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Deutschland als klimapolitischer Geisterfahrer - warum die Welt auf Atomkraft setzt!

22.08.2021  |  Uli Pfauntsch
Würden wir uns nicht inmitten des Sommerlochs befinden, wäre der alarmierende Bericht des Weltklimarats der perfekte Katalysator, um den Uran-Bullenmarkt aus seiner derzeitigen Konsolidierungsphase zu befreien. UN-Generalsekretär Guterres sagte, "die Alarmglocken sind ohrenbetäubend, und die Beweise unwiderlegbar". Die Treibhausgase ersticken den Planeten und brächten Milliarden Menschen in Gefahr.

Die Lösungen lägen auf dem Tisch. "Der Bericht muss die Totenglocke für Kohle und andere fossile Brennstoffe sein, bevor sie unseren Planeten zerstören", sagte er. Die reichen Länder und Entwicklungsbanken müssten mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel in ärmeren Ländern zur Verfügung stellen. Das Versprechen, pro Jahr für sie 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Anpassung aufzubringen, müsse erfüllt werden.

"Wenn wir unsere Kräfte jetzt bündeln, können wir die Katastrophe abwenden", sagte Guterres. Es gebe keinen Raum mehr für Verzögerungen oder Ausreden. Bei der Weltklimakonferenz im November in Glasgow müssten Antworten geliefert werden.

Umweltministerin Schulze (SPD) sagte in einem Interview der "Welt: "wir steigen aus Kohle und Atomenergie aus, was den Einstieg in erneuerbare Energien bedeutet. Und je schneller dieser Ausbau geht, desto früher können wir auf Kohle verzichten. Frau Schulze fügte hinzu: "wenn wir zeigen können wie das geht, wenn wir als Industrieland die Mobilität, die Industrie, die Wärme, wie wir das alles umbauen, dann sind wir Beispiel für viele andere Länder".

Währenddessen haben etwa die Vereinigten Staaten das Gesetz zur Unterstützung zur Zukunft der Atomenergie verabschiedet. Über die kommenden Jahre werden sowohl für bestehende Reaktoren als auch das fortschrittliche Reaktor-Demonstrationsprogramm 8,5 Milliarden Dollar bereitgestellt. Das Gesetz enthält ein 6 Milliarden Dollar Atomkredit-Programm für Reaktoren, die dem Risiko einer Stilllegung ausgesetzt sind und 1 Milliarde Dollar für die Widerstandsfähigkeit des US-Stromnetzes.

Der wichtigste Satz lautet: "Das US Nuclear Energy Institute hebt hervor, dass Atomkraft mehr CO2-frei Elektrizität liefert als all unsere Wind-, Solar- und Wasserkraft zusammen".

Dass Deutschland kein Beispiel für andere Länder ist, zeigt der Vergleich mit Frankreich, das 70% seiner Elektrizität aus CO2-freier Atomkraft bezieht. Frankreich ist der weltgrößte Netto-Exporteur von Elektrizität aufgrund der sehr niedrigen Erzeugungskosten und nimmt pro Jahr mehr als 3 Milliarden Euro durch diesen Export ein. Das Land ist auch stark in der Entwicklung und dem Export von Reaktoren und speziellen Treibstoffprodukten und Services. Rund 17% des französischen Stroms kommen aus recyceltem Kernbrennstoff.

Der Bericht des Klimarats sollte die deutsche Politik veranlassen, ihre traditionellen Vorurteile gegenüber der Atomkraft aufzugeben. Insbesondere kleinere Kraftwerke (SMRs) verdienen die Aufmerksamkeit für die Rolle, die sie bei der Erzeugung von CO2-freiem Strom spielen werden.


Energiewende wird zur Gefahr - warum Deutschland seine Klimaziele nicht erreichen kann!

Während die Politik hierzulande im Wahlkampf ankündigt, dass zukünftig 100 Prozent unserer Stromversorgung aus erneuerbaren Energien kommen sollen, sind die Amerikaner bereits dabei, aus ihren Erfahrungen zu lernen. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Stromausfälle in Texas und Kalifornien vermeidbar gewesen wären, hätte man über das letzte Jahrzehnt keine Atom- oder Gaskraftwerke zugunsten von Solar- und Windenergie stillgelegt.

Deutschland erzeugte im letzten Jahr 37,5 Prozent seiner Elektrizität aus Wind und Solar, doch Stromausfälle gab es bislang nicht zu beklagen. Noch nicht. Denn die Zuverlässig des deutschen Stromnetzes ist nur dadurch gegeben, dass weiterhin fossile Kraftwerke aller Art in Betrieb sind, nicht aber durch den Bau weiterer Stromtrassen und Batterien. Von den 56% des deutschen Stroms aus kohlenstofffreien Quellen stammt fast die Hälfte (insgesamt 24 %) aus Atomkraftwerken, Staudämmen und Biomasse, die weitaus zuverlässiger sind als Sonne und Wind.

