Wenn FED-Chefs ihren Kopf verlieren
05.05.2021 | Egon von Greyerz
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Powell über GoldAuch der derzeitige Fed-Chef hat, wen überrascht es, kaum Verständnis für Gold. Während einer Diskussion in der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beschrieb er Bitcoin kürzlich erst als Asset, das durch nichts gedeckt sei.
Dahingehend würde ich ihm noch zustimmen: "Krypto-Werte sind hochvolatil und daher als Wertspeicher nicht geeignet." so Powell. "Wir sprechen hier von einem spekulativen Asset, das im Grunde eher ein Ersatz ist für Gold als für den Dollar."
Also: Noch so ein ahnungsloser Fed-Chef"!
Natürlich müsste man Powell auch noch folgende Frage stellen: Warum zur Hölle verkaufen Sie nicht Ihre (angeblich) 8.000 Tonnen Gold und kaufen dafür Bitcoin?? Denn zu diesem Schluss müsste man ja kommen, wären Krypto-Assets ein Ersatz für Gold. Man stelle sich auch vor, wie viel der Herr Vorsitzende sparen könnte: 8.000 Tonnen Gold macht 4,4 Billionen $, die am Ende auf einen kleinen Speicherstick passen würden, den man in der Hosentasche trägt.
Greenspan ohne FED-Maulkorb
Zum Schluss noch einmal zurück zu Greenspan, zu einer Zeit, als er den Fed-Maulkorb ablegte und zu seinen Ansichten bezüglich werthaltiges Geld zurückkehrte. In einem Interview von 2014 sagte er: "Gold ist eine Währung. Es ist gewiss noch immer eine erstklassige Währung. Keine Fiat-Währung, auch nicht der US-Dollar, kann ihm ans Wasser reichen."
"Gold hat bestimmte Eigenschaften, die keine andere Währung, vielleicht mit der Ausnahme von Silber, für sich geltend machen kann. Seit mehr als zwei Jahrtausenden verfügt Gold über praktisch unhinterfragte Akzeptanz als Zahlungsmittel. Es brauchte nie die Kreditgarantien einer dritten Partei. Es werden keine Fragen gestellt, wenn Gold oder direktes Anrecht an Gold zur Begleichung einer Forderung geboten wird."
Da haben wir es also. Dem heute 95-jährigen Greenspan ist, wenn er frei sprechen darf, Folgendes klar: In einer mit Billiardenschulden gefüllten Welt kann kein Giral-Geld Gold ans Wasser reichen.
Rohstoffinflation wütet
Wie KWN kürzlich zeigte, wütet in der Welt derzeit eine Rohstoffinflation. Hier ist ein Chart des Wisdom Tree Commodity Index, der seit 2020 um 50% gestiegen ist.
Gold - Bullenmarkt nimmt wieder Fahrt auf
Wahrscheinlich wird die Inflation deutlich über den Zinssätzen liegen, wie in den 1970ern. Das bedeutet auch, dass es weiterhin negative Realverzinsung geben wird, was wiederum sehr günstig für Gold und Silber ist. Wie der Chart unten zeigt, hat Gold jetzt die seit August 2020 bestehende Korrektur beendet, und der nächste (vorläufige) Haltepunkt müsste bei ca. 3.000 $ liegen.
Als Anleger sollte man sich jedoch keine Sorgen um den Goldpreis machen, sondern Gold halten - als den ultimativen Schutz vor der größten Finanz-Bubble der Geschichte.
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 28. April 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.