Gold - Gesunder Rücksetzer oder direkte Eskalation bis in den Hochsommer hinein?
08.06.2021 | Florian Grummes
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World total stock market cap. © Holger Zschaepitz via Twitter @Schuldensuehner, 6. Juni 2021.
Eine der offensichtlichsten Folgen ist natürlich die Inflation der Vermögenspreise. Während die Weltwirtschaft durch die Lockdowns fast zum Stillstand gekommen war, erreicht die Marktkapitalisierung aller Aktienmärkte weltweit zusammengenommen fast täglich ein neues Allzeithoch. Erzeugt wird dies durch die überbordende Liquidität, die von fast allen Zentralbanken auf diesem Planeten ständig bereitgestellt und ausgeweitet wird.
Doch während weiter steigende Aktienportfolios sicherlich von den meisten Anlegern gerne gesehen werden, bedeuten die gestiegenen Lebenshaltungskosten für viele Menschen ein ernsthaftes Problem. Dies gilt insbesondere, da die große Mehrheit der Menschen in jeder Gesellschaft immer so gerade um ihre Existenz kämpft. Die große Mehrheit der Menschen besitzen einfach nichts, was sie investieren könnten. Daher steigen die Spannungen innerhalb der meisten westlichen Gesellschaften weiter an.
Diejenigen, die zumindest verstehen, was vor sich geht, sind gezwungen, zu Spekulanten zu werden und nutzen oft Fremdkapital, Kredite und Hebel, um irgendwie von der Inflation der Vermögenspreise zu profitieren. Doch mit Kredit und Margin, aber ohne Erfahrung, vergrößern sie nur die Ungleichgewichte im Finanzsystem.
Inflation pops © Holger Zschaepitz via Twitter @Schuldensuehner, May 31st, 2021.
Insgesamt ist der Crack-Up-Boom in vollem Gange und beschleunigt sich. Das Ganze gleicht einem Tanz auf dem Vulkan. Und die Zentralbanker tun alles, um jegliche deflationären Kräfte zu übertünchen, indem sie einfach immer mehr Währung aus dem Nichts drucken. Doch der weltweite Abwertungswettlauf hat keinen Ausgang, sondern ist eine Sackgasse.
8. Fazit: Gold - Gesunder Rücksetzer oder direkte Eskalation bis in den Hochsommer hinein?
Noch nie in den letzten 50 Jahren war es so wichtig, physisches Gold und Silber zu besitzen. Unabhängig von irgendwelchen Kurssteigerungen oder möglichen Spekulationsgewinnen. Einfach als Schutz gegen den Kaufkraftverlust und viele andere drohende Worst-Case-Szenarien.
Auch aus technischer Sicht ist es unerlässlich, jetzt eine volle physische Position in Edelmetallen zu besitzen. Der 8-monatige Rücksetzer vom neuen Allzeithoch ist geschafft und die Bullen sind wieder am Drücker. Sobald der Goldpreis sein Allzeithoch bei 2.075 USD nachhaltig überwunden hat, dürfte sich der Bullenmarkt beschleunigen und eine schnelle Rallye in Richtung ca. 2.500 USD und höher folgen. Dann werden Anleger panisch einem Zug herlaufen, der seinen Bahnhof bereits verlassen hat. Schon jetzt ist das physische Angebot eingeschränkt und die Aufschläge teilweise absurd hoch.
Charttechnisch gesehen befindet sich Gold seit dem 31. März in einer Erholungsphase, die noch Raum für eine Fortsetzung in Richtung 1.960 USD und ca. 2.025 USD hat. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit zu urteilen, sollten die Goldbullen genug Kraft haben, um die Preise in den kommenden zwei bis vier Monaten in Richtung dieser beiden Kursziele zu drücken. Jeder Rücksetzer bzw. jede Verschnaufpause auf dem Weg nach oben sollte als eine der letzten Chancen begrüßt werden, Gold entspannt unterhalb von 2.000 USD und Silber unterhalb 30 USD kaufen zu können.
Daher könnte das Szenario eines "gesunden Pullbacks" in den kommenden Wochen perfekt für alle diejenigen sein, die sich noch positionieren müssen. In einem Bullenmarkt kommen die Überraschungen jedoch in der Regel auf der Oberseite. Eine direkte Eskalation bis in den Hochsommer hinein würde daher viele Zögerliche am Wegesrand stehen lassen.
Fazit: Kaufen Sie jeden Rücksetzer.
© Florian Grummes
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