WTI-Rohöl bleibt nahe des Allzeithochs
01.08.2007 | Eugen Weinberg
Energie
WTI setzte gestern zum Sprung auf das alte Allzeithoch an. Der Preis stieg auf ein 12-Monatshoch, nachdem Spekulationen aufkamen, dass aufgrund der steigenden Raffinierieproduktion die Ölnachfrage am Cushing das Angebot bald übersteigen wird. Die Raffinieren sollten demnach ihre Destillatenproduktion erhöhen, um sich auf den Winter vorzubereiten. Daraufhin deutet der Konsens für die heutige regelmäßige Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Die Bestände für Rohöl sollten demnach um 1,125 Mio. Barrel fallen, während diese für Benzin um 125 Tsd. und für Destillate sogar um 1,325 Mio. Barrel steigen sollten.
Heute Abend werden die US-Öllagerbestandsdaten für die vergangene Woche veröffentlich. Sollten die Lagerbestände für Rohöl wie erwartet fallen, gehen wir davon aus, dass der Ölpreis in den nächsten Tagen die 80 US-Dollar Marke testen wird. Dabei werden Nachrichten, die Versorgungsängste teilweise aus dem Markt nehmen sollte, etwa wie die Fertigstellung der Wartungsarbeiten an einem der größten Ölfelder der Welt, Ras Tanura in Saudi Arabien, völlig außer Acht gelassen. Wir rechnen zwar damit, dass der Preis kurzfristig spekulativ steigen wird. Umso stärker dürfte der darauf folgende Absturz ausfallen.
Edelmetalle
Edelmetalle: Der Goldpreis tendierte gestern eher lustlos und konnte von der Erholung bei den andere Anlageklassen nichts abgewinnen. Das italienische Parlament beschloss gestern, die Staatsverschuldung mittels Gold- und Devisenreserven signifikant zu verringern. Italien ist zwar Mitglied des CBGA, welches die Möglichkeit von Goldverkäufen der Banca d’Italia auf 2,5 Mrd. EUR pro Jahr beschränkt, dennoch könnte ein langfristig angelegter Verkauf der Goldreserven im Gegenwert von aktuell ca. 38 Mrd. USD spürbar auf den Goldpreis drücken.
Die Meldung, dass ein weiterer milliardenschwerer Hedge-Fonds, Sowood Capital, aufgrund von hohen Verlusten mit Anleihen in den letzten Wochen schließen musste, spricht dafür, dass die Krise im US-Finanzsektor noch nicht ausgestanden ist. Der Goldpreis dürfte -wenn auch mit Zeitverzögerung- davon profitieren.
Industriemetalle
Blei konnte sich von den Verlusten der Vortage kräftig erholen und stieg wieder über 3.000 USD. Hier waren vor allem die um 3,6% gefallenen LME-Lagerbestände - dem kräftigsten Rückgang seit 30. November 2006 - für den Anstieg verantwortlich. Wir glauben, dass der Preis in den nächsten Wochen fallen und sich erst im Bereich zwischen 2600 und 2800 USD stabilisieren wird.
Nickel bleibt vorerst im Handelsband zwischen 30.000 und 35.000. Gestern konnte sich das Metall kräftig erholen, zeitweise stieg der Nickelpreis bis auf 32.000 USD/Tonne. Sollte dennoch die 30,000 USD Grenze verletzt sein, halten wir einen kräftigen Preisverfall auf sogar 25.000 USD für wahrscheinlich.
