Die Everything-Bubble: Zeit zum Abschiednehmen
01.10.2021 | Egon von Greyerz
Wird der Herbst 2021 das Ende der Everything-Bubble markieren? Steht den Anlagemärkten schon in Kürze das Ende des Marktwahnsinns bevor? In der Tat gibt es kaum noch Vernunft an den Märkten oder in der Weltwirtschaft, so dass wir jetzt einen Punkt erreicht haben, an dem wir, um es mit George Bernard Shaw zu sagen, Wahnsinn als gesunder Menschenverstand akzeptieren müssten.
"Wenn die Welt wahnsinnig wird, muss Wahnsinn als gesunder Menschenverstand akzeptiert werden; denn letzten Endes ist es wohl allein der Wahnsinn, über den sich gesamte Welt einig ist." - George Bernard Shaw
An den heutigen Anlagemärkten geht es im Grund nur noch um sofortige Befriedigung und schnelles Reichwerden. "Aktien steigen immer" in der Everything-Bubble und Immobilien genauso. Selbst der normalerweise langweilige Anleihemarkt ist jetzt seit 40 Jahren gestiegen. Und dann gibt es da noch die ganz heißen Technologieaktien, von denen viele allein in diesem Jahrhundert tausende Prozent Zuwachs hatten.
An dieser Stellen dürfen auch die Aktien von SPAC-Unternehmen (Special Purpose Acquisition Companies bzw. Akquisitionszweckunternehmen) oder Blankoscheck-Unternehmen nicht fehlen, wobei Mantelunternehmen genutzt werden, um bereits bestehende Unternehmen aufzukaufen, um deren Aktienkurs aufzupumpen.
All das gab es natürlich schon einmal. Zum Beispiel während der Südseeblase in den 1720ern. Damals wurden Unternehmen gegründet und Kapital aufgetrieben - allein mit dem Ziel, "Geld zu machen". Auch die Kryptowährungen, mit einer Gesamtbewertung von aktuell 2 Billionen $, dürfen an dieser Stelle nicht fehlen. Noch vor acht Jahren lag ihr Gesamtwert ihre Gesamtbewertung bei nur über einer Billion $. Ist das die Blase des Jahrhunderts, wie damals die Tulpenzwiebeln im 17. Jh.? Oder sind Kryptowährungen das Geld der Zukunft? Nun ja, die meisten Leser kennen meine Meinung dazu oder werden sie sich denken können!
Value Investing & Vermögensschutz ist für "Schwachmatiker"
In einer Welt, wo sich im Grunde alles darum dreht, "schneller reich zu werden", hat weder Value Investing noch Vermögensschutz wirklich einen Platz. Warum sollte man sich um die Sicherung seines Vermögens Gedanken machen, wenn man sein Geld über den Nasdaq seit 2009 hat verfünfzehnfachen (15x) können - oder mit Bitcoin, seit 2011, verfünftausendfachen (5.000 x)?
Markthochs exakt vorherzusagen, ist im Grunde eine idiotisches Unterfangen. Einige von uns, die sich mit Risikobewertung beschäftigen, sorgen sich schon eine ganze Weile um die Everything-Bubble-Ökonomie. Für uns ist die Entwicklung der Weltwirtschaft bzw. der Vermögensmärkte seit der Großen Finanzkrise von 2009 eine Illusion gewesen.
Es ist fast so, als wäre man Teil einer virtuellen Realität, eines Computerspiels, wo einige Spieler ihre Vermögen ganz automatisch um einige Millionen oder gar Milliarden Dollar vergrößern, immer wenn sie über "Start" ziehen. Doch während die Reichen reicher werden, werden die Massen immer ärmer und immer verschuldeter.
Wir betrachten das Vermögen, das viele erworben haben, als Illusion, welche sich bald in Luft auflösen wird; doch für die betreffenden "Glücklichen" ist diese Illusion nur allzu real. Wer aber glaubt, dass diese Gewinne real und nachhaltig sind, wird in den kommenden Jahren den Schock seines Lebens bekommen. Wie ich in einem jüngst erschienene Artikel über das Ende des US-Imperiums zeige, ist das Vermögen der 400 reichsten Amerikaner in den letzten 40 Jahren - im Verhältnis zum US-BIP - von 2% auf 18% gestiegen.
Natürlich ist eine solche Vermögenskonzentration spektakulär, allerdings auch sehr gefährlich für die Welt. Richtig, Bäume wachsen immer in die Höhe, sie wachsen jedoch nie in den Himmel!
Am Ende einer Ära - Verluste von 90%
Wir erleben gerade das, was Shaw als "den Wahnsinn, über den sich gesamte Welt einig ist" bezeichnet. Ich habe es häufig schon gesagt: Meiner Überzeugung nach befinden wir uns am Ende eines sehr großen ökonomischen Zyklus. Nicht nur die Märkte sind Wahnsinn, sondern auch die Defizite, die Schulden und die Währungsentwertungen.
Doch auch moralische und ethische Werte haben sich in Luft aufgelöst und wurden ersetzt durch Lügen, Betrug und den Tanz ums Goldene Kalb.
Wir befinden uns aktuell in einer sehr kritischen Phase für die Welt, da Exzesse von so gewaltigem Umfang korrigiert werden müssen.
