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Gold vor weiterer Erholung?

03.05.2021  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1985 bis heute, bei Kursen von 1.767,70 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts befindet sich der Gold Future weiter in einem langfristigen Aufwärtstrend. Die seit August 2020 laufende Abwärtsbewegung ist noch als sekundäre Korrektur im übergeordneten Aufwärtstrend zu werten. Mit dem Tief bei 1673,30 wurde am 08.März das aktuelle Bewegungstief dieser Korrektur erreicht.

Damit hat das 38,2%ige Fibonacci-Retracement auf die zweijährige Aufwärtsbewegung von August 2018 bis August 2020 als virtueller Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft vorerst gehalten.


März Konsolidierung überschritten

Anfang April wurde die vierwöchige mittelfristige neutrale Konsolidierung aus dem März zwischen 1.750 und 1.673 überschritten. Im Zuge dieses mittelfristigen Trading-Kaufsignals legten die Kurse des gelben Edelmetalls an die 20-Wochen-Linie bis auf 1.795 zu, ehe erste Gewinnmitnahmen in der abgelaufenen Börsenwoche für einen leichten Rücksetzer in Richtung 1.755 führten.


Die Hürde um 1.800

Im ersten Anlauf der seit Anfang April laufenden kurzfristigen Aufwärtsbewegung scheiterte Gold somit in der Zone um 1.790 und 1.805. Mit dem gleitenden 20-Wochen-Durchschnitt (blaue Linie im Wochenchart) und wichtigen Marktwendepunkten aus 2011 und 2012 lassen sich dort einige mittelstrake Widerstände ausmachen.


MACD vor Kaufsignal?

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist der von vielen Investoren und Spekulanten stark beachtete markttechnische MACD-Indikator kurz davor die Signallinie von unten nach oben zu durchstoßen. Ein festerer Wochenschlusskurs dürfte ausreichen, um den Wochenchart-MACD erstmalig seit Mitte September 2020 wieder auf Kauf zu drehen.


Natürlich läuft der MACD der tatsächlichen Preisbewegung hinterher und ist somit sicherlich nicht das "Evangelium", aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie z.B. einem Überschreiten eines wichtigen Widerstandsbereiches, wie dem oben angegebenen, erhöht sich die analytische Bedeutung stark.

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Absicherungsbedarf der Produzenten leicht rückläufig

Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."

Seit Februar sehen die goldverarbeitenden "Produzenten" keinen weiteren Absicherungsbedarf. Das Gegenteil ist sogar zu beobachten, denn die Netto-Short-Positionen sind ungeachtet leicht steigender Goldpreise im April auf -71.726 weiter gesenkt worden. Damit ist das niedrigste Absicherungsniveau seit fast zwei Jahren erreicht. Derartige Einschätzungen der Produzenten schüren weitere Hoffnungen der Bullen auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.


Ende Mai ein zyklisches Hoch?

Betrachtet man die statistischen Durchschnittswerte der letzten 20 Jahre, so zeigt der geglättete Durchschnittsverlauf für Gold Anfang April ein zyklisches Tief. In der folgenden Phase von Anfang April bis Ende Mai fand traditionell ein weiterer Anstieg in Richtung des Februarhochs (Bereich 1.860) statt.

Aus Gesamtsicht dieser historischen Zyklen ist der Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte Juni eine neutrale Seitwärtsbewegung. Weder das Februarhoch, noch das Apriltief wurden in den geglätteten historischen Verläufen signifikant über- bzw. unterschritten.

Erst in den Sommermonaten beginnt in der Regel der saisonal starke Edelmetallzeitraum. Korrekterweise sollte man jedoch anfügen, dass sich die Kursbewegung insbesondere in den ersten Wochen des Jahres nicht klar prozyklisch verhalten hat.


Fazit

Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall weiter in einem langfristigen Aufwärtstrend.

Die mittelfristige Abwärtskorrekturbewegung endete vorerst am 08. März bei 1.673,30. Die im März ausgebildete Konsolidierung zwischen 1.673 und 1.750 wurde mit einem Kaufsignal nach oben aufgelöst.

Steigt der Goldpreis über den angegebenen Widerstandsbereich um das aktuelle Bewegungshoch zwischen 1.790 und 1.805 besteht nicht zuletzt aufgrund der Positionierungen der Produzenten an der COMEX und der angegebenen Zyklenanalyse berechtigte Hoffnung für die Bullen, dass eine weitere Anschlussbewegung in Richtung der auf dem Wochenchart eingezeichneten Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie (nicht eingezeichnet) um 1.850 bis 1.870 folgt.

Fällt der Goldkurs unter 1.714 ist ein erneuter Test des Unterstützungsbereichs zwischen 1.650 und 1.675 wahrscheinlich. Bei Kursen darunter eröffnet sich weiteres Abwärtspotential bis 1.570, ohne den primären Aufwärtstrend (Quartalschart) zu verletzten.

Insgesamt ist dem erstgenannten Szenario in den nächsten Wochen jedoch eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit zuzuordnen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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