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WTI-Rohöl sprang auf neues Rekordhoch

02.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Preis für Rohöl der Sorte WTI markierte gestern mit 78,77 USD ein neues Allzeithoch, nachdem die US-Rohöllagerbestände per 27. Juli laut DOE um beachtliche 6,497 Mio. Barrel im Wochenvergleich zurückgegangen waren. Der Marktkonsens lag bei einem Rückgang von lediglich 1,125 Mio. Barrel. Dagegen stiegen die US-Benzinlagerbestände um 586 Tsd. Barrel und die Lagerbestände für Destillate um 2,889 Mio. Barrel. Der Preis konnte sich jedoch nicht lange auf diesem Niveau behaupten, Sorgen über eine Ausweitung der Subprime Krise führten am Nachmittag zu massiven Abgaben, so dass der Preis rund 3% tiefer bei 76,53 USD geschlossen hat.

Auch die Entführung eines Total-Mitarbeiters in Nigeria konnte den Preisverfall nicht aufhalten. Zur Schwäche am Ölmarkt trugen auch schwache Zahlen bei den US-Autoverkäufen bei. Diese fielen im Juli um 8,7%. Nachdem der Ölpreis ein weiteres Mal daran gescheitert ist, sein altes Hoch nachhaltig zu überwinden, sollte man kurzfristig mit einer Korrektur bis in den Bereich von 70-75 USD zu rechnen. Der Grund dafür ist sicherlich auch das stark positive Sentiment, wobei rund zwei Drittel der Marktteilnehmer mit einem weiteren Anstieg rechnen und auch die "non-commercials" an der NYMEX extrem positiv positioniert sind. Dieses Sentiment dürfte bald umschlagen.

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Edelmetalle

Der Goldpreis notierte gestern eher lustlos - was angesichts der Turbulenzen an anderen Märkten positiv zu werten ist - konnte sich aber weiter über der 660er Marke halten. Barrick, der größte Goldproduzent der Welt, gab am Mittwoch bekannt, dass die Produktionskosten nun um 23% gestiegen sind. Wir gehen davon aus, dass die steigenden Produktionskosten für die Edelmetalle aufgrund der Hausse bei Industriemetallen und Öl sowie der nach wie vor bestehenden Knappheitssituation für gut ausgebildetes Personal in der Minenindustrie anhalten und den Goldpreis langfristig unterstützten wird.

Platin notiert leicht schwächer nach dem bekannt wurde, dass die Arbeiter von Impala Platinum, dem weltweit zweitgrößten Platinproduzent, mit dem Unternehmen bei den Lohnverhandlungen eine Einigung erzielten.


Industriemetalle

Die Basismetalle verloren durch die Bank nachdem die Hypothekenkrise in den USA sich auch nach Australien ausweitete und die Ängste vor einem weltweiten Konjunkturabschwung schürte.

Zinn musste gestern nach dem spektakulären Anstieg der letzten Tage deutliche Verluste hinnehmen und fiel wieder unter 16.000 USD.

Kupfer notierte leicht schwächer. Hier kam neben der Beendigung des Streiks bei Codelco vor allem Druck von den Lagerbeständen. Diese kletterten um 1.725 Tonnen auf 103.475 Tonnen. Auch die Sorgen über eine Konjunkturabschwächung in den USA, dem zweitgrößten Kupferverbraucher, drückten auf den Preis.

Nickel verlor gestern rund 2%, blieb jedoch vorerst im Preisband zwischen 30.000 und 35.000. Die Lagerbestände an der LME steigen weiter, allein gestern um über 3%.

Die restriktivere Kreditpolitik vieler Prime Broker könnte weiter dazu führen, dass auch Hedge Fonds, die am Metallmarkt engagiert sind, gezwungen werden, ihre Positionen zu liquidieren. Dies sollte weiterhin zur hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten beitragen. Sollte ein großer Hedge Fonds im Metallmarkt in Schwierigkeiten geraten, könnten wir bei einigen "heißen" Metallen scharfe Korrekturen erleben, besonders gefährdet sind hier Blei und Zinn.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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