Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Abschiedsgruß an weiteres gescheitertes Geldsystem

10.08.2021  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Der Petrodollar verlangsamte den Komplettzusammenbruch des Dollars

Ohne Golddeckung war das Risiko eines Dollarzusammenbruchs enorm, doch Tricky Dick (Nixon) und sein Außenminister, Henry Kissinger, fanden eine clevere, wenn auch temporäre, Abhilfe für dieses Problem. Sie boten Saudi-Arabien militärischen Schutz, im Gegenzug stimmten die Saudis zu, ihr gesamtes Öl global nur noch in US-Dollar zu verkaufen. Die USA vergaben/ verkauften zudem große Mengen Rüstungsgüter an Saudi-Arabien.

Das war also der Beginn des Petrodollars, der den US-Dollar vorübergehend vom Sturz auf Null schützte.

Doch Nixons Versprechen, das er dem amerikanischen Volk vor 50 Jahren am 15. August 1971 gab - "Euer Dollar wird auch morgen noch genauso viel wert sein!" - hat sich, um es mild auszudrücken, nicht ganz bewahrheitet.

Stimmt, ein Dollar ist immer noch ein Dollar. Mit Blick auf seine Kaufkraft ist der heutige Dollar im Vergleich zu 1971 allerdings nur noch 2 Cent wert. Also: Innerhalb eines halben Jahrhunderts hat der Dollar 98% seines Werts verloren - verglichen mit echtem Geld, d.h. GOLD.

Der tatsächliche Zusammenbruch des Dollar hat allerdings noch nicht begonnen, obgleich er seit 1971 schon 98% seines Werts verloren hat.


US-Geldangebot wächst expotentiell

Seit der Großen Finanzkrise von 2006-09 wächst das US-Geldangebot nun exponentiell.

Im Diagramm unten sehen wir, wie das US-Geldmengenaggregat M1 von 220 Milliarden $ im August 1971 auf heute 19,3 Billionen $ angewachsen ist.

Open in new window

Von 1971 bis 2011 scheint das Wachstum noch moderat bei einem durchschnittlichen Jahreswachstum (Compound Annual Growth Rate) von 6%. Wäre die Kaufkraft des Dollar mit dieser Rate weitergesunken, so hätten sich die Preise im Durchschnitt alle 12 Jahre verdoppelt. Oder, anders formuliert: Der durchschnittliche Wert der Währung wäre alle 12 Jahre um 50% gesunken.

Ab 2011 begann das Geldangebot dann richtig zu wachsen; M1 stieg um 24% pro Jahr. Das bedeutet eine theoretische Verdopplung der Preise alle 3 Jahre. Von August 2019 bis August 2020 stieg M1 schließlich um 126% innerhalb eines Jahres. In Dollar-Kaufkraft ausgedrückt, würde das zu einer theoretischen Preisverdopplung aller 7 Monate führen.


Werbung

Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.

Hören Sie eines der überhaupt besten Interviews mit Egon von Greyerz. Bitte klicken Sie hier

Hören Sie eines der überhaupt besten Interviews mit Egon von Greyerz.

Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.





Vermögenspreisinflation wird zu Verbraucherpreisinflation

Von Mises definierte Inflation als Anstieg des Geldangebots und nicht der Preise. Bislang ist in der westlichen Welt nur sehr wenig Verbraucherpreisinflation angekommen. Das Kreditmengenwachstum führte hingegen zu einer exponentiellen Inflation bei den Vermögenspreisen.

Ich selbst habe erlebt, wie Vermögenspreisinflation in Großbritannien (Ende der 1960er/ Anfang der 1970er) im Rahmen des Zusammenbruchs des UK-Aktienmarkts und des britischen Pfunds schließlich Preisinflation nach sich zog.

Die ersten Optionen, die ich 1971 von der Firma, für die ich arbeitete, bekam, lagen bei 1,27 £. Zwei Jahre später waren sie nur noch 10 Pence wert. Zwischen 1972 und 1976 sank der FT-Index um 2/3 und das Pfund verlor 40% gegenüber dem Dollar.


Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"