Zinn leitet Beschleunigungsphase ein
31.07.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Der Ölmarkt legte am gestrigen Handelstag eine Ruhepause ein und notierte ohne klare Tendenz weiter in Reichweite des Allzeithochs. Gestern wurde gemeldet, dass der iranische Ölminister Kazem Vaziri-Hamaneh eine Förderausweitung auf dem nächsten OPEC-Meeting nicht unterstützen wird, weil der Grund für den hohen Ölpreis laut Iran in der geopolitischen Situation und Benzinknappheit in den USA liege. Wir glauben dagegen, dass die Produktionskürzungen durch die OPEC wesentlich zu Knappheitsängsten beigetragen haben und sich diese beruhigen werden, wenn die OPEC die Produktion wieder erhöht.
BP erwartet, dass die CATS Nordsee-Pipeline erst im September wieder in Betrieb genommen wird. Insofern ist es äußerst interessant, dass der Terminmarkt die Situation bei Brent als wesentlich entspannter einschätzt als bei WTI, obgleich Versorgungsängste hauptsächlich nur aus Sorgen über die Förderung im Nordsee und Nigeria resultieren, wofür Brentöl die Benchmark ist. Die Terminkurve der Sorte WTI, die unter anderem die Knappheitssituation des jeweiligen Rohstoffs ausdrückt, ist nämlich wesentlich steiler als jene für Brent.
Die mittlerweile stark ausgeprägte Backwardation bei beiden Ölsorten dürfte weiterhin Investments anziehen, weil optisch gesehen derzeit ein im Vergleich zum Kassamarkt günstigerer Einstieg in den hinteren Monaten möglich ist. Wir glauben jedoch, dass der Markt überhitzt und das Korrekturpotenzial erheblich ist.
Edelmetalle
Gold stabilisierte sich nach den Abgaben von letzter Woche im Bereich der 660 USD. Wir gehen davon aus, dass die Probleme im US-Finanzsektor sich über die nächsten Monate nachhaltig positiv auf die Goldnachfrage zu Absicherungszwecken auswirken werden. Dennoch macht die hohe Liquidität des Goldmarktes es auch für kurzfristige Korrekturen anfällig, weil es in Krisenzeiten schnell die benötigte Zahlungsfähigkeit bringt. Die schwächere Tendenz beim US-Dollar - der Euro notiert wieder über 1,37 USD - kam dem Edelmetall zugute.
Platin konnte sich heute wieder etwas von den Rückschlägen der letzten Woche etwas erholen, nachdem nun auch der weltgrößte Platinproduzent, Anlgo Platinum, bekannt gegeben hatte, dass man seine Produktionsziele für das Jahr 2007 voraussichtlich um 12% verfehlen würde.
Industriemetalle
Wie von uns bereits seit einiger Zeit vorhergesagt, setzt sich die spekulative Rallye bei Zinn fort. Nach einem Anstieg von knapp 5% markierte der Preis gestern erneut einen Höchststand seit 1989. Wir rechnen damit, dass nach dem kräftigen Ausbruch immer mehr spekulativ eingestellte Investoren auf den Zug springen und den Aufwärtstrend unterstützen werden. Wir sehen derzeit bei Zinn ähnliche Entwicklungen und vermuten dahinter die gleichen Akteure wie davor am Nickel- und Bleimarkt. Laut LME-Statistik verfügte letzte Woche ein Marktteilnehmer über mehr als 40% der gesamten Zinnlagerbestände.
