Gold - Hat die Sommerrally bereits begonnen?
19.07.2021 | Florian Grummes
Nach dem heftigen Rückfall in der ersten Junihälfte sowie einer zähen und seitwärtsverlaufenden Bodenbildung erholt sich der Goldpreis bis auf 1.834 USD und erreicht damit wieder seine 200-Tagelinie (1.827 USD). Gold - Hat die Sommerrally bereits begonnen?
1. Rückblick
Seitdem der Goldpreis am 7. August 2020 mit 2.075 USD ein neues Allzeithoch erreichen konnte, befindet sich der gesamte Edelmetall-Sektor übergeordnet in einer Korrektur. Innerhalb dieser fiel der Goldpreis Mitte sowie Ende März auf ein wichtiges Doppeltief um 1.676 USD zurück. Von hieraus konnten sich die Notierungen im April und Mai stark erholen. Erst bei 1.916 USD endete die Aufwärtswelle (+14,3% in achteinhalb Wochen).
In der Folge kamen die Goldpreise jedoch erneut stark unter Druck und rutschten alleine zwischen dem 11. und 18. Juni ohne Gegenwehr in nur einer Woche um 142 USD in die Tiefe. Erst am 29. Juni fand der Goldmarkt schließlich einen Wendepunkt bei 1.750 USD. Von hier aus startete in den letzten zwei Wochen eine zunächst zähe, zuletzt aber doch etwas dynamischere Erholung bis auf 1.834 USD.
Während Zentralbanker, Politiker und Medien die zunehmenden Inflationsängste (US-Verbraucherpreisindex +5,4% im Juni) klein reden, konnte sich der Goldpreis nur langsam von dem heftigen Rückschlag im Juni erholen. Trotzdem steht der Goldpreis mittlerweile gut 75 USD höher als am Tiefpunkt vor zwei Wochen. Ist damit die typische Frühsommer-Korrektur im Edelmetall-Sektor bereits vollständig ausgestanden oder kommt da noch etwas?
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Die Serie der höheren Tiefpunkte bleibt intakt
Auf dem Wochenchart läuft der Goldpreis seit dem Herbst 2018 in einem klar definierten Aufwärtstrendkanal (dunkelgrün) nach oben. Die Unterkante dieses Trendkanals wurde zuletzt im April 2019 getestet. Der scharfe Rücksetzer im Juni hingegen endete bislang bei 1.750 USD und damit an der Verbindungslinie (hellgrün) der letzten drei höheren Tiefpunkte. Gleichzeitig wurde damit die Oberkante des ehemaligen Abwärtstrendkanals (rot) von oben erfolgreich auf Unterstützung getestet.
Sollte die Korrektur nun ausgestanden sein, könnte sich der Goldpreis bereits auf dem Weg zu seinem oberen Bollinger Band (1.911 USD) befinden. Die Stochastik hat jedenfalls wieder nach oben gedreht und liefert damit ein neues Kaufsignal.
Insgesamt kann der Wochenchart aktuell noch nicht hundertprozentig überzeugen, trotzdem überwiegen die bullischen Tendenzen. Um den Aufwärtstrend zu bestätigen, braucht es nun im nächsten Schritt auch ein höheres Hoch, womit Kurse oberhalb von 1.916 USD notwendig werden. Bis dahin haben die Bullen allerdings noch jede Menge Arbeit zu leisten. Sollte hingegen das Tief bei 1.750 USD unterboten werden, wird ein Rücklauf bis an die Unterkante des Aufwärtstrendkanals im Bereich 1.670 bis 1.700 USD sehr wahrscheinlich.
b. Tageschart: An der fallenden 200-Tagelinie
Auf dem Tages-Chart ist die Kreuzunterstützung am Goldmarkt noch etwas besser zu erkennen. Ausgehend vom dortigen Tief bei 1.750 USD hat sich der Goldpreis bereits wieder bis zu seiner leicht fallenden 200-Tagelinie (1.825 USD) erholt. Da der Stochastik-Oszillator allerdings schon in die überkaufte Zone vorgedrungen ist und das obere Bollinger Band (1.827 USD) die Bullen zunächst um 1.830 USD blockiert, wäre eine Konsolidierung um die 200-Tagelinie herum ein gut denkbares Szenario.
Sobald der wichtige 200er-Durchschnitt nachhaltig zurückerobert wurde und die Bullen etwas Kraft getankt haben, könnte die Erholungs-Rally weitergehen. Nächstes Ziel wäre dann die Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch und dem Hoch von Ende Mai. Diese Linie verläuft derzeit bei ca. 1.894 USD und fällt täglich ein paar Dollar.
Zusammengefasst ist der Tageschart kurzfristig überkauft. Damit liegt aktuell kein gutes Chance/Risiko-Verhältnis vor. Idealerweise gelingt den Bullen nun aber eine mehrtägige bis mehrwöchige Konsolidierung um die 200-Tagelinie herum. Damit wäre das Sprungbrett für die Sommerally in Richtung höherer Goldkurse gebaut. Rutschen die Notierungen hingegen wieder unter 1.800 USD ab, zieht sich die Korrektur weiter in die Länge. Die für den Hochsommer vielversprechende Ausgangslage wäre aber erst bei einem Unterschreiten der Marke von 1.765 USD zerstört.
