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Was treibt den Goldpreis an? (Teil 1)

11.12.2021  |  Jan Nieuwenhuijs
- Seite 3 -
Während der letzten Form eines Goldstandards (Bretton Woods) war der USD an Gold zu einem Preis von 35 USD je Unze gebunden, und alle anderen wichtigen Währungen waren an den Dollar gekoppelt. Technisch betrachtet endete Bretton Woods 1968, als es die Vereinigten Staaten dem Goldpreis erlaubten, am freien Markt zu schwanken, nachdem zu viele Dollar gedruckt worden waren und die Goldkopplung unhaltbar wurde. Ab diesem Moment begann der Goldpreis zu steigen. Erneut war klar, dass keine von der Regierung ausgegebene Währung mit Gold konkurrieren konnte.

Erstaunlicherweise stieg der Goldpreis, bevor die Verbraucherpreise in die Höhe schnellten. Wenn der Markt erwartete, dass die Inflation steigen würde, suchten Investoren Schutz in Gold und der Goldpreis reagierte dementsprechend. Gold wurde zu einem Stellvertreter für Inflationserwartungen. Wenn der Goldpreis stieg, folgten die Verbraucherpreise innerhalb der nächsten zwei Jahre.

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Der Vorsitzende der Federal Reserve, Alan Greenspan, erklärte 1994:

"Ich denke, dass der Goldpreis einen allgemeinen Blick auf das Verlangen widerspiegelt, reale, harte Assets anstatt Währungen zu halten. … [Gold] ist eine Wertanlage, die einen recht konsistenten Vorsprung vor Inflationserwartungen hatte und über die Jahre hinweg verhältnismäßig guter Indikator, unter anderem, für das war, was die Inflationserwartungen tun."

Greenspan basierte seine Geldpolitik teilweise auf dem Goldpreis. Die Verbindung zwischen Inflationserwartungen und Goldpreis ist noch immer relevant, wie wir aus der Einleitung über TIPS-Anleihen entnehmen konnten.

Nach zweistelliger Inflation und tiefgreifend negativen Realzinsen in den 1970er Jahren wurden Investoren von den hohen, positiven Realzinsen in den 1980er Jahren aus Gold weggelockt. Da es vor 1997 keine TIPS-Anleihen gab, konnten Realzinsen nur als "Nominalzinsen - CPI" kalkuliert werden. Akademiker bezeichnen dies als "Ex-Post-Realzinsen", während die TIPS als "Ex-Ante-Realzinsen" bezeichnet werden. Im nachfolgenden Chart sehen Sie die 10-jährigen (Ex-Post) Realzinsen, berechnet als 10-jähriger nominaler Zinssatz für Staatsanleihen - US-CPI von 1968 bis 2021.

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Offensichtlich sind die (Ex-Post-)Realzinsen sehr wichtig für den Goldpreis. In den 1970er Jahren schoss Gold in die Höhe, als die Realzinsen zweimal in Folge -5% erreichten. Kann das erneut geschehen, wenn sich die Inflation nicht als vorübergehend erweist und die Realzinsen negativ bleiben?

Im zweiten Artikel dieser Reihe werden wir einen genaueren Blick auf die TIPS-Anleihen werden.

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*Beachten Sie, dass ich in diesem Artikel Korrelationen ohne Beweis ihrer Kausalität angesprochen habe.


© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer



Dieser Artikel wurde am 19. November 2021 auf www.thegoldobserver.substack.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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