Und im vergangenen Monat warnte der unabhängige Wirtschaftsprüfer der Bundesrepublik Deutschland in deutlichen Worten, dass das Hinzufügen weiterer wetterabhängiger Energiequellen das Risiko von Stromausfällen erhöht. "Jetzt wird die Energiewende zu einer Gefahr für ganz Deutschland", titelte Die Welt am 31. März 2021. "Die Kosten sind außer Kontrolle und es droht eine Stromknappheit".

Hierzulande wird von ahnungslosen Politiker-innen gerne argumentiert, dass man für die 100%-Umstellung auf erneuerbare Energien nur ausreichend Batteriespeicher benötigen würde.

Ein US-Experte für erneuerbare Energien, auf den sich viele Demokraten bei ihren Vorschlägen im Kongress verlassen, hat Anfang Juli berechnet, dass das texanische Netz 7.000 Gigawatt Batterie-Kapazität zur Speicherung von 13,6 Terawattstunden benötigen würde, um das 100%-Ziel aus erneuerbaren Energien zu erreichen und gleichzeitig alle Heizungs-, Transport-, und sonstige Dienstleistungen zu elektrifizieren. Diese Menge an Batteriestrom ist sechsmal so hoch als die gesamte Stromerzeugungskapazität in den USA. Es entspricht dem Ausstoß der Tesla Gigafactory in Nevada von 388 Jahren und würde allein Texas die unvorstellbare Summe von 5,8 Billionen Dollar kosten.

Wie man es dreht und wendet - Deutschland wird ohne den Einsatz von Atomkraft, der sichersten und zuverlässigsten Energiequelle der Welt, seine Klimaziele nicht erreichen. Doch das ist längst nicht alles. Unabhängige Bundesprüfer in Deutschland äußern große Bedenken hinsichtlich wetterabhängiger erneuerbarer Energien und bezeichnen die Annahmen des Wirtschaftsministeriums als "teils unplausibel".

In ihren Bericht kommen sie zu dem Schluss, dass Deutschland zwischen 2020 und 2025 über 500 Milliarden Euro ausgeben müsse, einschließlich für Netz-Updates. Damit ist der Wirtschaftsstandort Deutschland klar gefährdet. Bleibt zu hoffen, dass hierzulande Wissenschaft und Vernunft über Ideologie siegt.

Deutschland ist klimapolitischer Geisterfahrer, denn weltweit zeigt sich ein völlig anderes Bild:


Uranpreise müssen sich verdoppeln bis verdreifachen!

Allein über die kommenden drei Jahre werden mehr als 40 neue Reaktoren weltweit ans Netz gehen, davon 13 Einheiten mit mehr als 1.200MW, einschließlich zwei Reaktoren in den USA mit mehr als 1.720MW, nahezu der dreifachen Leistung von Reaktoren der ersten Generation. Mehr als 100 Reaktoren befinden sich weltweit in Planung und mehr als 300 sind beabsichtigt.

Angesichts der dramatisch auseinander gehenden Schere zwischen Angebot und Nachfrage ist Fakt, dass neue Minen dringend benötigt werden - und zwar möglichst bereits gestern.

Bis 2035, so TradeTech, werden mehr als 100 Millionen Pfund Uran in neuer Produktion benötigt, um den Bedarf zu decken. Die Schätzung enthält keinen Anstieg der Uran-Nachfrage aufgrund einer globalen Wiederauferstehung der Atomenergie infolge Dekarbonisierung und neuer Technologien. Der Bau neuer Minen erfordert Anreizpreise von +60 Dollar/Pfund. Doch selbst dann, wenn die Uranpreise auf +60 Dollar/Pfund steigen, wird aufgrund sehr langer Vorlaufzeiten und strenger Regulierung für den Bau neuer Minen kein unmittelbares Angebot in den Markt kommen. Diese Uranminen hätten bereits gestern gebaut werden müssen!

Bis 2030 wird der Markt neue Produktion im Umfang von zwei zusätzlichen Kazatomproms oder vier bis fünf Cigar Lakes benötigen, um die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu füllen. Dieses benötigte Angebot wird nicht von Zauberhand erscheinen. Damit steht fest: kein anderer Sektor besitzt ein annähernd attraktives Chance-Risiko-Verhältnis wie Uran.

Weshalb die aktuelle Korrekturphase im traditionellen Sommerloch die vermutlich letzte Gelegenheit ist, Uranaktien zu Spottpreisen einzukaufen und welcher bevorstehende Katalysator den Uranmarkt schon bald dramatisch verknappen wird, erfahren Sie im CompanyMaker.


© Uli Pfauntsch
www.companymaker.de



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