Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gold-Crash wegen Arbeitsmarktdaten

09.08.2021  |  Hannes Huster
Die Wochenenden sind für Goldanleger in der letzten Zeit nicht die schönsten, wenn man regelmäßig am Freitagnachmittag einen Tritt in den "Allerwertesten" bekommt.

Nachdem Gold am Freitag kurz davor war, wieder an die Marke von 1.800 USD heranzulaufen, kamen um 14:30 Uhr die US-Arbeitsmarktdaten. Die neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft kamen mit 943.000 herein, erwartet waren 870.000 neue Stellen. Es wurden also 73.000 mehr Stellen geschaffen, als erwartet. Wie "toll" das ist und welche Aussagekraft dies hat, überlasse ich jedem selbst einzuschätzen.

Die Arbeitslosenquote wurde bei 5,70% erwartet und kam bei 5,40% herein. Die Stundenlöhne sind stärker gestiegen wie erwartet. Die Prognose lag bei +3,80% und tatsächlich sind sie 4% gestiegen. Diese Daten nahm man dann zum Anlass, Gold in den Keller zu schicken, während der US-Dollar und die Renditen zulegen konnten.

Begründet wird diese Bewegung damit, dass man nun davon ausgehen könnte, dass die FED das Anleihekaufprogram früher als vermutet reduzieren könnte. Wie gesagt, es geht hier zunächst nur um die Anleihekaufprogramme. Auf der Zinsseite erwartet man selbst nach dem Freitag bis zur Juni 2022 Sitzung die Beibehaltung des Leitzinses bei 0 - 0,25%:

Open in new window

Nun kann man sich diesem Glauben anschließen und Gold und Silber verkaufen oder man denkt einmal ein paar Wochen voraus. Wenn ich mir ansehe, wie die Covid-Fälle in den USA jüngst nach oben gehen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die FED in diesem Jahr noch einen Finger krümmen wird:

Open in new window

Die nächste Welle startet in den USA und da in vielen Regionen sehr geringe Impfquoten vorhanden sind, sollte diese Welle in den USA deutlich stärker durchschlagen als anderswo.

Zudem sind wir gerade noch im Hochsommer. Der Herbst oder Winter hat noch gar nicht begonnen und die Fallzahlen steigen schon deutlich an. Die FED würde alles, was man in den letzten Monaten mit Milliarden von frischem Geld teuer erkauft hat, wieder aufs Spiel setzen. Zudem herrscht immer noch der weit verbreitete Glaube, dass die FED die aktuelle Situation der stillen Enteignung (Inflation>Renditen) nicht auf Dauer zulassen wird. Das ist aus meiner Sicht der größte Irrtum, denn genau das ist seit vielen Jahren der Masterplan der Notenbanken. Inflation schaffen bei sehr niedrigen Zinsen, um die Schulden Stück für Stück weg zu inflationieren.


Mittwoch: Inflationsdaten

Am Mittwoch um 14:30 Uhr kommen die Verbraucherpreise in den USA für den Monat Juli. Die Inflation lag im Juni bei 5,40% und für Juni werden 5,30% erwartet. Die Renditen für die 10-jährigen US-Staatsanleihen sind am Freitag auf 1,29% gestiegen. Dies wird als Grund hergenommen, um Gold nach unten zu pressen.

Ich muss nicht richtig liegen, aber für mich ist das ein Witz. Würden die 10-jährigen bei 4% notieren, würde ich sagen das geht in Ordnung. Aber bei 1,30% ist es ein Witz.
In Deutschland sieht die Lage so aus:


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"