Exponentielle Bewegungen in eine Richtung erfahren immer auch eine Korrektur. Die Korrekturen werden von ähnlicher Stärke sein; allerdings werden sie sich viel schneller vollziehen. Wir reden hier von Verlusten von 90% und mehr an allen großen Vermögens- und Schuldenmärkten. Niemand hält solche Bewegungen derzeit für möglich, schließlich gibt es Zentralbanken und Staaten, die unbegrenzte Geldschöpfung bereithalten - mittels neuer Zentralbanken-Digitalwährungen, die die Welt retten werden.
"Wenn die Welt wahnsinnig wird, muss Wahnsinn als gesunder Menschenverstand akzeptiert werden; denn letzten Endes ist es wohl allein der Wahnsinn, über den sich gesamte Welt einig ist." - George Bernard Shaw
An den heutigen Anlagemärkten geht es im Grund nur noch um sofortige Befriedigung und schnelles Reichwerden. "Aktien steigen immer" in der Everything-Bubble und Immobilien genauso. Selbst der normalerweise langweilige Anleihemarkt ist jetzt seit 40 Jahren gestiegen. Und dann gibt es da noch die ganz heißen Technologieaktien, von denen viele allein in diesem Jahrhundert tausende Prozent Zuwachs hatten.
An dieser Stellen dürfen auch die Aktien von SPAC-Unternehmen (Special Purpose Acquisition Companies bzw. Akquisitionszweckunternehmen) oder Blankoscheck-Unternehmen nicht fehlen, wobei Mantelunternehmen genutzt werden, um bereits bestehende Unternehmen aufzukaufen, um deren Aktienkurs aufzupumpen.
All das gab es natürlich schon einmal. Zum Beispiel während der Südseeblase in den 1720ern. Damals wurden Unternehmen gegründet und Kapital aufgetrieben - allein mit dem Ziel, "Geld zu machen". Auch die Kryptowährungen, mit einer Gesamtbewertung von aktuell 2 Billionen $, dürfen an dieser Stelle nicht fehlen. Noch vor acht Jahren lag ihr Gesamtwert ihre Gesamtbewertung bei nur über einer Billion $. Ist das die Blase des Jahrhunderts, wie damals die Tulpenzwiebeln im 17. Jh.? Oder sind Kryptowährungen das Geld der Zukunft? Nun ja, die meisten Leser kennen meine Meinung dazu oder werden sie sich denken können!
Value Investing & Vermögensschutz ist für "Schwachmatiker"
In einer Welt, wo sich im Grunde alles darum dreht, "schneller reich zu werden", hat weder Value Investing noch Vermögensschutz wirklich einen Platz. Warum sollte man sich um die Sicherung seines Vermögens Gedanken machen, wenn man sein Geld über den Nasdaq seit 2009 hat verfünfzehnfachen (15x) können - oder mit Bitcoin, seit 2011, verfünftausendfachen (5.000 x)?
Markthochs exakt vorherzusagen, ist im Grunde eine idiotisches Unterfangen. Einige von uns, die sich mit Risikobewertung beschäftigen, sorgen sich schon eine ganze Weile um die Everything-Bubble-Ökonomie. Für uns ist die Entwicklung der Weltwirtschaft bzw. der Vermögensmärkte seit der Großen Finanzkrise von 2009 eine Illusion gewesen.
Es ist fast so, als wäre man Teil einer virtuellen Realität, eines Computerspiels, wo einige Spieler ihre Vermögen ganz automatisch um einige Millionen oder gar Milliarden Dollar vergrößern, immer wenn sie über "Start" ziehen. Doch während die Reichen reicher werden, werden die Massen immer ärmer und immer verschuldeter.
Wir betrachten das Vermögen, das viele erworben haben, als Illusion, welche sich bald in Luft auflösen wird; doch für die betreffenden "Glücklichen" ist diese Illusion nur allzu real. Wer aber glaubt, dass diese Gewinne real und nachhaltig sind, wird in den kommenden Jahren den Schock seines Lebens bekommen. Wie ich in einem jüngst erschienene Artikel über das Ende des US-Imperiums zeige, ist das Vermögen der 400 reichsten Amerikaner in den letzten 40 Jahren - im Verhältnis zum US-BIP - von 2% auf 18% gestiegen.
Natürlich ist eine solche Vermögenskonzentration spektakulär, allerdings auch sehr gefährlich für die Welt. Richtig, Bäume wachsen immer in die Höhe, sie wachsen jedoch nie in den Himmel!
Am Ende einer Ära - Verluste von 90%
Wir erleben gerade das, was Shaw als "den Wahnsinn, über den sich gesamte Welt einig ist" bezeichnet. Ich habe es häufig schon gesagt: Meiner Überzeugung nach befinden wir uns am Ende eines sehr großen ökonomischen Zyklus. Nicht nur die Märkte sind Wahnsinn, sondern auch die Defizite, die Schulden und die Währungsentwertungen.
Doch auch moralische und ethische Werte haben sich in Luft aufgelöst und wurden ersetzt durch Lügen, Betrug und den Tanz ums Goldene Kalb.
Wir befinden uns aktuell in einer sehr kritischen Phase für die Welt, da Exzesse von so gewaltigem Umfang korrigiert werden müssen.
Exponentielle Bewegungen in eine Richtung erfahren immer auch eine Korrektur. Die Korrekturen werden von ähnlicher Stärke sein; allerdings werden sie sich viel schneller vollziehen. Wir reden hier von Verlusten von 90% und mehr an allen großen Vermögens- und Schuldenmärkten. Niemand hält solche Bewegungen derzeit für möglich, schließlich gibt es Zentralbanken und Staaten, die unbegrenzte Geldschöpfung bereithalten - mittels neuer Zentralbanken-Digitalwährungen, die die Welt retten werden.