Schweizer Druck gegenüber VAE-Goldimporte sorgt für scharfe Gegenreaktion aus Dubai
03.11.2021 | Ronan Manly
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Besseres Gold - Solange es nicht aus den VAE kommt Wie sich herausstellt, ist das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) eng mit den vier großen Schweizer Goldscheideanstalten verbunden, und zwar über eine Gruppe namens Swiss Better Gold Association (SBGA) und eine Zusammenarbeit, die als Swiss Better Gold Initiative bekannt ist. Zu den schwergewichtigen Mitgliedern der Swiss Better Gold Association (SBGA) gehören neben einer Reihe von Schweizer Luxusmarkenunternehmen die Schweizer Goldscheideanstalten PAMP, Argor-Heraeus, Valcambi, Metalor (alle Mitglieder der LBMA), die Banken UBS und Julius Bär (beide Mitglieder der LBMA), die PX-Gruppe (ebenfalls in der Goldverarbeitung tätig) und die Raiffeisenbank.
Präsident der Swiss Better Gold Association ist Olivier Demierre von der MKS PAMP Group (der Muttergesellschaft der PAMP-Scheideanstalt). Interessanterweise ist der einzige Vollpartner der Swiss Better Gold Association (SBGA) das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), und das seit 2013. Auf der Website der SBGA wird die Beziehung so beschrieben:
"Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Swiss Better Gold Association haben eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Namen Swiss Better Gold Initiative for Artisanal and Small-Scale Mining ins Leben gerufen, um die Situation der handwerklichen Goldschürfer zu verbessern. Die 2013 gegründete Swiss Better Gold Initiative wurde zu einer Pionierlösung mit dem Ziel, Transparenz, Verantwortung und Rentabilität im ASM-Goldsektor zu schaffen."
Erst letzten Monat, am 6. September 2021, haben das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) und die Swiss Better Gold Association (SBGA) gemeinsam in einer von SECO-Direktorin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (Staatssekretärin und Direktorin der Direktion für Außenwirtschaft) und Olivier Demierre von MKS PAMP geleiteten Veranstaltung die dritte Phase der Swiss Better Gold Initiative vorgestellt.
Daher arbeitet das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) buchstäblich mit einer Organisation zusammen, der Swiss Better Gold Association (SBGA), zu deren Kernmitgliedern die vier großen Schweizer Goldscheideanstalten und die UBS gehören, die alle Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) sind. Und am 11. Oktober 2021 wies das SECO dieselben Goldscheideanstalten an, die Kontrollen von Goldimporten aus den VAE zu verschärfen und bei VAE-Gold streng zu sein.
Bei solch engen Verbindungen zwischen dem SECO und den Schweizer Scheideanstalten könnte es sogar sein, wie Ahmed Bin Sulayem von der DMCC andeutete, dass diese Anstalten das SECO beeinflusst haben, um dieselben Scheideanstalten formell anzuweisen, die Goldimporte aus den VAE zu verschärfen, d.h. eine Lösung im gegenseitigen Interesse. Nin Sulayem bezeichnete dies als "Identitätspolitik, die es den Scheideanstalten ermöglicht, Lobbyarbeit bei Politikern zu betreiben, um ihre Interessen durchzusetzen."
OECD
Interessanterweise nahm die Direktorin des SECO, Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, nur wenige Tage vor dem Schreiben des SECO an die Schweizer Goldscheideanstalten vom 11. Oktober, in dem sie diese aufforderte, strikt gegen VAE-Gold vorzugehen, vom 5. bis 6. Oktober an der OECD-Ministerratstagung 2021 in Paris teil. Einige Leserinnen und Leser werden sich daran erinnern, dass es bei dem ersten Schritt der LBMA gegen den Goldsektor in Dubai und den VAE ab November 2020 viele Verbindungen zwischen der LBMA, der OECD und der Financial Action Task Force (FATF) der OECD gibt.
Könnte es hinter den Kulissen ein Manöver geben, bei dem die LBMA über die OECD das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) anweist, die Schweizer Goldimporte aus den VAE streng zu kontrollieren? Ahmed bin Sulayem hat sich lautstark dafür eingesetzt, dass die OECD seine Widerlegung des SECO-Schreibens zu Gesicht bekommt, wie sein folgender Twitter-Post vom 20. Oktober zeigt, der auf eine Reihe von OECD-Twitter-Konten verweist.