Chinas Goldproduktion um 15% gestiegen
03.08.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Volatilität am Ölmarkt hält weiterhin an. Auch gestern hat die Tagesschwankung bei Öl knapp 2 USD betragen. Wir sehen diese Preisschwankungen als Zeichen einer zunehmenden Nervosität der Anleger und glauben, dass dies eine baldige Trendumkehr am Ölmarkt signalisiert. Von der Nachrichtenfront dürfte der Preis jedoch weiterhin gut unterstützt bleiben. Auch rechnen wir damit, dass die Lagerbestände für Rohöl in den kommenden Wochen weiter fallen werden. Einerseits dürfte die wieder aufflammende Nachfrage seitens der Raffinerien - die Kapazitätsauslastung beträgt derzeit 93,6%, sollte jedoch weiter anziehen - dazu beitragen. Andererseits macht die inverse Struktur, die sog. Backwardation, der Terminkurve die physischen Verkäufe, sprich Lagerabbau, gerade attraktiv, da Lager auf Termin günstiger gekauft werden können. Dennoch sehen wir das Phänomen als kurzlebig an und glauben, dass der starke Optimismus der Marktteilnehmer zurzeit nicht fundamental nachvollziehbar ist.
Der weltweite Trend in Richtung des stärkeren Gasverbrauchs geht zu Lasten von Heizöl. So hat gestern der größte Ölproduzent Chinas CNPC bekannt gegeben, dass China in diesem Jahr 5 Mio. Tonnen bzw. rund 10% weniger Heizöl verbrauchen wird als im Vorjahr. Die Heizöl-Importe sind im ersten Halbjahr bereits um 8% gefallen, während die Exporte gleichzeitig um 10% zunahmen. Die US-Lagerbestände für Erdgas sind per 27. Juli um 77 Milliarden Kubikfuß gestiegen. Dies entspricht in etwa dem normalen Auffülltempo in dieser Vorbereitungsphase für die Wintersaison. Für den Gaspreis sind wir derzeit positiv gestimmt, weil wir mit einer verstärkten Nachfrage rechnen. Außerdem dürfte die Hurrikansaison, die erst jetzt richtig den Lauf aufnimmt, insbesondere die Förderanlagen im Golf von Mexiko, wo die meisten Produktionskapazitzäten für Erdgas der USA konzentriert sind, gefährden.
Edelmetalle
Der Goldpreis tendiert in den letzten Tagen seitwärts. Dabei konnte auch der schwächere US-Dollar - der EUR/USD steig erneut über 1,37 - bislang noch keinen signifikanten Anstieg hervorrufen. Langfristige Perspektiven von Gold hängen nicht nur vom Zustand des Finanzsystems, den Inflationsaussichten, dem USD-Wechselkurs oder einer stärkeren Anlegernachfrage ab, sondern auch von der Angebot-Nachfrage Situation. Obwohl die Produktion in den meisten westlichen Ländern, insbesondere in Südafrika, bereits seit Jahren sinkt, steigt sie in China derzeit stark, so dass China in diesem Jahr die USA als zweitgrößter Goldproduzenten der Welt ablösen dürfte. Im ersten Halbjahr hat die Produktion dort um 15% zugenommen, dies ist der stärkste Anstieg seit 10 Jahren.
Industriemetalle
Die Situation bei Industriemetallen bleibt sehr spannend. So denken wir, dass der Bleimarkt derzeit stark spekulativ überhitzt ist und die Preise bald nachgeben werden, weil das absolute Preisniveau nicht nachhaltig tragbar ist. Auch der Zinnpreis bleibt von spekulativen Kräften beeinflusst, wobei wir mit einem baldigen Anstieg rechnen. Derzeit verfügen lediglich zwei Marktteilnehmer über 70% bis 88% der LME-Lagerbestände.
Aussichtsreich betrachten wir die Chancen der LME-notierten Aluminiumlegierung. Der Kassakurs hat bislang noch nicht auf die fallenden Lagerbestände reagiert, die seit Jahresanfang um über 20% zurückgingen.
