Gold - Die Trendwende ist eingeleitet
15.04.2021 | Florian Grummes
1. Rückblick
Nach einem fulminanten Jahresauftakt drückten die beiden scharfen Abverkäufe am 6. und 8. Januar dem Goldmarkt bereits ihren Stempel für die folgenden drei Monate auf. Zwar liefen die Goldnotierungen im Januar noch mehr oder weniger seitwärts, ab Anfang Februar ging es mit Kursen unterhalb von 1.800 USD jedoch zügig eine Etage tiefer. Davon konnten sich die Goldbullen nicht mehr erholen, so dass dann Mitte Februar und insbesondere ab Ende Februar alle Dämme brachen und der Goldpreis bis auf 1.717 USD ausverkauft wurde.
Im März setze sich der Ausverkauf zunächst bis auf 1.676 USD weiter fort. Ausgehend von diesem Tiefpunkt konnte sich der Goldpreis allerdings bis Mitte März zumindest vorübergehend bis auf 1.755 USD erholen. Nachhaltig war diese Gegenbewegung aber nicht, denn die Bären übernahmen schnell wieder die Kontrolle und die drückten die Notierungen bis zum 31.März auf einen nochmaligen Tiefpunkt bei 1.678 USD.
Nach acht Monaten zäher und zum Ende hin scharfer Korrektur liefert dieses Doppeltief bei 1.676 und 1.678 USD den Bullen endlich wieder gute Argumente. So bahnt sich seit jenem Mittwoch vor Ostern eine nachhaltigere Erholung ihren Weg. Mit 1.758 USD konnte der Goldpreis vom Tiefpunkt in wenigen Tagen bereits um knapp 80 USD zulegen. Ein kleiner Rücksetzer bis auf 1.724 USD sorgte in den letzten Tagen für eine Verschnaufpause. Heute zieht der Goldpreis aber wieder deutlich an und notiert aktuell um 1.747 USD.
Insgesamt hat der Edelmetall-Sektor mit dem Doppeltief beim Goldpreis Ende März vermutlich das Ende der am 7. August 2020 begonnenen Korrektur gesehen. Die deutlich überverkaufte Lage spricht im größeren Bild eindeutig für eine antizyklische Kaufchance. Auf Sicht der nächsten Tage und Wochen kann sich die Bodenbildung aber durchaus noch hinziehen.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
Auf dem Wochenchart bewegt sich der Goldpreis im ganz großen Bild weiterhin in einem soliden Aufwärtstrendkanal. Die Korrektur der letzten acht Monate war im Sommer 2020 aufgrund der um sich greifenden Euphorie notwendig geworden und stellt bislang lediglich eine gesunde Verschnaufpause dar. Auch hält sich der Rückgang vom neuen Allzeithoch (2.075 USD) mit 19,2% absolut im Rahmen. Physische Goldinvestoren dürften mit diesem überschaubaren Rücksetzer überhaupt keine Probleme gehabt haben. Wer hingegen in den letzten Monaten mit Hebel und Fremdkapital am Goldmarkt unterwegs gewesen ist, dürfte eine äußerst schwierige Marktphase erlebt haben.
Erfreulicherweise hat die Korrektur nicht nur für eine komplette Bereinigung der überkauften Lage am Goldmarkt gesorgt. Vielmehr deutet die überverkaufte Wochenstochastik jetzt auf eine antizyklische Kaufchance hin. In den letzten zweieinhalb Jahren sorgte eine derartige Lage beim Stochastik-Oszillator nach einer Bodenbildungsphase immer für deutliche Anstiege.
Allerdings ist in den letzten Monaten charttechnisch doch einiges an Geschirr zerbrochen worden, so dass die Goldbullen nun jede Menge Aufräumarbeiten vor sich haben. Insbesondere müssen die Goldnotierungen im weiteren Jahresverlauf unbedingt aus dem untergeordneten roten Abwärtstrendkanal befördern. Dazu benötigt es einen klaren Ausbruch über bekannte Widerstandszone um 1.850 USD. Wie lange dieses Unterfangen benötigen wird, lässt sich noch nicht genau abschätzen. IM besten Fall gelingt der Ausbruch bis zum Frühsommer. Alternativ kann sich dieses Unterfangen auch noch bis in das 3.Quartal hinziehen.
Auf der Unterseite sollte die psychologische Marke von 1.700 USD jetzt tunlichst nicht mehr unterschritten werden. Andernfalls mehren sich die Fragezeichen, ob der Goldpreis tatsächlich sein Tief gefunden hat und derzeit an einer Bodenbildung mit anschließendem Aufwärtstrend bastelt.
In der Summe befindet sich der Goldpreis auf seinem Wochenchart übergeordnet ungefährdet im Aufwärtstrend. Gleichzeitig ist aber auch der seit August etablierte Abwärtstrend immer noch aktiv. Kann sich der Bullenmarkt wieder durchsetzen, sollte der Goldpreis den roten Abwärtstrendkanal in den kommenden Monaten nach oben hin verlassen können. Diese Aufgabe wird allerdings Zeit und Kraft in Anspruch nehmen, womit letztlich mal wieder die Geduld der Anleger getestet werden wird.
