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Allzeithoch bei Rohöl wieder in Reichweite

30.07.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die CFTC-Daten vom letzten Freitag deuten weiter auf eine sehr posive Stimmung am Ölmarkt hin, die Zahl der Netto-Long Positionen liegt mit 108.782 Kontrakten nur knapp unter den Rekordständen der letzten zwei Wochen. Auch laut Umfragen glauben rund zwei Drittel der Marktteilnehmer unbeirrt an einen Preisanstieg bei Rohöl. Die hohe Volatilität am Ölmarkt dürfte aus unserer Sicht weiter anhalten. So sprang der Preis für Rohöl der Sorte WTI am Freitag in den letzten Handelsstunden um knapp 1,5 USD auf über 77 USD/Barrel. Wir führen diese Stärke und die Volatilität vor allem auf die Nähe zum Rekordhoch zurück, weil bei einem Ausbruch über 78 USD technisch getriebene Käufe den WTI-Preis durchaus auf über 80 USD hieven dürften. Unserer Meinung nach ist der Ölpreis spekulativ überhitzt und derzeit nicht fundamental begründet.

Der Uranpreis notierte vergangene Woche wieder schwächer. Der Kassakurs fiel laut UxC auf 120 USD/Pfund und der meistgehandelte Terminkontrakt für Uran an der NYMEX für die Lieferung in sechs Monaten schloss mit 119 USD sogar darunter. Das spekulative Kapital scheint sich nach und nach aus diesem Sektor zurückzuziehen. Wir glauben jedoch, dass die Preise in den nächsten Jahren über 100 USD/Pfund bleiben werden.

Edelmetalle

Gold setzte am Freitag seine Schwächephase fort und fiel kurzfristig sogar unter die 660 USD. Ein Grund war ein stärkterer US-Dollar, der den zweiten Tag in Folge rund einen Cent gegenüber dem Euro gewinnen konnte. Am späten Nachmittag konnte sich das Gold jedoch auf der Unterstützung der 660er Marke stabilisieren und wurde heue im asiatischen Handel mit leichten Aufschlägen gehandelt.

Platin musste am Freitag aufgrund von Spekulationen, dass sich die Autonachfrage abschwächen könnte, und damit auch jene nach den Metallen für Autokatalysatoren, den größten Tagesverlust seit Monaten verzeichnen. Darüber hinaus gab Nissan bekannt, dass man einen neuen Katalysator entwickelt habe, der mit der Hälfte des gewöhnlichen Platin-, Palladium- und Rhodiumbedarfs auskommt.


Industriemetalle

Codelco, der weltgrößte Kupferproduzent, teilte am Sonntag mit, dass man heute die Produktion in der zweitgrößten Mine der Gesellschaft wieder aufnehmen wird, nachdem man die Gewerkschaften zugestimmt hatten.

Blei musste vergange Handelwoche in USD gerechnet den größten Wochenverlust seit 1988 verschmerzen. Die Korrektur verläuft genauso wie von uns prognostiziert und wir rechnen damit, dass die erste Zwischenerholung erst zwischen 2.600 und 2.800 USD pro Tonne einsetzt. Der Preisverfall unter 3.000 USD dürfte die Korrektur noch beschleunigen.

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Der Nickelpreis notierte am Wochenschluss wieder deutlich schwächer, da die Lagerbestände an der LME erneut um 4,6% gestiegen sind. Seit einem Jahr haben sich die Nickel-Lagerbestände fast verdreifacht und die Dynamik dürfte anhalten. Fundamental ist das Preisband zwischen 30.000 und 35.000 USD/Tonne aus unserer Sicht derzeit gerechtfertigt, gleichwohl wir mit einer Übertreibung nach unten rechnen, wenn der Nickelpreis unter 30.000 USD fällt.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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