Edelmetalle korrigieren - CPI explodiert
22.07.2021 | Markus Blaschzok
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Die Prudential Regulation Authority, die eine Abteilung der Bank of England ist, hat deshalb eine Klausel in die neuen Regeln eingefügt (Artikel 428f), womit das Abwicklungssystem der LBMA weiterhin funktionieren soll. Banken, die in London Goldgeschäfte abwickeln, können eine Ausnahme von den im Januar 2022 fälligen strengeren Kapitalregeln beantragen. Es wurde eine "abhängige Edelmetallerlaubnis" eingeführt, die die Höhe des erforderlichen Kapitalpuffers reduzieren wird. Zusätzlich soll das Clearing von den neuen Regeln ausgenommen werden. Die "UBS begrüßt die Entscheidung der PRA, die die Stabilität im Goldclearing unterstützt und eine Störung des Londoner Marktes vermeidet."
Die PRA will Gold dennoch nicht als hochqualitatives liquides Asset klassifizieren, was andere Geschäfte wie Edelmetalldarlehen und -leasing von der hohen Kapitalanforderung befreit hätte. Die LBMA ist hingegen der Ansicht, Gold sei liquide genug, weshalb es keinen zusätzlichen Liquiditätspuffer benötige.
Die Befürchtungen, die Liquidität könne abnehmen und die Finanzierungskosten für das Clearing stark ansteigen, sind damit größtenteils gebannt. Wir waren der Ansicht, dass die Änderungen keinen großen Einfluss auf die physische Nachfrage haben werden, da die Notenbanken alles tun werden, um einen nennenswerten positiven Einfluss auf die physische Nachfrage am Goldmarkt und somit den Goldpreis zu verhindern.
Gold war immer die Weltwährung des freien Marktes und steht unvermindert in direkter Konkurrenz zu allen Fiat-Währungen. Deshalb haben Notenbanken und Regierungen ein vitales Interesse daran, Anstiege des Goldpreises entweder zu verhindern oder in geregelten Bahnen laufen zu lassen, sodass die Entwertung staatlicher Fiat-Währungen der Aufmerksamkeit der Masse von Investoren entgeht.
Technische Analyse zu Gold: Kritische Unterstützung bei 1.800 US-Dollar - die Entscheidung naht
Terminmarkt: COT-Report vom 09.07.2021
Die Analyse der neuesten COT-Daten zeigt, dass nach drei Wochen mit Schwäche und Stärke in der letzten Woche, der Markt bereits wieder ausgeglichen zu sein scheint.
Zum Vormonat zeigt sich Schwäche, doch im Vergleich zum letzten Tief bei 1.680 US-Dollar zeigt sich noch deutliche Stärke und mehr physische Nachfrage als Angebot.
Eine Manipulation sahen wir in der letzten Woche nicht.
Die COT-Daten sind bis dato weit davon entfernt ein Kaufsignal zu geben und absolut sowie zum Open Interest bestenfalls im neutralen Bereich. In einem Bullenmarkt wäre dies jedoch grundsätzlich ausreichend für einen weiteren Preisanstieg, wie die Jahre 2008-2011 eindrucksvoll zeigten. Dennoch gibt es grundsätzlich viel Potenzial für einen Long-Drop, weshalb es aktuell weiterhin 50:50 für einen weiteren Anstieg oder Preisrücksetzer steht.
Die Daten sind weit davon entfernt, dass wir ein antizyklisches Kaufsignal mit einem guten CRV geben könnten. Nach einem kurzzeitigen Preisanstieg in der letzten Woche, hat sich das Chartbild mittlerweile wieder eingetrübt. Die COT-Daten sind weiterhin nur durchwachsen und geben noch kein klares Bild.
Die Terminmarktdaten für Gold sind neutral
Nach dem erfolgreichen Short-Trade von 1.870 US-Dollar auf 1.760 US-Dollar nahmen wir die Gewinne an dieser Unterstützung mit. Der Goldpreis war angesichts des hawkischen Zinsentscheids sehr schnell um über 100 US-Dollar auf unser Korrekturziel bei 1.760 US-Dollar gefallen, weshalb eine technische Gegenbewegung wahrscheinlich war.
Der Preiseinbruch hatte das bullische Sentiment zerstört und so verblieb der Goldpreis über drei Wochen hinweg in einer engen Handelsspanne zwischen 1.870 US-Dollar auf der Unterseite und 1.800 US-Dollar auf der Oberseite, bevor die Bären etwas zurückdrängt wurden und sich der Preis knapp oberhalb des Widerstands bei 1.800 US-Dollar etablieren konnte. Dass es hier nicht zu einer deutlicheren Erholung kam, war und ist ein weiteres Anzeichen von Schwäche.