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Wann werden steigende Zinsen zu einem heftigen Problem für den Aktienmarkt?

10.07.2021  |  Steve Saville
Wir stellten und beantworteten die obige Fangfrage in einem Artikel, der ursprünglich am 22. März veröffentlicht wurde. Es ist eine Fangfrage, weil steigende Zinsen während einiger Zeiträume zwar Abwärtsdruck auf manche Aktienmarktsektoren ausüben, sie jedoch niemals primäre Ursache für heftige, breitgefächerte Aktienmarktrückgänge sind. Denn schließlich verlief der sekuläre Bullenmarkt, der Anfang bis Mitte der 1940er Jahre begann und Mitte bis Ende der 1960er Jahre endete, parallel zu einem Trend steigender Zinsen, und der vorangegangene sekuläre Aktienbärenmarkt entwickelte sich parallel zu einem Trend fallender Zinsen.

Wie im oben verlinkten Artikel erklärt, sollten wir uns bei der Analyse der Aktienmarktprognose vielmehr um die monetären Umstände kümmern als die Zinsen. Grund dafür ist einfach, dass steigende Zinsen nicht immer auf straffere, monetäre Umstände hindeuten oder fallende Zinsen auf lockerere, monetäre Umstände. Beispielsweise fand 2007 bis 2008 eine deutliche Straffung der monetären Umstände parallel zu fallenden Zinsen statt. Wenn man versucht, zu ermitteln, wie straff oder locker die monetären Umstände sind, so ist einer der wichtigsten Indikatoren die Wachstumsrate der Geldmenge.

Die Geldmenge rapide zu inflationieren führt zu einer Zeitspanne nicht nachhaltiger Wirtschaftsvitalität namens Boom, während nachfolgende Verlangsamungen der Geldinflation zu einem Übergang von Boom zu Bust führt. Des Weiteren wird ein nachfolgender Zusammenbruch, der allen oder den meisten oberflächlichen Fortschritt eliminiert, sobald ein Boom in Gang gebracht wurde, unausweichlich. Der Zusammenbruch kann aufgeschoben werden, indem starkes Geldmengenwachstum beibehalten wird, doch dies wird die Auswirkungen des letztlichen Busts nur schwerwiegender machen.

In den vergangenen 25 Jahren brachen Booms innerhalb zwölf Monaten ein, wobei die jährliche Wachstumsrate des True Money Supply G2 (TMS) unter 6% fiel. In einer typischen Sequenz findet ein Rückgang der G2 Inflationsrate auf unter 6% statt, gefolgt vom Beginn eines wirtschaftlichen Bust innerhalb von zwölf Monaten, gefolgt von einer offiziellen Rezession innerhalb von zwölf Monaten. Üblicherweise wehrt sich der allgemeine Aktienmarkt, sobald der Boom seinen Zusammenbruch beginnt; also dann, wenn die G2 Inflationsrate unter 6% fällt. Im obigen Artikel vom März 2021 schlussfolgerten wir:

"...es ist wahrscheinlich, dass der Zusammenbruch des aktuellen Booms mit einer höheren Inflationsrate als in der Vergangenheit beginnen wird. Doch da sich die Wachstumsrate der TMS G2 weit innerhalb Allzeithoch-Territorium befindet und noch immer nach oben tendiert, ist es zu früh, um sich auf einen Aktienbärenmarkt vorzubereiten."

Es ist immer noch zu früh, um sich auf einen Aktienbärenmarkt vorzubereiten, doch der folgende Chart der Wachstumsrate der TMS G2 zeigt, dass es in den letzten Monaten dramatische Veränderungen gab. Basierend auf dem, was geschehen ist und dem, was an der geldpolitischen Front wahrscheinlich bald passieren wird, könnten die Bedingungen für den nächsten Boom-Bust-Übergang in der ersten Hälfte des nächsten Jahres gegeben sein.

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© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 5. Juli 2021 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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