Kupfer konnte gestern in London dank um 1.000 Tonnen gefallener Lagerbestände leicht zulegen. Des Weiteren teilte einer der wichtigsten Kupferproduzenten, Sambia, mit, dass die Produktion im Juni um 11% ggü. dem Vorjahr gefallen ist. Zusätzlich dürfte das Metall jetzt von der Meldung profitieren, dass die Arbeiter von Southern Copper in drei Minen einen Streik begannen - darunter auch in der Mexikos größten Kupfermine, Cananea.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Der Ölmarkt legte am gestrigen Handelstag eine Ruhepause ein und notierte ohne klare Tendenz weiter in Reichweite des Allzeithochs. Gestern wurde gemeldet, dass der iranische Ölminister Kazem Vaziri-Hamaneh eine Förderausweitung auf dem nächsten OPEC-Meeting nicht unterstützen wird, weil der Grund für den hohen Ölpreis laut Iran in der geopolitischen Situation und Benzinknappheit in den USA liege. Wir glauben dagegen, dass die Produktionskürzungen durch die OPEC wesentlich zu Knappheitsängsten beigetragen haben und sich diese beruhigen werden, wenn die OPEC die Produktion wieder erhöht.
BP erwartet, dass die CATS Nordsee-Pipeline erst im September wieder in Betrieb genommen wird. Insofern ist es äußerst interessant, dass der Terminmarkt die Situation bei Brent als wesentlich entspannter einschätzt als bei WTI, obgleich Versorgungsängste hauptsächlich nur aus Sorgen über die Förderung im Nordsee und Nigeria resultieren, wofür Brentöl die Benchmark ist. Die Terminkurve der Sorte WTI, die unter anderem die Knappheitssituation des jeweiligen Rohstoffs ausdrückt, ist nämlich wesentlich steiler als jene für Brent.
Die mittlerweile stark ausgeprägte Backwardation bei beiden Ölsorten dürfte weiterhin Investments anziehen, weil optisch gesehen derzeit ein im Vergleich zum Kassamarkt günstigerer Einstieg in den hinteren Monaten möglich ist. Wir glauben jedoch, dass der Markt überhitzt und das Korrekturpotenzial erheblich ist.
Edelmetalle
Gold stabilisierte sich nach den Abgaben von letzter Woche im Bereich der 660 USD. Wir gehen davon aus, dass die Probleme im US-Finanzsektor sich über die nächsten Monate nachhaltig positiv auf die Goldnachfrage zu Absicherungszwecken auswirken werden. Dennoch macht die hohe Liquidität des Goldmarktes es auch für kurzfristige Korrekturen anfällig, weil es in Krisenzeiten schnell die benötigte Zahlungsfähigkeit bringt. Die schwächere Tendenz beim US-Dollar - der Euro notiert wieder über 1,37 USD - kam dem Edelmetall zugute.
Platin konnte sich heute wieder etwas von den Rückschlägen der letzten Woche etwas erholen, nachdem nun auch der weltgrößte Platinproduzent, Anlgo Platinum, bekannt gegeben hatte, dass man seine Produktionsziele für das Jahr 2007 voraussichtlich um 12% verfehlen würde.
Industriemetalle
Wie von uns bereits seit einiger Zeit vorhergesagt, setzt sich die spekulative Rallye bei Zinn fort. Nach einem Anstieg von knapp 5% markierte der Preis gestern erneut einen Höchststand seit 1989. Wir rechnen damit, dass nach dem kräftigen Ausbruch immer mehr spekulativ eingestellte Investoren auf den Zug springen und den Aufwärtstrend unterstützen werden. Wir sehen derzeit bei Zinn ähnliche Entwicklungen und vermuten dahinter die gleichen Akteure wie davor am Nickel- und Bleimarkt. Laut LME-Statistik verfügte letzte Woche ein Marktteilnehmer über mehr als 40% der gesamten Zinnlagerbestände.
Kupfer konnte gestern in London dank um 1.000 Tonnen gefallener Lagerbestände leicht zulegen. Des Weiteren teilte einer der wichtigsten Kupferproduzenten, Sambia, mit, dass die Produktion im Juni um 11% ggü. dem Vorjahr gefallen ist. Zusätzlich dürfte das Metall jetzt von der Meldung profitieren, dass die Arbeiter von Southern Copper in drei Minen einen Streik begannen - darunter auch in der Mexikos größten Kupfermine, Cananea.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank, Corporates Markets
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