in den USA zunahmen. Die USA sind der zweitgrößte Kupferkonsument der Welt, und die Bauindustrie steht für 50% der dortigen Nachfrage. Auch die gestern um 2.100 Tonnen rückläufigen Lagerbestände an der LME konnten den Kupferpreis nach dem Bruch der 8.000er Marke nicht stützen.

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Blei verlor nach der Ankündigung, dass die Bleihütte von Doe Run Resources Anfang August wieder auf voller Kapazität laufen wird, weiter deutlich an Boden. Aktuell liegt die Kapazität bereits bei knapp 70%. Der Ausfall durch die Schäden an der Bleihütte dürfte unserer Meinung im Vergleich zur Jahresproduktion marginal ausfallen. Auch die leicht rückläufigen Lagerbestände halfen dem Bleipreis nicht. Wir fühlen uns in unserer seit Tagen bestehenden Meinung einer spekulativen Übertreibung bei Blei bestätigt und erwarten eine Fortsetzung der Korrektur auf Niveaus um 3.000 USD.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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