Auf dem Tageschart ist die wichtigste Botschaft das Doppeltief bei 1.676 USD und 1.678 USD. Zwischen den beiden Tiefpunkten lagen immerhin gut drei Wochen, so dass man hier definitiv von einer Signifikanz sprechen kann. Parallel dazu hat der Stochastik-Oszillator lediglich ein höheres Tief markiert. D.h. das Momentum des zweiten Tiefpunktes war deutlich geringer. Seit dem 31.März sind die Bullen daher zum Gegenangriff übergegangen. Mit einem Anstieg um gut 80 USD auf 1.758 USD konnte Gold bislang einen kleinen Achtungserfolg erzielen. Nun muss es aber schrittweise weiter aufwärtsgehen, sonst gerät die Trendwende schnell wieder ins Stocken.
Natürlich ist daher angesichts der aktuell seitwärtsverlaufenden Bollinger Bänder auch eine mehrwöchige Bodenbildung zwischen 1.700 USD und 1.760 USD möglich. Die erste Widerstands- und Zielzone liegt allerdings mit 1.770 bis 1.785 USD etwas höher. Bis in diesen Bereich könnte sich die angelaufene Erholung durchaus unter Schwankungen vorkämpfen. Im Anschluss wäre ein hin und her um die mittlere Abwärtstrendlinie denkbar. Erst im Anschluss dürfte der Goldmarlt dann bereit für eine Attacke auf die altbekannte Widerstandszoen um 1.850 USD sein. In diesem Bereich bewegt sich auch die 200-Tagelinie (1.857 USD), welche das logische zweite Erholungsziel definiert. Für den Vorstoß in diese Größenordnung könnte der Goldpreis aber durchaus mehrere Wochen bzw. evtl. ein bis drei Monate benötigen.
Zusammengefasst macht der Tageschart einen konstruktiven Eindruck. Zwar kann man noch nicht wirklich von einem neuen Aufwärtstrend sprechen, die Erholung der letzten zwei Wochen sollte aber in Richtung 1.765 USD bis 1.785 USD weiterlaufen können. Ebenso sollte in den kommenden Wochen bzw. Monaten die zweite Zielzone im Bereich um 1.850 USD erreicht werden.
3. Terminmarktstruktur Gold
Nach einem fulminanten Jahresauftakt drückten die beiden scharfen Abverkäufe am 6. und 8. Januar dem Goldmarkt bereits ihren Stempel für die folgenden drei Monate auf. Zwar liefen die Goldnotierungen im Januar noch mehr oder weniger seitwärts, ab Anfang Februar ging es mit Kursen unterhalb von 1.800 USD jedoch zügig eine Etage tiefer. Davon konnten sich die Goldbullen nicht mehr erholen, so dass dann Mitte Februar und insbesondere ab Ende Februar alle Dämme brachen und der Goldpreis bis auf 1.717 USD ausverkauft wurde.
Im März setze sich der Ausverkauf zunächst bis auf 1.676 USD weiter fort. Ausgehend von diesem Tiefpunkt konnte sich der Goldpreis allerdings bis Mitte März zumindest vorübergehend bis auf 1.755 USD erholen. Nachhaltig war diese Gegenbewegung aber nicht, denn die Bären übernahmen schnell wieder die Kontrolle und die drückten die Notierungen bis zum 31.März auf einen nochmaligen Tiefpunkt bei 1.678 USD.
Nach acht Monaten zäher und zum Ende hin scharfer Korrektur liefert dieses Doppeltief bei 1.676 und 1.678 USD den Bullen endlich wieder gute Argumente. So bahnt sich seit jenem Mittwoch vor Ostern eine nachhaltigere Erholung ihren Weg. Mit 1.758 USD konnte der Goldpreis vom Tiefpunkt in wenigen Tagen bereits um knapp 80 USD zulegen. Ein kleiner Rücksetzer bis auf 1.724 USD sorgte in den letzten Tagen für eine Verschnaufpause. Heute zieht der Goldpreis aber wieder deutlich an und notiert aktuell um 1.747 USD.
Insgesamt hat der Edelmetall-Sektor mit dem Doppeltief beim Goldpreis Ende März vermutlich das Ende der am 7. August 2020 begonnenen Korrektur gesehen. Die deutlich überverkaufte Lage spricht im größeren Bild eindeutig für eine antizyklische Kaufchance. Auf Sicht der nächsten Tage und Wochen kann sich die Bodenbildung aber durchaus noch hinziehen.
