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Gold fällt auf 1.804 US-Dollar - Inflation steigt auf 5%

17.06.2021  |  Markus Blaschzok
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Obwohl die Inflationszahlen die Markterwartung von nur 4,7% übertrafen, konnte der Goldpreis vergangene Woche nicht davon profitieren und ging mit einem Minus von 0,7% in das Wochenende, was viele Goldbugs überraschte. Wir erwarteten in den Analysen des letzten Monats hingegen eine Korrektur bis mindestens an die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar. Der Goldpreis war in den vergangenen drei Monaten bereits um 230 US-Dollar angestiegen, was eine Erklärung für den Preisrückgang war. Doch letztlich war es bereits am Freitag ein stärkerer US-Dollar, der dem Goldpreis zusetzte.

Vergangene Woche führte nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen eine Rede Christine Lagardes auf der EZB-Pressekonferenz dazu, dass der Euro abtauchte und der Dollar wieder gekauft wurde. EZB-Chefin Christine Lagarde bekräftigte, dass es viel zu früh sei, um über ein Ende des Anleihen-Aufkaufprogramms PEPP zu reden. Im Gegenteil kündigte man umfangreichere Anleihenkäufe im nächsten Quartal an.

Das 1,85 Billionen Euro PEPP Programm soll noch mindestens bis Ende März 2022 laufen und ist die wichtigste Waffe zur Rekapitalisierung des Kreditgeld- und Bankensystems. Darüber hinaus sagte sie, dass man den Wechselkurs des Euros zum US-Dollar nun sehr genau beobachten würde, womit sie andeutete, dass man eine weitere Aufwertung des Euros nicht einfach zulassen würde, was uns in unserem Short-Trade auf den Euro bekräftigte. Seit Monaten zeigen die COT-Daten für den Euro und den USDX eine Trendwende und Frontrunning von Insidern, die auf einen fallenden Euro setzen.

Kurzfristig erwarten wir weiter eine Euroschwäche Richtung 1,16 US-Dollar, während der USDX wieder zulegen dürfte in den kommenden Wochen. Ein derartiges Umfeld sollte den Anstieg des Goldpreises kurzzeitig ausbremsen. Erst letzte Woche hatten wir noch einmal das Preisziel bei 1.800 US-Dollar im Umfeld eines stärkeren US-Dollars bekräftigt, nachdem der Goldpreis am Freitag eine Kreuzunterstützung bei 1.870 US-Dollar nach unten durchbrochen hatte.

Das Sentiment am Silbermarkt ist aktuell extrem bullisch, weshalb eine Korrektur des Goldpreises einen Long-Drop spekulativer Positionen am Terminmarkt nach sich ziehen könnte, der den Silberpreis kurzzeitig stärker unter Druck bringen würde. Seit einem Monat klebt der Silberpreis förmlich am Widerstand bei 28 US-Dollar, während sich zuletzt Schwäche in den Terminmarktdaten zeigte und dieser Markt heillos überkauft ist.

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Trotz Inflation zeigte der Dollar Stärke und der Goldpreis korrigierte am Freitag


Die Inflation der Geldmenge wird zu dauerhaft steigenden Preisen führen. Sicherlich ist der starke Anstieg einiger Komponenten des Verbraucherpreisindex, wie der Anstieg der Gebrauchtwagen, eher temporär bzw. wird nicht in diesem Tempo weitersteigen, doch unter dem Strich wird die Geldflut alle Preise anheben. Ein steigender Rohölpreis wird die Preise aller Güter anheben, da Rohöl bzw. Energie eine essentielle Komponente jeglicher Güterproduktion ist.

Der Bauholzpreis hingegen, der sich seit dem Preistief im März 2020 mehr als verfünffacht hatte, brach in der vergangenen Handelswoche historisch stark binnen einer Woche auf 1.059 US-Dollar ein und brachte uns einen Profit von über 500 US-Dollar je Tonne. Der Anstieg auf 1.733 US-Dollar brachte Short-Sellern eine einmalige Chance für einen mittelfristigen Short-Trade.

Am Häusermarkt zeigt sich bereits eine Trendwende, während die Sägewerke ihre Kapazitäten wieder ausbauten. Wir erwarten daher, dass auch der Preis für Bauholz wieder auf 600 US-Dollar fallen wird, was immerhin noch doppelt so viel sein wird wie zum Tief von März 2020. Kurzzeitig zeigen sich bei einige Rohstoffen noch Defizite am physischen Markt, weshalb es bei Bauholz, sowie einigen weiteren Rohstoffpreises noch einige Zeit eine wilde Achterbahnfahrt der Preise geben wird.

Nicht alle Rohstoffpreise sind stark gestiegen, doch auch der Anstieg des Kaffeepreises um 50% oder der bei Zucker um 40% sind zwei Beispiele für die Nachfrage nach Gütern, deren Angebot nicht mirakulös aus dem Nichts angewachsen ist, doch deren Nachfrage durch aus dem Nichts gedrucktem Geld angestiegen war. Die Regierung nimmt eine Inflation nicht nur in Kauf, sondern sie will diese und eine Stagflation bewusst herbeiführen.

Der Anstieg der Kerninflationsrate mit 3,8%, was der stärkste Anstieg seit 1992 war, ist ein bewusst herbeigeführtes Ereignis, über das sich die Staaten auf Kosten der Sparer entschulden und so das hoch gehebelte Kreditgeldsystem wieder auf festere Beine stellen wollen.


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