Inflationsrate auf 28-Jahreshoch - Gold am letzten Widerstand - Analyse zu Palladium
01.11.2021 | Markus Blaschzok
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Palladium zeigte sich letzte Woche schwach, wogegen den gesamten Vormonat über bereits Stärke zu beobachten war. Die Automobilindustrie berichtet von einer besseren Versorgung mit Halbleitern und auch in anderen Bereichen normalisieren sich die kurzzeitig stark gestiegenen Rohstoffpreise wieder. Je schneller die Automobilproduktion wieder hochgefahren werden kann, desto schneller wird die Nachfrage nach Platin und Palladium, die in Katalysatoren verarbeitet werden, wieder zunehmen.
Dabei könnte sich schnell wieder ein Defizit am Palladiummarkt einstellen und auch der Platinpreis, der aktuell noch unter einem Überangebot leidet, wieder ansteigen. Hier gibt es aktuell sehr interessante kurz- bis mittelfristige Chancen, die durch den kurzweiligen Chipmangel erst möglich wurden. Gold, Silber und Platin sind kurzfristig abhängig von der weiteren Entwicklung am Goldmarkt, weshalb wir aktuell mit Argusaugen darauf achten, ob dem Goldpreis der Sprung über den Kreuzwiderstand gelingen wird.
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Die Minenaktien fielen um 4,1%, obwohl der Goldpreis relativ fest war
Die Märkte beginnen erst langsam zu verstehen, dass der Anstieg der Konsumentenpreise nicht nur ein vorübergehendes Phänomen ist, weshalb aktuell die Nachfrage nach Edelmetallen und Minenaktien noch völlig am Boden liegt. Die Preise und die Zinsen werden jedoch weiter ansteigen, während die Wirtschaft tiefer in die Rezession abgleitet, was das perfekte Umfeld für ein Investment in den Edelmetallsektor sein wird.
Die Konsumentenpreise in Deutschland stiegen nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts im Oktober um 4,5% zum Vorjahr an. Dies ist die höchste Teuerung seit 28 Jahren. Allein zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,5%. Als die Preise in der Bundesrepublik zuletzt so stark anstiegen, lagen die Leitzinsen bei 6,75%, während sie heute immer noch bei null Prozent künstlich fixiert werden. Dies zeigt, wohin die Reise bei den Zinsen gehen wird, sobald die EZB mit der Drosselung der Anleihenkäufe beginnt.
Die reale Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihen, die nominal bei -0,11% liegt, beträgt inflationsbereinigt -4,6%. Jeder Investor, der diese Verlustbringer verkaufen kann, wird dies tun, sobald die EZB die Anleihenkäufe drosseln oder beenden wird.
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Die zehnjährigen Bundesanleihen bringen aktuell einen garantierten Verlust von 4,6% pro Jahr
Da die Importpreise im September um 17,7% zum Vorjahr anstiegen, konstatierte selbst EZB-Chefin Christine Lagarde, die in den Medien mittlerweile "Madame Inflation" genannt wird, dass die hohen Teuerungsraten länger anhalten werden, als es die EZB erwartet habe. Natürlich glauben die Notenbanken selbst nicht, dass die Inflation der Geldmenge nur zu vorübergehend steigenden Preisen führen wird, doch sie versuchen die Märkte zu beruhigen, indem sie die Unwahrheit verbreiten.
Die kurzfristigen Zinsen schossen in der letzten Woche weltweit nach oben, nachdem die Notenbanken in einem Umfeld hoher Preissteigerungsraten ihre Anleihenkäufe drosseln, weshalb sich weltweit die Zinskurven abflachten. In Australien verdoppelten sich die kurzfristigen Zinsen über Nacht auf 0,6%, doch auch die langfristigen Zinsen ziehen weltweit immer noch an.
Am Mittwoch, den 3. November wird die US-Notenbank wahrscheinlich den Beginn des sogenannten "Taperings", der Drosselung der Anleihenkäufe, in Höhe von monatlich 15 Mrd. US-Dollar bekanntgeben, was durchaus zu einer Verkaufspanik am Anleihenmarkt führen kann in den kommenden Monaten. In diesem Umfeld würden die Edelmetalle, allen voran Gold und Silber, als sicherer Hafen gesucht und deren Preise ansteigen.