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
Quelle: Tradingview
Auf dem Wochenchart bewegt sich der Goldpreis im ganz großen Bild weiterhin in einem soliden Aufwärtstrendkanal. Die Korrektur der letzten acht Monate war im Sommer 2020 aufgrund der um sich greifenden Euphorie notwendig geworden und stellt bislang lediglich eine gesunde Verschnaufpause dar. Auch hält sich der Rückgang vom neuen Allzeithoch (2.075 USD) mit 19,2% absolut im Rahmen. Physische Goldinvestoren dürften mit diesem überschaubaren Rücksetzer überhaupt keine Probleme gehabt haben. Wer hingegen in den letzten Monaten mit Hebel und Fremdkapital am Goldmarkt unterwegs gewesen ist, dürfte eine äußerst schwierige Marktphase erlebt haben.
Erfreulicherweise hat die Korrektur nicht nur für eine komplette Bereinigung der überkauften Lage am Goldmarkt gesorgt. Vielmehr deutet die überverkaufte Wochenstochastik jetzt auf eine antizyklische Kaufchance hin. In den letzten zweieinhalb Jahren sorgte eine derartige Lage beim Stochastik-Oszillator nach einer Bodenbildungsphase immer für deutliche Anstiege.
Allerdings ist in den letzten Monaten charttechnisch doch einiges an Geschirr zerbrochen worden, so dass die Goldbullen nun jede Menge Aufräumarbeiten vor sich haben. Insbesondere müssen die Goldnotierungen im weiteren Jahresverlauf unbedingt aus dem untergeordneten roten Abwärtstrendkanal befördern. Dazu benötigt es einen klaren Ausbruch über bekannte Widerstandszone um 1.850 USD. Wie lange dieses Unterfangen benötigen wird, lässt sich noch nicht genau abschätzen. IM besten Fall gelingt der Ausbruch bis zum Frühsommer. Alternativ kann sich dieses Unterfangen auch noch bis in das 3.Quartal hinziehen.
Auf der Unterseite sollte die psychologische Marke von 1.700 USD jetzt tunlichst nicht mehr unterschritten werden. Andernfalls mehren sich die Fragezeichen, ob der Goldpreis tatsächlich sein Tief gefunden hat und derzeit an einer Bodenbildung mit anschließendem Aufwärtstrend bastelt.
In der Summe befindet sich der Goldpreis auf seinem Wochenchart übergeordnet ungefährdet im Aufwärtstrend. Gleichzeitig ist aber auch der seit August etablierte Abwärtstrend immer noch aktiv. Kann sich der Bullenmarkt wieder durchsetzen, sollte der Goldpreis den roten Abwärtstrendkanal in den kommenden Monaten nach oben hin verlassen können. Diese Aufgabe wird allerdings Zeit und Kraft in Anspruch nehmen, womit letztlich mal wieder die Geduld der Anleger getestet werden wird.
Quelle: Tradingview
Auf dem Tageschart ist die wichtigste Botschaft das Doppeltief bei 1.676 USD und 1.678 USD. Zwischen den beiden Tiefpunkten lagen immerhin gut drei Wochen, so dass man hier definitiv von einer Signifikanz sprechen kann. Parallel dazu hat der Stochastik-Oszillator lediglich ein höheres Tief markiert. D.h. das Momentum des zweiten Tiefpunktes war deutlich geringer. Seit dem 31.März sind die Bullen daher zum Gegenangriff übergegangen. Mit einem Anstieg um gut 80 USD auf 1.758 USD konnte Gold bislang einen kleinen Achtungserfolg erzielen. Nun muss es aber schrittweise weiter aufwärtsgehen, sonst gerät die Trendwende schnell wieder ins Stocken.
Natürlich ist daher angesichts der aktuell seitwärtsverlaufenden Bollinger Bänder auch eine mehrwöchige Bodenbildung zwischen 1.700 USD und 1.760 USD möglich. Die erste Widerstands- und Zielzone liegt allerdings mit 1.770 bis 1.785 USD etwas höher. Bis in diesen Bereich könnte sich die angelaufene Erholung durchaus unter Schwankungen vorkämpfen. Im Anschluss wäre ein hin und her um die mittlere Abwärtstrendlinie denkbar. Erst im Anschluss dürfte der Goldmarlt dann bereit für eine Attacke auf die altbekannte Widerstandszoen um 1.850 USD sein. In diesem Bereich bewegt sich auch die 200-Tagelinie (1.857 USD), welche das logische zweite Erholungsziel definiert. Für den Vorstoß in diese Größenordnung könnte der Goldpreis aber durchaus mehrere Wochen bzw. evtl. ein bis drei Monate benötigen.
Zusammengefasst macht der Tageschart einen konstruktiven Eindruck. Zwar kann man noch nicht wirklich von einem neuen Aufwärtstrend sprechen, die Erholung der letzten zwei Wochen sollte aber in Richtung 1.765 USD bis 1.785 USD weiterlaufen können. Ebenso sollte in den kommenden Wochen bzw. Monaten die zweite Zielzone im Bereich um 1.850 USD erreicht werden.
3. Terminmarktstruktur Gold
Quelle: CoT Price Charts