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Gold - Verspätete Sommerrally hat noch Platz

02.09.2021  |  Florian Grummes
1. Rückblick

Der Goldpreis hat es den Anlegern in den letzten Monaten nicht einfach gemacht. Ende Mai sah noch fast alles nach einem unmittelbaren Durchmarsch bis auf zumindest 1.950 USD aus. Stattdessen jedoch brachen die Notierungen ab Mitte Juni schnell und heftig bis auf 1.750 USD ein. Die Gegenbewegung von diesem Tiefpunkt zog sich zäh fast sechs Wochen in die Länge und brachte den Goldpreis insgesamt dreimal bis an die Widerstandszone um 1.830 bis 1.835 USD. Hier gab es jedoch kein Durchkommen.

Damit kippte das Bild erneut und der Goldpreis verlor ab dem 4. August plötzlich aus dem Stand heraus den Boden unter den Füßen. So rutschten die Notierungen innerhalb von nur vier Handelstagen um über 150 US-Dollar bis auf 1.677 US-Dollar in die Tiefe. Dass dabei eine unsichtbare Hand mit hohen unlimitierten Verkaufsorders am Papiergoldmarkt z.B. direkt zur volumenarmen Handelseröffnung in Asien nachgeholfen hat, ist bekannt. Damit wurde (wieder einmal) die Masse der gehebelten Goldspekulanten vernichtet.

Gleichzeitig wurde der Goldmarkt aber mit diesem fragwürdigen Flash-Crash komplett von den schwachen Händen bereinigt, und so kennt der Goldpreis seit drei Wochen im Grunde genommen nur den Weg nach oben. Die Notierungen haben sich mittlerweile nicht nur deutlich erholt, sondern Gold handelt mit Kursen um 1.815 USD fast 150 USD über dem Flash-Crash-Tief vom 9.August.


2. Chartanalyse Gold in US-Dollar

a. Wochenchart: Dritter Test der Unterstützung bei 1.676 USD erfolgreich

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Gold in US-Dollar, Wochenchart vom 31. August 2021. Quelle: Tradingview


Zum dritten Mal hat der Goldpreis die Marke von 1.676 USD am 9. August auf Unterstützung getestet. Erneut kam es hier zu einer deutlichen Umkehr nach oben. Dieses Mal sogar dermaßen stark, dass auf dem Wochenchart eine riesige Hammerkerze zurückblieb. Schon beim zweiten Test Ende März kamen die Käufer sehr schnell wieder in den Markt. Die drei immer länger werdenden Dochte deuten auf einen klaren Nachfrageüberhang bei Kursen um und unterhalb von 1.700 USD hin. Erneut wurden die schwachen Hände hier mit einem schnellen und tückischen Kursrückgang abgeschüttelt. Allein aus dieser Perspektive ist der Wochenchart nun bullisch.

Der dritte Rücksetzer endete mit 1.677 USD zudem genau an der Oberkante des alten Aufwärtstrendkanals, in welchem der Goldpreis ab dem Dezember 2015 bis zum Frühling 2020 relativ gemächlich nach oben lief. Die Unterstützung hat gehalten, so dass sich der Goldmarkt nun wieder nach oben orientieren sollte. Hinzukommt ein klares Kaufsignal beim Stochastik-Oszillator, das noch sehr viel Platz nach oben hätte.

Entscheidend bleibt auf der Oberseite aber die rote Abwärtstrendlinie, welche durch das Allzeithoch bei 2.075 USD vom August 2020 sowie dem Hochpunkt vom 1. Juni bei 1.912 USD definiert wird. Solange der Goldpreis diese Linie nicht nachhaltig überwinden kann, bleibt der mittelfristige Abwärtstrend intakt.

Insgesamt ist der Wochenchart bullisch. Die Chancen stehen momentan sehr gut, dass es in den kommenden Wochen zumindest zu einem Angriff auf die Zone 1.850 bis 1.875 USD kommen wird. Im größeren Bild brauchen die Bullen einen Wochenschluss oberhalb von 1.870 USD, um das Bild weiter aufzuhellen.


b. Tageschart: Erneute Konsolidierung um die 200-Tagelinie

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Gold in US-Dollar, Tageschart vom 31. August 2021. Quelle: Tradingview


Auf dem Tages-Chart konsolidiert der Goldpreis seit einigen Tagen um seine weiterhin leicht fallende 200-Tagelinie (1.808 USD). Nachdem die Bullen an gleicher Stelle vor knapp vier Wochen gescheitert waren und der Flash-Crash dann konsequent für eine komplette Marktbereinigung gesorgt hat, dürfte dieses Mal der Sprung über die 200-Tagelinie gelingen. Im nächsten Schritt wäre ein Anstieg bis zur roten Abwärtstrendlinie bis in den Bereich zwischen 1.850 und 1.875 USD zu erwarten.


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