Optimistisch Negative Korrelationen
03.08.2007 | Jim Willie CB
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In England wurden die aus den USA stammenden Hypotheken-Bonds via Auktionen herabgestuft - sie büßten dabei meist 50% ihres Nennwertes ein. Sie holten Gebote ein, um die Verkäufe abzuschließen - darin waren sie auch erfolgreich. Die Gebote waren desaströs und zeigten, dass die Subprime-Hypothekenbonds die Hälfte ihres Wertes verloren hatten. In den USA war nichts von solcher Entschlossenheit zu spüren, da hier die Marktmechanismen vermieden und umgangen wurden. Unmut macht sich weltweit breit, so in England, in Frankreich und in Asien.Es ist unglaublich, aber die US-Regierung hat die Chinesen ersucht, sie möchten weiterhin die lahmen US-Hypotheken-Bonds kaufen. Das klingt wie ein von der nachbarschaftlichen Mafia organisierter Wohltätigkeitsbasar, der auf eine große Betrügerei folgt, die von eben jenen Verbrechern, die jetzt sammeln, angezettelt wurde. Das Image des US-Dollars hat ein für alle mal Schaden genommen, der nur noch schlimmer werden kann, da die Nötigung durch die Handlanger der US-Regierung weitergeht. Ihre Taktiken ähneln denen eines kriminellen Syndikats. Der Machtmissbrauch wiegt bei ihnen doppelt so schwer, da sie dazu auch noch ungeeignet sind.
"Diverse Related Items´ was mit der Zeit noch kommt
Ein Abonnent des "Hat Trick Letter" hat mir diese Nachricht eines Freundes weitergeleitet. "Ich habe gerade der Countrywide Bank einen Besuch abgestattet, um mein Konto aufzulösen." Der Angestellte, der in der nächsten Woche die Bank verlassen wird, um in einem anderen Institut zu arbeiten, sagte zu ihm: "Jetzt werden CDOs mit Subprime-Anteil, viele problematische, hypothekenbesicherte Immobilienkredite und anderer Sondermüll heimlich von Fannie Mae und Freddie Mae aufgekauft, damit die Verluste später auf die Steuerzahler abgewälzt werden können." Inwieweit kann man das glauben?
Es macht Sinn. Fannie Mae wird der offizielle Mechanismus sein, mit Hilfe dessen ein Aspekt des Hypotheken-Bailout leichter von statten geht - der versteckte Bailout. Sie müssen den Meltdown der Kreditderivate unter Kontrolle bringen und da könnte tatsächlich Fannie Mae auf die Bühne treten.
Meiner Ansicht nach begannen die Kreditderivate vor drei Jahren mit dem fetten Freddie Mac und der noch fetteren Fannie Mae und haben erst kürzlich wieder für Aufruhr gesorgt. Dieses "Paar Schweine" hält die schlechtesten aller Hypotheken und aller dazugehörigen Bonds. Typischerweise verpacken die Kreditinstitute Kreditportfolios der tatsächlich allerschlechtesten Sorte in Bonds. Die Kreditinstitute reichen diesen Ausstoß an Müll (Kredite von niedrigster Qualität) über Recycling-Portfolios an Fannie & Freddie weiter.
Die Händler der Maklergesellschaften an der Wall Street besitzen dieselben ätzenden, durch Anleihen besicherten Bonds von schlechter Qualität. Fannie & Freddie gehen ihrem Geschäft in den Eingeweiden des Staates nach, wohingegen die Wall Street im zentralen, finanziellen Nervensystem arbeitet. Ganz gleich was für Spannungen an der Wall Street wirken, die Spannungen bei Fannie & Freddie sind um ein Vielfaches größer, da hier die Verdauungssäfte hoch konzentriert sind und hier auch keine Hilfe von profitable Geschäftssegmenten zu erwarten ist.
Ein heimtückischer Katalysator kann hier ausgemacht werden, wenn man die räuberische Natur der Wall Street näher betrachtet. Sie agieren als Broker-Gegenpartei zu ihrer Klienten - den Hedgefonds. Gleichzeitig agieren sie auch als Gläubiger dieser Fond-Kunden. So wie Goldman Sachs seinen eigenen Klienten Amaranth wegen der Erdgaskontrakte torpedierte, an denen GSax deutlich verdiente, werden auch andere Wall-Street-Firmen die Verkäufe ihrer eigenen Anteile bei den durch Anleihen besicherten Bonds beschleunigen - noch vor ihren Kunden, den Hedgefonds.
Das führt zwangsläufig zu massenhaften Liquidierungen bei den Hedgefonds. Wall-Street-Firmen werden versuchen ihre Verluste bei den Bonds zu begrenzen, dadurch jedoch auch Kunden wie die Hedgefonds über die Klinge springen lassen. Offensichtlich sind die Hedgefonds hier die in den Kohleminen eingesetzten Kanarienvögel, in einer Kette von Zusammenbrüchen, die in ihrer Stärke und Anzahl zunehmen werden.
Mit steigenden Todeszahlen unter den Hedgefonds kommt der Bailout der Notenbank näher und Gold macht sich bereit nach oben zu springen. Die Schwindeleien sind weithin bekannt, so wie Goldman Sachs mit seinen räuberischen Gewinnen am eigenen Kunden Amaranth bezüglich der Erdgaskontrakte. Aber hier unterscheidet sich das CDO- und Hypotheken-Bond-Debakel gründlich. Jene brutalen Gewaltspiele wurden in der Future-Kontrakt-Zone gespielt - ein Nullsummenspiel. Für jeden Gewinner gibt es einen Verlierer, wobei die Gewinnsummen den Verlustsummen entsprechen.
Hypotheken-Bondmarkt ist kein Nullsummenspiel sondern eine Art Monopoly für Verlierer. Da der Immobilienmarkt den größten Teil seiner seit 2002 gemachten Gewinne von 10 Billionen $ wieder abgab, unrechtmäßig erworben von Greenspan, brauchen sie nur hinzuschauen, wir die Hypothekenbonds einen ähnlichen aber geringeren Wertanteil verlieren werden.
Ein Bailout kann viele Motive haben, einige davon wurden 1998 nicht enthüllt. Rohöl jetzt auch neben Gold, US-Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit zusammen mit dem Euro und Yen laufen Gefahr massiver Kollateralschäden. Wenn man hier erst einmal die Preiskontrolle verloren hat, dann wird Gold schnell über die 750er-Marke hinausschießen, Rohöl geht über die 80 $-Marke hinaus, die Renditen der US-Anleihen werden über 5,5% steigen, der Euro überfliegt die 140er Marke problemlos und die Abwertung des Yen wird sich umkehren.
DAS KANN NICHT ZUGELASSEN WERDEN, weil dies ein Signal für den steilen Fall des US-Dollar wäre und zu einer monetären Krise führen würde. Diese Krise wäre finanzieller als auch wirtschaftlicher Natur. Die US-Wirtschaft wird in Geiselhaft genommen. Ein schwacher Dollar bedeutet höhere Importkosten für alles und jeden in der strukturell kaputten US-Wirtschaft. Der offensichtlichste Kostenfaktor ist das Benzin. Höhere Zinssätze und Energiepreise würden zweifellos zu einer Rezession führen, auch wenn die getürkten Statistiken ein verzogenes Abbild zeigen. Die Krise des US-Dollar garantiert Bewegung beim Gold, aber auch Bewegung bei alter Pappe, beim Zement und auch beim Wasser.
© Jim Willie CB
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