Zinn setzte auch am gestrigen Tag seine Aufwärtsbewegung fort und markierte im frühen Handel neuerlich ein neues Mehrjahreshoch. Unterstützt wird die Bewegung von der Konzentrationsstatistik. So verfügen laut der LME-Statistik derzeit nur zwei Marktteilnehmer zusammen über 70% bis 88% der Lagerbestände. Wir glauben, dass die Spekulation am Zinnmarkt noch nicht ausgestanden ist und in Kürze ein weiterer Ausbruchsversuch in Richtung 20.000 USD starten wird.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
WTI setzte gestern zum Sprung auf das alte Allzeithoch an. Der Preis stieg auf ein 12-Monatshoch, nachdem Spekulationen aufkamen, dass aufgrund der steigenden Raffinierieproduktion die Ölnachfrage am Cushing das Angebot bald übersteigen wird. Die Raffinieren sollten demnach ihre Destillatenproduktion erhöhen, um sich auf den Winter vorzubereiten. Daraufhin deutet der Konsens für die heutige regelmäßige Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Die Bestände für Rohöl sollten demnach um 1,125 Mio. Barrel fallen, während diese für Benzin um 125 Tsd. und für Destillate sogar um 1,325 Mio. Barrel steigen sollten.
Heute Abend werden die US-Öllagerbestandsdaten für die vergangene Woche veröffentlich. Sollten die Lagerbestände für Rohöl wie erwartet fallen, gehen wir davon aus, dass der Ölpreis in den nächsten Tagen die 80 US-Dollar Marke testen wird. Dabei werden Nachrichten, die Versorgungsängste teilweise aus dem Markt nehmen sollte, etwa wie die Fertigstellung der Wartungsarbeiten an einem der größten Ölfelder der Welt, Ras Tanura in Saudi Arabien, völlig außer Acht gelassen. Wir rechnen zwar damit, dass der Preis kurzfristig spekulativ steigen wird. Umso stärker dürfte der darauf folgende Absturz ausfallen.
Edelmetalle
Edelmetalle: Der Goldpreis tendierte gestern eher lustlos und konnte von der Erholung bei den andere Anlageklassen nichts abgewinnen. Das italienische Parlament beschloss gestern, die Staatsverschuldung mittels Gold- und Devisenreserven signifikant zu verringern. Italien ist zwar Mitglied des CBGA, welches die Möglichkeit von Goldverkäufen der Banca d’Italia auf 2,5 Mrd. EUR pro Jahr beschränkt, dennoch könnte ein langfristig angelegter Verkauf der Goldreserven im Gegenwert von aktuell ca. 38 Mrd. USD spürbar auf den Goldpreis drücken.
Die Meldung, dass ein weiterer milliardenschwerer Hedge-Fonds, Sowood Capital, aufgrund von hohen Verlusten mit Anleihen in den letzten Wochen schließen musste, spricht dafür, dass die Krise im US-Finanzsektor noch nicht ausgestanden ist. Der Goldpreis dürfte -wenn auch mit Zeitverzögerung- davon profitieren.
Industriemetalle
Blei konnte sich von den Verlusten der Vortage kräftig erholen und stieg wieder über 3.000 USD. Hier waren vor allem die um 3,6% gefallenen LME-Lagerbestände - dem kräftigsten Rückgang seit 30. November 2006 - für den Anstieg verantwortlich. Wir glauben, dass der Preis in den nächsten Wochen fallen und sich erst im Bereich zwischen 2600 und 2800 USD stabilisieren wird.
Nickel bleibt vorerst im Handelsband zwischen 30.000 und 35.000. Gestern konnte sich das Metall kräftig erholen, zeitweise stieg der Nickelpreis bis auf 32.000 USD/Tonne. Sollte dennoch die 30,000 USD Grenze verletzt sein, halten wir einen kräftigen Preisverfall auf sogar 25.000 USD für wahrscheinlich.
Zinn setzte auch am gestrigen Tag seine Aufwärtsbewegung fort und markierte im frühen Handel neuerlich ein neues Mehrjahreshoch. Unterstützt wird die Bewegung von der Konzentrationsstatistik. So verfügen laut der LME-Statistik derzeit nur zwei Marktteilnehmer zusammen über 70% bis 88% der Lagerbestände. Wir glauben, dass die Spekulation am Zinnmarkt noch nicht ausgestanden ist und in Kürze ein weiterer Ausbruchsversuch in Richtung 20.000 USD starten wird.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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