Bitcoin - Erste antizyklische Kaufchancen
25.06.2021 | Florian Grummes
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Statistisch betrachtet endet die seitwärtsverlaufende Frühlingsphase beim Bitcoin Anfang Mai. Im Anschluss folgte oft eine scharfe Rally bis in den Juni hinein. Allerdings erreichte der Bitcoin in diesem Jahr erst am 14.Apil einen wichtigen Hochpunkt und konsolidiert seitdem. Das saisonale Muster passt also nicht so wirklich mit dem bisherigen Kursverlauf in diesem Handelsjahr zusammen.In der Konklusion wechselt die Saisonalität in diesen Tagen grundsätzlich von neutral auf grün. Der bisherige Jahresverlauf verlief allerdings nicht so ganz gemäß mit dem saisonalen Muster.
5. Bitcoin gegen Gold
Bitcoin/Gold-Ratio vom 23.06.2021. Quelle: Tradingview
Bei Kursen von ca. 34.000 USD für einen Bitcoin und 1.780 USD für eine Feinunze Gold liegt das Bitcoin/Gold-Ratio aktuell bei 19,1. D.h. man muss für einen Bitcoin derzeit etwas mehr als 19 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,052 Bitcoin. Im Vergleich zu den Höchstkursen im März und April hatte der Bitcoin zunächst über 56% gegen Gold verloren.
In den letzten Wochen konsolidiert das Bitcoin/Gold-Ratio allerdings seitwärts. Der Blick auf die stark überverkauft Stochastik lässt auf Sicht der kommenden Monate momentan eigentlich eher eine Erholung zugunsten des Bitcoins vermuten. Die Schwierigkeit ist allerdings, dass sich jede Bewegung beim Bitcoin aufgrund der größeren Zahl wesentlich stärker auswirkt als andersherum.
Grundsätzlich sollte man sowohl in Edelmetallen als auch in Bitcoins investiert sein. D.h. mindestens 10% und besser 25% seines Gesamtvermögens sollte man in physische Edelmetalle anlegen, während man in Kryptos und vor allem im Bitcoin zunächst wenigstens 1% bis 5% halten sollte. Wer sich mit den Kryptowährungen und Bitcoin sehr gut auskennt und das Potenzial erkannt hat, kann individuell sicherlich bei größeren Rücksetzern auch deutlich höhere Prozentzahlen in Bitcoin allokieren. Für den normalen Anleger, der natürlich vor allem in Aktien und Immobilien investiert ist, sind maximal 5% im immer noch spekulativen und vor allem hochvolatilen Bitcoin aber ein guter Richtwert.
6. Makro-Update und Crack-Up-Boom
© Holger Zschaepitz via Twitter am 22. Juni 2021
Die EZB weitete ihre Bilanz erneut um 35,6 Mrd. EUR aus, so dass die Gesamtaktiva in der vergangenen Woche mit 7.736,5 Mrd. EUR mal wieder auf ein neues Allzeithoch vorgeprescht sind. Die EZB-Bilanzsumme entspricht nun 77,7% des BIP der Eurozone.
Nachdem die FED auf der anderen Seite des Atlantiks allerdings in der letzten Woche erwähnte, dass man in zwei Jahren plant, die Zinsen anzuheben, kam es insbesondere an den Rohstoff- und Edelmetallmärkten aufgrund eines stärkeren US-Dollars zu einem deutlichen Rücksetzer. Auch die Krypto-Märkte rutschten in der Folge nochmals deutlich ab.
Dabei ist es eigentlich ein schlechter Witz, dass die Finanzmärkte vor einer möglichen US-Zinserhöhung in 2023 zittern. Das weltweite Finanz-Schauspiel ist allerdings mittlerweile völlig abhängig von den Notenbanken. Diese nutzen ihre nie dagewesene Machtfülle und treiben ihre massenpsychologischen Spielchen. Bislang ist das in den vergangenen Jahrzehnten immer irgendwie gut gegangen. Dass sich dabei die benötigen Rettungssummen seit dem ersten harten Eingriff 1998 (Long-Term Capital Management Krise) in den letzten 23 Jahren stetig weiter aufgeschaukelt haben, wird nur als Randnotiz vermerkt. Aktuell werden nicht mehr Million und Milliarden zur Rettung benötigt, sondern Billion und bald vermutlich sogar Billiarden.