US-Notenbank tapert und Gold steigt - geht das Vertrauen in die FED verloren?
08.11.2021 | Markus Blaschzok
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Durch die Fehlallokationen, die die Eingriffe der Notenbanken in den Markt verursachen, sind sie die primäre Ursache von Arbeitslosigkeit und selbst der größte Feind von Wohlstand und Vollbeschäftigung. Notenbanken können durch das Drucken von Geld lediglich Vermögen an die Empfänger des neuen Geldes umverteilen. Dies geschieht immer zulasten der Bürger/Sparer und zum Wohle der Banken, des Staates, sowie deren Freunde. Treiben es Notenbanken mit dem Drucken von Geld zu bunt, können sie ganze Volkswirtschaften und Kulturen vernichten. Nichts zerstört den Wohlstand der Nationen mehr als das Geldmonopol des Staates und ihrer Notenbanken, weshalb man beides abschaffen sollte, will man dauerhaft zu Wachstum, Wohlstand und Freiheit zurückkehren.
Immerhin konstatierte Powell, dass die Inflation höher sei, als man es erwartet hätte, wobei er die Schuld auf die Lieferengpässe schob, die niemand hätte vorhersehen können. Auch diese Aussage ist unwahr, denn die Inflation der Geldmenge durch die US-Notenbank hat die Lieferengpässe und die Preisanstiege für Rohstoffe erst verursacht. Mehr frisch gedrucktes Geld, dass teilweise über Stimulus-Schecks direkt an die Verbraucher verteilt wurde, trifft auf ein gleich gebliebenes Güterangebot. Es gibt nicht genügend Waren für all das Geld, dass man aus dem Nichts erzeugt hat.
Die neue Geldmenge wird bleiben, worauf die Preise steigen müssen und werden. Sobald die Preise auf ein dauerhaft höheres Niveau angestiegen sind, werden sich die Lieferengpässe von ganz allein wieder auflösen. Die Verbraucher, die aufgrund des vermeintlichen Vermögenszuwachses ihren Konsum ausgeweitet oder vorgezogen haben, werden letztlich feststellen, dass sie sich zu höheren Preisen weniger leisten können als vor den Stimulus-Schecks der Regierung.
Ein erneuter Nachfragerückgang wird die Folge sein und die Unternehmen, die zuvor Rohstoffe gehortet und die Preisspitzen mitverursacht hatten, werden ihre Nachfrage stark zurückfahren. Auf einen folgenden deflationären Impuls werden die keynesianischen Voodoo-Ökonomen in den Notenbanken wieder mit dem Drucken von Geld reagieren, was die Situation nur verschlimmbessern wird. Gold wird dann zunehmend als sicherer Hafen vor Inflation gesucht werden und dessen Preis stark ansteigen, zumal der Anleihen- und Aktienmarkt angesichts steigender Zinsen auf absehbare Zeit keine Alternative mehr sein werden.
Gold stark trotz guter Arbeitsmarktdaten
Nach zwei Monaten düsterer Beschäftigungsberichte schlug am Freitagnachmittag der Arbeitsmarktmarktbericht die Erwartung des Marktes. In den USA wurden im Oktober 531 Tsd. neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, während der Marktkonsens bei 450 Tsd. lag. Gut ist, dass die Zahl der Beschäftigten in der Privatwirtschaft um 604 Tsd. anstieg, während die öffentlichen Stellen um 73 Tsd. reduziert wurden.
Die Zahlen für September wurden von 194 Tsd. auf 312 Tsd. und die Augustzahlen von 366 Tsd. auf 483 Tsd. nach oben revidiert. Mit diesen Korrekturen wurden in beiden Monaten 235 Tsd. mehr Stellen geschaffen als zuvor gemeldet wurde. Weiterhin gab es gute Nachrichten aus dem verarbeitenden Gewerbe in den USA, wo im Oktober 60 Tsd. neue Stellen geschaffen wurden, doppelt so viele wie erwartet.
Die Ausweitung der Geldmenge und die Entwertung des Geldes stützen kurzfristig den Arbeitsmarkt
Die Zahl der Beschäftigten stieg um 359 Tsd. von 153,68 auf 154,04 Millionen. Die Zahl der Arbeitslosen sank von 7,674 Mio. auf 7,419 Mio., wodurch die Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent auf 4,6 Prozent sank, was unter dem Marktkonsens von 4,7% lag. Die Erwerbsquote lag unverändert bei 61,6 Prozent, da die Zahl der Erwerbspersonen nur geringfügig um etwas mehr als 100 000 zunahm.
Die Inflation der Geldmenge hat starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Geldmenge erzeugt einen künstlichen Boom, doch mit dessen Ende werden die neuen Stellen wieder verschwinden. Da die Löhne nicht so schnell steigen wie die reale Inflation, sinken die Reallöhne, was Unternehmen, deren Umsatz mit der Inflation wächst, mehr Spielraum für Neueinstellungen gibt.
Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen im Jahresvergleich bereits um 4,9 Prozent, während die offizielle Teuerung bei 5,4% liegt und die inoffizielle Teuerungsrate nach der alten Berechnungsmethode von 1980 bei 14 Prozent. Real sinken die Löhne durch die Entwertung der Währung, während das einfache Gemüt glaubt, die Preise der Konsumgüter wären gestiegen, worauf man den Staat zur Hilfe ruft.
Trotz der guten Arbeitsmarktdaten, auf die der Goldpreis normalerweise mit einem Preisrückgang reagiert hätte und dem Tapering, das in den letzten Monaten auf den Goldpreis drückte, sowie einem Aktienmarkt auf Allzeithoch, zeigte sich der Goldpreis in der letzten Woche sehr stark. Es ist typisch für Gold, dass es steigt, wenn es niemand erwartet und seitwärts handelt oder gar fällt, wenn die Masse der Investoren darauf aufmerksam geworden ist.
Wir erwarten, dass sich die Rezession im kommenden Jahr weiter manifestieren wird und die Notenbanken schnell wieder zurückrudern und ihre Anleihenkäufe fortsetzen werden. Gold sollte bereits im Vorfeld deutlich ansteigen, weshalb wir für das kommende Jahr bullisch sind und das Ende der langen Konsolidierungsphase immer näherkommt.