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Beendet die Immobilienkrise das Blutbad am Edelmetallmarkt?

20.09.2021  |  Markus Blaschzok
- Seite 4 -
Im größeren Bild des Tagescharts wird eine große Handelsspanne zwischen 28 US-Dollar auf der Oberseite und 22 US-Dollar auf der Unterseite sichtbar. Nach der Schwäche, die sich im letzten Monat am Silbermarkt zeigte, hat die Wahrscheinlichkeit deutlich zugenommen, dass die Unterstützung bei 22 US-Dollar einen weiteren Preisverfall nicht stoppen wird.

Da der Silberpreis im Vergleich zum Goldpreis aktuell so schwach ist, hängt der weitere Verlauf ganz von der Entwicklung des Goldpreises ab. Silber hat kurzfristig nur dann eine Chance anzusteigen, wenn der Goldpreis wieder über 1.800 US-Dollar ansteigen kann, was kurzzeitig unwahrscheinlich ist.

Vor einem Monat schrieben wir: "Fehlinterpretiert der Markt den Taper-Talk der FED, so könnte der Goldpreis kurzzeitig sogar noch einmal abrutschen und eine Verkaufspanik auslösen und dabei noch einmal das Flash-Crash-Tief bei 1.680 US-Dollar anlaufen. In diesem Fall läuft Silber Gefahr aus seiner großen Handelsspanne nach unten auszubrechen und noch einmal auf 19 bis 20 US-Dollar zu fallen."

Genau dieses Szenario scheint sich aktuell auszuspielen. Im Bereich zwischen 19 US-Dollar und 20 US-Dollar dürften sich die BIG4 eindecken, während Spekulanten ihre Positionen auf den Markt werfen. Antizyklische Käufe bei 19 US-Dollar haben daher ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Kurzfristig dürften nun die Bären an der Unterstützung bei 22 US-Dollar Short-Gewinne mitnehmen und Bullen mutig werden, weshalb eine kurzfristige Preiserholung auf 23 US-Dollar durchaus denkbar wäre. Man kann sich auch gut an den Abwärtstrend halten, denn erst wenn dieser bricht, gibt es ein prozyklisches Kaufsignal. Die Gefahr, dass sich die Korrektur fortsetzen wird, ist hoch.

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Die Unterstützung bei 22 US-Dollar wird aktuell zum dritten Mal getestet


Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 US-Dollar auf der Unterseite und 19 US-Dollar auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild sehr bullisch. Im Wochenchart ist das dreimalige Scheitern am Widerstand bei 28 US-Dollar noch deutlicher sichtbar. Selbst ein Rücksetzer auf die Unterstützung bei 19 US-Dollar, was zuvor der langfristige Widerstand war, würde das übergeordnet charttechnisch bullische Bild nicht zerstören. Ein nun mögliches Korrekturpotenzial dürfte im schlimmsten Fall bei 19 US-Dollar auf starke Nachfrage treffen, weshalb wir dort ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis für Käufe auf kurz-, mittel- und langfristige Sicht vorfinden.

Im nächsten Jahr ist ein Anstieg über den Widerstand bei 28 US-Dollar denkbar, was den Silberpreis, spekulativ getrieben, schnell bis auf 36 US-Dollar hieven würde. Mit dem Scheitern der Geldpolitik bzw. fortgesetzten Anleihenkäufen, persistent hohen Inflationsraten und inflationsinduziert steigenden Zinsen, werden Gold und auch Silber zum Schutz vor Inflation zunehmend gefragt werden. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das Silber weit über sein Allzeithoch bei 50$ tragen wird. Antizyklische Käufe bei 19 bis 20 US-Dollar wären daher im Umfeld eines wahrscheinlichen Stagflationsjahrzehnts eine äußerst günstige Kaufgelegenheit.

Der Goldpreis müsste nun vom Fleck weg drehen und wieder auf über 1.800 US-Dollar ansteigen, damit Silber die Unterstützung bei 22 US-Dollar halten kann. Dieses Szenario hat mittlerweile eine schlechtes CRV. Man kann sich am Goldpreis in Euro orientieren – fällt hier der Preis unter die Unterstützung bei 1.490 Euro, so dürfte sich die Korrektur am Silbermarkt unter 22 US-Dollar fortsetzen. Kurzfristig ist über die nächsten Tage mit einer Konsolidierung über dem Widerstand bei 22 US-Dollar zu rechnen, sodass noch etwas Hoffnung bleibt, dass ein exogener Faktor den Gold- und Silberpreis wieder nach oben ziehen wird.

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Die Chancen dafür, dass die Unterstützung bei 22 US-Dollar halten wird, stehen nicht gut


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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