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Die Zukunft unserer Städte

26.09.2021  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
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Gleiches gilt für die Gastronomie. Diese stand schon länger in einem Wandel von der originären zur Systemgastronomie. Die Systemgastronomie ihrerseits aber hat bereits schon vor dem Lockdown den Stadtrand gesucht - auch wegen Verkehrsproblemen und Parken.

Das Mittelstandsinstitut rechnet nach der Urlaubszeit zuerst wieder mit verstärkter Gastronomienachfrage der Bevölkerung, die immerhin eine Bio. Euro während der Pandemiezeit nicht ausgeben konnte und gehortet hat und diese nun wieder flüssig machen will ⁴. Nach baldigem Ende dieser Nachfragewelle könnte sich die Lockdown-Tendenz zur häuslichen Feier und Versorgung wieder durchsetzen, ist also nicht sicher, ob die Gastronomie ihre alten Umsätze je wieder erreichen wird.

Noch düsterer sieht es mit der Unterhaltungsindustrie aus. Selbst Kulturangebote wie Konzerte, Theater, Museen u.a. hatten es schon bisher schwer, die Zuschauer noch zu fesseln ⁵. Die Debatte um den teuren Kulturzirkus mit öffentlichen Zuschüssen von über 100 Euro pro Platz pro Tag (Theater) hat längst begonnen - ebenso wie die über Unkultur und Staatspropaganda der öffentlichen Medien. Ob die seichten Spaßunterhaltungsangebote den Rückgang von Kulturangeboten ausgleichen können, muss bezweifelt werden. Aber selbst die Massen-Spaßveranstaltungen der schrägen Popmusik weichen bereits in Stadien des Stadtrandes aus, dürften die Innenstädte kaum wiederbeleben können.

Während des Lockdowns standen viele Verwaltungszentren und Büros leer. Die Mitarbeiter waren zu Homeoffice verpflichtet und haben sich an Homeoffice gewöhnt. Auch die Verwaltungen selbst haben gemerkt, dass mehr Digitalisierung und Internet Büroraum sparen kann. Das Institut rechnet damit, dass sich die bisherigen Büros nie wieder ganz füllen werden, dass 20 - 25% der Bürokapazität aus der Innenstadt verschwinden wird ⁶ und dass dadurch auch entsprechend weniger Büropersonal in der Innenstadt für Umsatz und Attraktivität sorgen wird.

Die Digitalisierung wird also doppelte Bürowirkung haben, sie wird weniger menschliche Arbeit in Büros benötigen und sie wird den Trend einer Verlagerung der Verwaltung in mietbilligere Randlagen verstärken.

Während zu Lockdown-Zeiten das Gewerbe in den Innenstädten gestoppt und die Arbeitnehmer aus den Büros vertrieben waren, wurden die Straßen entsprechend "wirtschaftsärmer". Im Bild der Straßen überwog plötzlich eine Überzahl von Immigranten, die ohne Arbeit und ohne Beschäftigung auf den Straßen lungern und das City-Bild zunehmend bestimmen.

Diese Entwicklung wiederum hat dazu geführt, dass sich Damen immer weniger auf die Straßen der Innenstadt trauen, dass Abendveranstaltungen nicht mehr besucht werden können und dass sich im Gesamt-City-Bild der Anteil der mittelständischen wirtschaftsaktiven und produktiven Bevölkerung gegenüber einer armen, immigrierten Unterschicht wandelte. Der Ausländeranteil an unserem Volk ist bei einem Viertel, der in unseren Städten aber zum Teil schon mehr als die Hälfte. Diese Auswirkungen sind in den Cities am stärksten zu spüren, haben sie verändert und werden sie wohl auch dauerhaft für das Gewerbe, den Arbeitsmarkt und die Attraktivität verändern, werden sie wie in den USA verslummen lassen.


Zusätzliche Problembereiche der Citys:

Wie schnell eine City abstürzen kann, haben wir in den amerikanischen Megazentren wie Chicago u.a. gesehen. Fehlt das Gewerbe, fehlen die Arbeitsplätze, fehlt der Mittelstand. Und meiden die Pendler die City, fällt die City wirtschaftlich zurück, kann sie sogar veröden. Ein wirtschaftlicher Niedergang ist multiplikativ folgenschwer: Wenn das Gewerbe keine Umsätze mehr macht, zahlt es auch keine Steuern mehr, fehlen der Stadtverwaltung auch die Mittel für Ordnung, Reinigung, Infrastruktur und Investitionen mit den daraus entstehenden sekundären Abstiegsfolgen.