1. Rückblick
Seitdem der Goldpreis am 7. August 2020 mit 2.075 USD ein neues Allzeithoch erreichen konnte, befindet sich der gesamte Edelmetall-Sektor übergeordnet in einer Korrektur. Innerhalb dieser fiel der Goldpreis Mitte sowie Ende März auf ein wichtiges Doppeltief um 1.676 USD zurück. Von hieraus konnten sich die Notierungen im April und Mai stark erholen. Erst bei 1.916 USD endete die Aufwärtswelle (+14,3% in achteinhalb Wochen).
In der Folge kamen die Goldpreise jedoch erneut stark unter Druck und rutschten alleine zwischen dem 11. und 18. Juni ohne Gegenwehr in nur einer Woche um 142 USD in die Tiefe. Erst am 29. Juni fand der Goldmarkt schließlich einen Wendepunkt bei 1.750 USD. Von hier aus startete in den letzten zwei Wochen eine zunächst zähe, zuletzt aber doch etwas dynamischere Erholung bis auf 1.834 USD.
Während Zentralbanker, Politiker und Medien die zunehmenden Inflationsängste (US-Verbraucherpreisindex +5,4% im Juni) klein reden, konnte sich der Goldpreis nur langsam von dem heftigen Rückschlag im Juni erholen. Trotzdem steht der Goldpreis mittlerweile gut 75 USD höher als am Tiefpunkt vor zwei Wochen. Ist damit die typische Frühsommer-Korrektur im Edelmetall-Sektor bereits vollständig ausgestanden oder kommt da noch etwas?
2. Chartanalyse Gold in US-Dollar
a. Wochenchart: Die Serie der höheren Tiefpunkte bleibt intakt
Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 15. Juli 2021. Quelle: Tradingview
Auf dem Wochenchart läuft der Goldpreis seit dem Herbst 2018 in einem klar definierten Aufwärtstrendkanal (dunkelgrün) nach oben. Die Unterkante dieses Trendkanals wurde zuletzt im April 2019 getestet. Der scharfe Rücksetzer im Juni hingegen endete bislang bei 1.750 USD und damit an der Verbindungslinie (hellgrün) der letzten drei höheren Tiefpunkte. Gleichzeitig wurde damit die Oberkante des ehemaligen Abwärtstrendkanals (rot) von oben erfolgreich auf Unterstützung getestet.
Sollte die Korrektur nun ausgestanden sein, könnte sich der Goldpreis bereits auf dem Weg zu seinem oberen Bollinger Band (1.911 USD) befinden. Die Stochastik hat jedenfalls wieder nach oben gedreht und liefert damit ein neues Kaufsignal.
Insgesamt kann der Wochenchart aktuell noch nicht hundertprozentig überzeugen, trotzdem überwiegen die bullischen Tendenzen. Um den Aufwärtstrend zu bestätigen, braucht es nun im nächsten Schritt auch ein höheres Hoch, womit Kurse oberhalb von 1.916 USD notwendig werden. Bis dahin haben die Bullen allerdings noch jede Menge Arbeit zu leisten. Sollte hingegen das Tief bei 1.750 USD unterboten werden, wird ein Rücklauf bis an die Unterkante des Aufwärtstrendkanals im Bereich 1.670 bis 1.700 USD sehr wahrscheinlich.
b. Tageschart: An der fallenden 200-Tagelinie
Gold in US-Dollar, Tageschart vom 15. Juli 2021. Quelle: Tradingview
Auf dem Tages-Chart ist die Kreuzunterstützung am Goldmarkt noch etwas besser zu erkennen. Ausgehend vom dortigen Tief bei 1.750 USD hat sich der Goldpreis bereits wieder bis zu seiner leicht fallenden 200-Tagelinie (1.825 USD) erholt. Da der Stochastik-Oszillator allerdings schon in die überkaufte Zone vorgedrungen ist und das obere Bollinger Band (1.827 USD) die Bullen zunächst um 1.830 USD blockiert, wäre eine Konsolidierung um die 200-Tagelinie herum ein gut denkbares Szenario.
Sobald der wichtige 200er-Durchschnitt nachhaltig zurückerobert wurde und die Bullen etwas Kraft getankt haben, könnte die Erholungs-Rally weitergehen. Nächstes Ziel wäre dann die Abwärtstrendlinie vom Allzeithoch und dem Hoch von Ende Mai. Diese Linie verläuft derzeit bei ca. 1.894 USD und fällt täglich ein paar Dollar.
Zusammengefasst ist der Tageschart kurzfristig überkauft. Damit liegt aktuell kein gutes Chance/Risiko-Verhältnis vor. Idealerweise gelingt den Bullen nun aber eine mehrtägige bis mehrwöchige Konsolidierung um die 200-Tagelinie herum. Damit wäre das Sprungbrett für die Sommerally in Richtung höherer Goldkurse gebaut. Rutschen die Notierungen hingegen wieder unter 1.800 USD ab, zieht sich die Korrektur weiter in die Länge. Die für den Hochsommer vielversprechende Ausgangslage wäre aber erst bei einem Unterschreiten der Marke von 1.765 USD zerstört.