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Gold erlebt stärksten Einbruch seit 15 Monaten - FED blufft nur - Technische Analyse zu Gold

24.06.2021  |  Markus Blaschzok
Die letztwöchige US-Notenbanksitzung war der Katalysator für den stärksten Einbruch des Goldpreises binnen einer Handelswoche seit dem Lockdown-Crash von März 2020. Bereits zum Wochenstart begann der Goldpreis zu fallen und endete nach dem Zinsentscheid am Mittwoch in einer Verkaufspanik, bei der dieser fast zum Wochentief mit einem Minus von 113 US-Dollar (-6%) ins Wochenende ging.

Das Volumen des Anleihen-Ankaufprogramms blieb unverändert, doch sahen die FED-Mitglieder plötzlich für 2023 mindestens zwei Zinsanhebungen, wogegen der Konsens der letzten Notenbanksitzung im März noch keinen Zinsschritt vermuten ließ. Der Median liegt nun bei einem Leitzins von 0,625% für 2023, wobei sieben FED-Mitglieder für eine erste Zinsanhebung bereits in 2022 votierten. Dies überraschte den Markt und sorgte für weiteren Verkaufsdruck auf den Goldpreis.

Dies war jedoch nicht der einzige Grund des Abverkaufs. Bereits in den drei Handelswochen davor nahm das Momentum nach dem starken Preisanstieg von 230 US-Dollar binnen sechs Wochen ab und es zeigte sich Schwäche am Goldmarkt. Bereits zum Wochenbeginn wurden wichtige technische Marken nach unten durchbrochen (Aufwärtstrend und die Unterstützung bei 1.870 US-Dollar), weshalb der Goldpreis bereits Schlagseite hatte. Mit dem Zinsentscheid sprangen die Bullen panikartig über Board, weshalb der Karren kenterte und den Verkäufern keine Käufer mehr gegenüberstanden. Eine genauere Analyse der Zusammenhänge finden Sie in der heutigen Technischen Analyse zum Goldmarkt.

Der Silberpreis verlor "lediglich" 2,23 US-Dollar (-8,2%) und hielt sich damit bisher relativ stark. Die Terminmarktdaten zeigen seit einiger Zeit ein extrem bullisches Sentiment, sodass es jederzeit zu einem Long-Drop spekulativer Positionen am Terminmarkt geben könnte. Dieses Ereignis würde den Silberpreis kurzfristig noch einmal unter Druck bringen. Diese Gefahr schwebt aktuell wie ein Damoklesschwert über dem Silberpreis, der sich im letzten Jahr so stark gehalten hatte.

Der USD-Index ging auf die Aussagen von Jerome Powell hingegen durch die Decke und sprang auf den höchsten Stand seit Anfang April. Hier wurde ein doppelter Boden komplettiert, der auf einen stärkeren Dollar in den nächsten Monaten hindeutet. Der Euro fiel hingegen um 2,5 US-Cent auf 1,186 US-Dollar (-2%) und dürfte seine Talfahrt Richtung 1,16 US-Dollar in den kommenden Wochen und Monaten fortsetzen. Wir waren in den letzten Wochen kurzfristig bärisch für die Edelmetalle und den Euro, wogegen wir bullisch für den US-Dollar waren.

Die Prognosen sind auch hier nun alle eingetroffen. Unser angepeiltes Mindestkorrekturziel für den Goldpreis bei 1.800 US-Dollar wurde letzte Woche zu schnell abgearbeitet, wobei die Schwäche zum Wochenschluss kurzfristig eher ein bärisches Zeichen ist. Dennoch dürfte kurzfristig an der Unterstützung bei 1.776 US-Dollar eine technische Gegenbewegung einsetzen.

Auch der Silberpreis findet bei der Unterstützung bei 26 US-Dollar Gegenwehr, Platin bei 1.010 US-Dollar und Palladium bei 2.500 US-Dollar. Ein über mehrere Wochen hinweg stärkerer Dollar und steigende Marktzinsen dürften diese Erholung jedoch wieder einbremsen und womöglich kurzfristig noch einmal tiefere Preise nach sich ziehen.

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Der US-Dollar stieg an und die Edelmetalle brachen ein


Für Palladium hatten wir noch vor einer Woche eine Korrektur auf 2.500 US-Dollar in Aussicht gestellt. Diese Prognose erfüllte sich am Donnerstag und Freitag mit einem schnellen Crash um 300 US-Dollar (-11%) auf die Unterstützung bei 2.500 US-Dollar, die wir zuletzt wieder als Ziel und Kaufchance definierten.

Solange Palladium über 2.500 US-Dollar notiert, bietet sich auf diesem Preisniveau eine Kaufchance, doch war der Preisrückgang zu stark für einen Tag, was uns vorsichtig sein lässt. Andererseits war es in den letzten Jahren typisch für Palladium, dass Korrekturen kurz und heftig ausfielen, worauf neue Anstiege auf neue Allzeithochs folgten. Da Palladium auch in diesem Jahr wahrscheinlich wieder ein Defizit aufweisen wird, könnte sich dieses Muster fortsetzen.

Die Rendite der langlaufenden 30-jährigen US-Staatsanleihen fiel aufgrund der Notenbanksitzung deutlich auf 2%, während die kurzfristigen 2-jährigen Zinsen noch einmal leicht zulegten. Die Märkte beginnen eine Drosselung der Anleihenkäufe der US-Notenbank einzupreisen, auch wenn ein Tapering noch ein Jahr in der Zukunft liegen mag.

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Auch die Aktienmärkte, die Minen, Kupfer und Bitcoin fallen aktuell


Mit dem Goldpreis kamen die Minenaktien unter Druck und der HUI-Goldminenindex fiel deutlich auf 271 Punkte. Wir hatten bei 320 Punkten noch einmal kurzfristig einen großen Teil unserer Minenposition mit unseren Kunden abgestoßen, um diese nach der Korrektur günstiger zurückkaufen zu können. Die Goldminen sind weiterhin historisch günstig zum aktuellen Zeitpunkt.


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