Und je mehr eine City von Ausländergangs, Ausländerkonzentrationen und Ausländeransammlungen beherrscht wird, zieht sich der Mittelstand nicht nur mit seiner Wohnung, sondern auch mit seinem Gewerbe und seinem Umsatz aus der City zurück, bleibt nur noch Sozialpotenzial mit seinen öffentlichen Funktionären unter sich, ohne die mittelständischen Zahler und Wirtschaftsträger.

Das Mittelstandsinstitut hat in früheren Untersuchungen nachgewiesen, dass Städte wirtschaftlich umso besser dastanden und umso attraktiver waren, je mehr Mittelstand für Arbeit, Umsatz, Steuern und Abgaben sorgte, dass bei zurückgehendem Mittelstandsanteil in den Städten die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wachsen. Transferleistungsempfängermehrheiten in der Stadt wie im Ruhrgebiet schaffen nicht nur Verproletarisierung, sondern auch wirtschaftlichen Ruin der Citys, weil dann auch der Rest-Mittelstand - schon wegen der Schulbildung ihrer Kinder - aus den Städten flüchtet.

Unsere Grünen-Politiker versuchen, die Innenstädte noch zusätzlich unattraktiv zu machen, indem sie den Autoverkehr aus den Innenstadt verbannen, immer höhere Grenzwerte für Staub- und Luftanteile für höhere Innenstadtrestriktionen nutzen und für Mieter die Energiekosten ständig verteuern, so dass immer weniger Menschen die Innenstadtwohnungen vom Markteinkommen bezahlen können, dass statt Selbstzahlern also immer mehr öffentlich finanzierte Sozialempfänger in die Wohnungen einziehen, denen der Staat die teure Wohnung zahlen muss.


Ausblick:

Die Diskussionen im Mittelstandsinstitut Niedersachsen über die Zukunft unserer Städte war nicht einheitlich. Ein Teil der Diskussionsteilnehmer glaubt, dass die Innenstädte ihren Attraktivitätszenit erreicht oder sogar überschritten haben und nun wegen der vorgenannten Problematik wieder schrumpfen würden. Ein anderer Teil dagegen wies auf die Bevölkerungszunahme in der Welt und weitere Massenzuwanderung zu uns als Grund weiterer Massierung der Menschen in den Innenstädten hin und glaubt deshalb, dass die Verstädterung quantitativ anhalten könnte.

Alle waren aber einig, dass die Qualität der Städte nachlassen wird, dass die Bevölkerungsstrukturen der Citys immer mehr durch Unterschicht geprägt werden und dass dadurch der Mittelstand aus den Städten flüchten und demgemäß eine umso größere "Verslummung" unserer Städte einsetzen wird, je größer diese sind.

Das gelte allerdings nicht für die Mittelstädte. Zumindest für solche nicht, die nicht von Arbeitermilieu und Großkonzernen bestimmt seien, die also mittelstandsdominiert blieben. Demgemäß könnte in den nächsten Jahrzehnten eine Fluchtbewegung des Mittelstandes aus der Innenstadt der Großstädte wenn nicht aufs Land, so doch in die dezentralen Mittelstädte stattfinden.

Schichtenspezifisch nämlich gilt: In den Wohnvierteln der Ober- und Mittelschicht sorgen diese selbst für Auswahl, Mitbewohner und Attraktivität ihres Wohnsitzes.

Wo eine starke mittelständische Struktur in einer Mittelstadt überlebt, wird auch die Attraktion dieser Mittelstadt wirtschaftlich und gesellschaftlich gesund bleiben.

Die von Unterschichten beherrschten Citys der Großstädte werden dagegen die unwirtschaftlichen, sozialen und finanziellen Brennpunkte unserer Gesellschaft werden.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


¹ Vgl. Mittelstandsinstitut (Hamer) "Visionen 2050", S. 54 mit weiteren Nachweisen
² "Visionen 2050", a.a.O., S. 54 mit weiteren Nachweisen
³ Durch Überlastung, durch Bürgerkrieg oder Naturkatastrophen
⁴ Gesamtbarmittelbestand der Bevölkerung von 7 auf 8 Bio. während der Lockdown-Zeit gestiegen.
⁵ So hat vor allem das steigende Sex- und Genderangebot die traditionellen Besucher abgeschreckt oder sogar vertrieben.
⁶ Wohnungsbau, Umbau oder Zweckentfremdung


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