Nickel fiel im gestrigen Handel unter die psychologisch wichtige Marke von 30.000 USD pro Tonne. Dies dürfte eine starke technische Korrektur hervorrufen, die durchaus bis auf 25.000 USD anhalten kann. Diese sollte durch die wie von uns erwartet stetig steigenden Lagerbestände weiterhin unterstützt sein.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: ´´Rohstoffe kompakt´´, Commerzbank AG
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Volatilität am Ölmarkt hält weiterhin an. Auch gestern hat die Tagesschwankung bei Öl knapp 2 USD betragen. Wir sehen diese Preisschwankungen als Zeichen einer zunehmenden Nervosität der Anleger und glauben, dass dies eine baldige Trendumkehr am Ölmarkt signalisiert. Von der Nachrichtenfront dürfte der Preis jedoch weiterhin gut unterstützt bleiben. Auch rechnen wir damit, dass die Lagerbestände für Rohöl in den kommenden Wochen weiter fallen werden. Einerseits dürfte die wieder aufflammende Nachfrage seitens der Raffinerien - die Kapazitätsauslastung beträgt derzeit 93,6%, sollte jedoch weiter anziehen - dazu beitragen. Andererseits macht die inverse Struktur, die sog. Backwardation, der Terminkurve die physischen Verkäufe, sprich Lagerabbau, gerade attraktiv, da Lager auf Termin günstiger gekauft werden können. Dennoch sehen wir das Phänomen als kurzlebig an und glauben, dass der starke Optimismus der Marktteilnehmer zurzeit nicht fundamental nachvollziehbar ist.
Der weltweite Trend in Richtung des stärkeren Gasverbrauchs geht zu Lasten von Heizöl. So hat gestern der größte Ölproduzent Chinas CNPC bekannt gegeben, dass China in diesem Jahr 5 Mio. Tonnen bzw. rund 10% weniger Heizöl verbrauchen wird als im Vorjahr. Die Heizöl-Importe sind im ersten Halbjahr bereits um 8% gefallen, während die Exporte gleichzeitig um 10% zunahmen. Die US-Lagerbestände für Erdgas sind per 27. Juli um 77 Milliarden Kubikfuß gestiegen. Dies entspricht in etwa dem normalen Auffülltempo in dieser Vorbereitungsphase für die Wintersaison. Für den Gaspreis sind wir derzeit positiv gestimmt, weil wir mit einer verstärkten Nachfrage rechnen. Außerdem dürfte die Hurrikansaison, die erst jetzt richtig den Lauf aufnimmt, insbesondere die Förderanlagen im Golf von Mexiko, wo die meisten Produktionskapazitzäten für Erdgas der USA konzentriert sind, gefährden.
Edelmetalle
Der Goldpreis tendiert in den letzten Tagen seitwärts. Dabei konnte auch der schwächere US-Dollar - der EUR/USD steig erneut über 1,37 - bislang noch keinen signifikanten Anstieg hervorrufen. Langfristige Perspektiven von Gold hängen nicht nur vom Zustand des Finanzsystems, den Inflationsaussichten, dem USD-Wechselkurs oder einer stärkeren Anlegernachfrage ab, sondern auch von der Angebot-Nachfrage Situation. Obwohl die Produktion in den meisten westlichen Ländern, insbesondere in Südafrika, bereits seit Jahren sinkt, steigt sie in China derzeit stark, so dass China in diesem Jahr die USA als zweitgrößter Goldproduzenten der Welt ablösen dürfte. Im ersten Halbjahr hat die Produktion dort um 15% zugenommen, dies ist der stärkste Anstieg seit 10 Jahren.
Industriemetalle
Die Situation bei Industriemetallen bleibt sehr spannend. So denken wir, dass der Bleimarkt derzeit stark spekulativ überhitzt ist und die Preise bald nachgeben werden, weil das absolute Preisniveau nicht nachhaltig tragbar ist. Auch der Zinnpreis bleibt von spekulativen Kräften beeinflusst, wobei wir mit einem baldigen Anstieg rechnen. Derzeit verfügen lediglich zwei Marktteilnehmer über 70% bis 88% der LME-Lagerbestände.
Aussichtsreich betrachten wir die Chancen der LME-notierten Aluminiumlegierung. Der Kassakurs hat bislang noch nicht auf die fallenden Lagerbestände reagiert, die seit Jahresanfang um über 20% zurückgingen.
Nickel fiel im gestrigen Handel unter die psychologisch wichtige Marke von 30.000 USD pro Tonne. Dies dürfte eine starke technische Korrektur hervorrufen, die durchaus bis auf 25.000 USD anhalten kann. Diese sollte durch die wie von uns erwartet stetig steigenden Lagerbestände weiterhin unterstützt sein.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: ´´Rohstoffe kompakt´´, Commerzbank AG
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