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"Carry-Trade" Auflösungen weiter bestimmendes Thema!

16.08.2007  |  Folker Hellmeyer
Prolog: "Headlines" der letzten Stunden ...
  • Countrywide Falls; Merrill Cites Bankruptcy Prospect - (Bloomberg)
  • The Implications of Wal-Mart's Warning - (Business Week)
  • CEO Confidence at a 5 year low - (FT)
  • Macy’s adds to US retail gloom - (FT)
  • Thornburg delay dividend, shares tumble before halt - (Bloomberg)
  • Credit Crunch hits $ 1 bln MGM finance plan - (FT)
  • Amgen will cut 2.200 - 2.600 jobs, saving $ 1 bln - (Bloomberg)
  • Credit woes spread to Canadian CP market - (Reuters)
  • Subprime mortgage securities sales grind to a halt - (Bloomberg)
  • Subprime problems spread into commercial loans - (NY Times)
  • US three month Treasury bills yield falls most since October 1989 - (Bloomberg)

Dazu folgende Headline von Herrn Poole (Fed): "Poole says no subprime impact yet on real economy"

"Food for thought!"


"Carry-Trade" Auflösungen weiter bestimmendes Thema!

Der Euro eröffnet heute bei 1.3425, nachdem in Fernost im Zuge von weiteren aggressiven Auflösungen im Bereich der JPY- "Carry-Trades" Tiefstkurse bei 1.3386 markiert wurden. Der USD hat gegenüber dem JPY in der Spitze bis auf 115.71 verloren und notiert aktuell bei 116.10.

Die Daten, die gestern aus den USA veröffentlicht wurden, hatten zunächst einen leicht positiven Einfluss auf den USD.
  • Die Verbraucherpreise nahmen per Juli nur um 0,1% zu. Im Jahresvergleich sank der Anstieg von zuvor 2,7% auf 2,4%. Die Jahresveränderung der Kernrate verharrte bei 2,2%.

  • Der "NY Empire State Manufacturing Survey" lieferte mit einem geringfügigen Rückgang von 26,5 auf 25,1 Punkte eine positive Überraschung. Analysten hatten einen Rückgang auf 18,5 Punkte prognostiziert.

  • Die "TIC Nettokapitalzuflüsse" stellten sich per Juni auf 120,9 Mrd. USD nach zuvor 126,0 Mrd. USD.

  • Die Industrieproduktion per Juli nahm im Monatsvergleich den Erwartungen entsprechend um 0,3% zu. Der Anstieg des Vormonats wurde von +0,5% auf +0,6% revidiert. Die Kapazitätsauslastung stellte sich auf 81,9% nach zuvor 81,8%.

Im Verlauf des europäischen Abends setzte der "NAHB Housing Market Index" per August negative Akzente. Hier ergab sich ein Rückgang von 24 auf 22 Punkte (Neutraler Wert bei 50). Die Konsensusprognose war bei 23 Zählern angesiedelt. Alle Subindices verloren weiter an Boden. So ist zum Beispiel der Index, der Auskunft über die Entwicklung des Kundenverkehrs gibt seit Februar 2007 von 29 auf 16 Punkte gefallen (Neutraler Wert 50!).

Der Gesamtindex hat mit dem aktuellen Rückgang den schwächsten Wert seit 16 Jahren markiert. Diese Entwicklung ist Ausdruck einer Forcierung der Krise.

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An dieser Stelle verdient der US-Finanzminister Aufmerksamkeit. US-Finanzminister Paulson sagte in einem WSJ-Interview, dass er Wachstumseinbußen durch die weltweite Krise an den Kreditmärkten erwarte.

Wir sind erfreut, dass Herr Paulson sich der Realität annähert und nicht weiter von begrenztem Einfluss der "Subprime" Krise redet. "Die Neubewertung von Risiken am Finanzmarkt sei kaum eine Überraschung und unvermeidlich." Diese Einlassung ist ambitioniert. Uns war nicht aus Herrn Paulsons früheren Einlassungen ersichtlich, dass er die aktuelle Anpassung erwartete oder sie gar für unvermeidlich hielt. "Die Wirtschaft und das Finanzsystem seien jedoch stark genug, um diese Herausforderung zu überstehen, ohne eine Rezession in den USA auszulösen." Wir nehmen diese optimistische Einlassung von Herrn Paulson zur Kenntnis und stellen fest, dass sie zu den optimistischen Einlassungen der Vergangenheit passt. Massive Erschütterungen im Finanzsystem zu nivellieren, erscheint sich in das aktuelle Aufgabengebiet von Politikern und Zentralbankern nahtlos einzufügen. "Food for thought!"

Im Hinblick auf die heutigen Veröffentlichungen kommt den US-Daten einmal mehr besondere Bedeutung zu. Neubaubeginne und Baugenehmigungen werden per Juli mit Rückgängen um 62.000 respektive 13.000 erwartet. Hinsichtlich der Entwicklung des Kundenverkehrs bei den "Home Buildern" sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen.

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Weiterhin ist der Philadelphia Fed Business Survey per August von Bedeutung. Dieser Index ist
grundsätzlich für Überraschungen gut. Analysten erwarten einen unspektakulären Rückgang von
9,2 auf 9,0 Punkte.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro leicht favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.3600-30 neutralisiert den leicht positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank




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