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Preisauftrieb nimmt zu - Wirtschaft schwach - Notenbanken gießen Benzin ins Feuer

03.08.2021  |  Markus Blaschzok
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Trotz dem vielen Geld, dass die EZB druckte, sodass sich deren Bilanz verdoppelte, sowie den kreditfinanzierten Ausgabenprogrammen der Regierungen zu Niedrigzinsen, wuchs die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal um gerade einmal um 1,5%, was die ohnehin niedrigen Erwartungen der Analysten enttäuschte. Obwohl sich die Geldbasis also verdoppelte, liegt das BIP in Deutschland immer noch 3,4% unter dem Niveau von Ende 2019. Es handelt sich nach dem Einbruch der Wirtschaft durch die Lockdowns in 2020 lediglich um eine Aufholung an das Vorkrisenniveau, das bis heute nicht wieder erreicht wurde.

Berücksichtigt man, dass der BIP-Deflator ebenso wie der HVPI zu niedrig ausgewiesen wird, so wird deutlich, dass sich Deutschland und Europa weiterhin tief in der Rezession befinden, während die Zinsen historisch niedrig sind. Das reale Pro-Kopf-Einkommen sinkt langsam aber stetig. In einem freien Markt müssten die Zinsen für zehnjährige deutsche Anleihen bei der aktuellen Teuerung und der hohen Inflationserwartung bei mindestens 8 Prozent liegen und nicht bei surrealen, marktfernen und planwirtschaftlich festgelegten -0,46%. Die Zinsen werden in den nächsten Jahren steigen und mit den steigenden Zinsen wird die Rezession offen zutage treten in einem inflationären Gesamtumfeld, was als Stagflation bezeichnet wird.

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Das Drucken von Geld führt zu steigenden Preisen, doch hält es die Zinsen vorerst noch auf historischen Tiefs


In den USA sehen wir ein ähnliches Bild, wobei die Wirtschaft sich dort aufgrund der freieren Märkte stärker erholen kann als in Europa. Dennoch wurde der Marktkonsens enttäuscht, da das US-BIP im 2. Quartal nur um 6,5 % angestiegen war, während 8,5% erwartet wurden. Hier lag der BIP-Deflator bei 6,4%, während das BIP nominal um 13% wuchs, was zeigt wie hoch die Inflation mittlerweile ist und wie stark Preise und BIP davon verzerrt werden. Auch hier gilt, dass die Regierungen ein vitales Interesse daran haben, die Inflation statistisch niedriger und gegensätzlich das Wirtschaftswachstum höher auszuweisen, um über eine Finanzielle Repression eine Entschuldung herbeizuführen.

Auch die US-Wirtschaft befindet sich weiterhin in der Rezession, die durch Inflation lediglich kaschiert wird, was auch der Anstieg des US-Handelsbilanzdefizits zeigt. Dieses stieg im Juni auf 91,2 Milliarden, während nur 88,7 Milliarden US-Dollar erwartet wurden. Noch stärker als in Deutschland war der US-Konsum für den starken Anstieg des BIPs verantwortlich, doch zeigt das gestiegene Handelsdefizit, dass all der Konsum nur auf Pump finanziert wurde durch das billige Geld der Notenbanken.

Der Staat will nur Ihr Bestes – Ihr Geld. Den Zugriff auf die Ersparnisse der Bürger versucht er über die Inflationssteuer zu erlangen. Man kann sich jedoch davor schützen, indem man in den inflationsgeschützten Hafen des Goldes flüchtet. Der Goldpreis stieg in den letzten beiden Dekaden jährlich um durchschnittlich 10% und wird angesichts der Geldflucht auch in den nächsten Jahren mindestens diese Rendite vorweisen können und somit Ersparnisse vor der Enteignung durch die Inflationssteuer schützen.


Technische Analyse zu Platin: Wichtige Unterstützung muss jetzt halten - Kaufzeitpunkt rückt näher

Terminmarkt: COT-Report vom 30.07.2021


Der Der Terminmarkt für Platin zeigte in den vergangenen beiden Wochen deutliche Schwäche in den COT-Daten, was auf ein Überangebot hindeutet. Erst zeigte sich über fünf Wochen Schwäche und nach dem Preiseinbruch auf fast 1.000 US-Dollar zeigte sich über zwei Wochen hinweg Stärke. Diese dürfte auf industrielle Verbraucher, sowie antizyklisch agierende Investoren zurückzuführen sein, die den Einbruch um 250 US-Dollar nutzten, um Bestände aufzubauen bzw. die Lager zu füllen.

Die COT-Daten sind im neutralen bis leicht bullischen Bereich, weshalb hier die Ampeln auf gelb stehen. Hier zeigt sich, dass sich dieser Markt, diametral gegensätzlich zum Palladiummarkt, nicht in einem Defizit befindet. In einem solchen Umfeld ist damit zu rechnen, dass sich die Terminmarktdaten weiterhin größtenteils bereinigen werden, bevor ein zyklisches Tief gefunden wird.

Der Markt ist noch nicht überverkauft, weshalb das CRV für antizyklische Käufe auf kurzfristige Sicht aktuell nur durchwachsen ist. Auf mittel- bis langfristige Sicht ist es hingegen gut. Nur dann, wenn der Goldpreis weiter ansteigen kann, wäre es möglich, dass zusätzliche Investmentnachfrage den Platinpreis mit nach oben ziehen wird. Angesichts der Schwäche der letzten beiden Wochen sollte man sich darauf gefasst machen, dass Platin noch eine Etage tiefer abtaucht, sollte der Goldpreis auch noch einmal nachgeben.


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