Verrückte Märkte - Heute FED-Sitzung
15.12.2021 | Hannes Huster
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FED hät die Märkte verdorbenDie FED und auch die anderen großen Notenbanken haben die Märkte derart stark mit der Droge der lockeren Geldpolitik und der unendlichen Gelddruckerei angefixt, dass übliche Marktmechanismen offensichtlich außer Kraft gesetzt wurden. Das funktioniert immer so lange, bis es eben nicht mehr funktioniert.
Sie wissen, ich bin kein Crash-Prophet und wünsche mir auch nicht das Finanz-Armageddon herbei, nur in der Hoffnung, dass Gold dann auf 10.000 USD steigt. Aber: Was wir derzeit sehen ist ungesund. Auch wenn man das Gefühl bekommt, dass früher geltende Maßstäbe und Regeln heute nicht mehr gelten, wäre ich mit einer solchen Einschätzung vorsichtig.
Ich habe mich 1997 erstmals in den Aktienmarkt gewagt. Damals ohne Ahnung von irgendwas. Doch es erschien in dieser Zeit einfach Geld zu verdienen und mit der sich dann beschleunigenden Aufwärtsbewegung der NASDAQ und dem NEUEN MARKT wurden Anleger immer sorgloser und gieriger. Als junger und unerfahrener Anleger konnte ich mit ein bisschen Startkapital sehr schnell Geld verdienen und es ging nur um Aktien. Andere Asset-Klassen haben keinen mehr interessiert. Es war auch die Zeit, in der die US-Notenbank FED unter der Leitung von Alan Greenspan (1987 - 2006) ihre Macht als "Magier der Märkte" erst so richtig erkannt und ausgespielt hat.
Wirtschaftliche Abschwünge, die zu fallenden Aktienkursen geführt haben, wurden mit für damalige Verhältnisse mit großen Summen "ausgebügelt". Neue Stars in der Aktienbranche wurden geboren. Das war auch nicht sonderlich schwierig in Märkten, die immer gestiegen sind. Um die Jahrtausendwende war Gold als hartes Asset in einem Bärenmarkt und wenn damals jemand Gold gekauft hat, wurde er hämisch belächelt.
Der Goldpreis, der 1980 bei über 800 USD je Unze notiert hat, tendierte 20 Jahre gen Süden, von einzelnen Aufschwüngen zwischendurch einmal abgesehen:
Es war totes Geld und die Finanzwelt belächelte Gold, wenn überhaupt jemand darüber gesprochen hat. Heute haben wir eine ähnliche Situation vorliegen, besonders wenn wir uns in den sozialen Medien umsehen, wie Twitter, Instagram oder Facebook.
Die "jungen Wilden" sind am Zuge und es sind "Anleger" die seit ein paar Jahren dabei sind und sehr schnell Geld verdient haben. Teilweise sprechen wir von 17- oder 18-jährigen "Influencern" mit einer riesigen Follower-Gemeinde.
Gold wird belächelt, besonders in den vergangenen Monaten. Zwar lagen die "Goldbugs" mit den Inflationsprognosen sehr richtig, doch was Gold daraufhin getan hat, führt zu Hohn und Spott. "Gold ist tot", "Gold ist keine Inflationsabsicherung" etc. etc. Wenn ich den oben gezeigten Goldpreischart dann fortführe, sieht er so aus:
Der Goldpreis ist, trotz guter Aktienmärkte und ohne den totalen Zusammenbruch des Finanz- und Bankensystems von unter 300 USD auf aktuell ca. 1.770 USD gestiegen. In dieser Zeit gab es keine einzige Phase einer ausufernden Inflation. Die jüngere Generation und dazu zähle ich mich jetzt auch einfach einmal, kennt Zeiten mit dramatisch steigenden Preisen nicht. Doch mit Produzentenpreisen, die fast 10% steigen, müsste man sich wieder etwas mehr mit diesem Thema beschäftigen. In den letzten Phasen mit hoher Inflation (1970 - 1980) war es den Notenbanken relativ egal, was die Aktien machen, sondern das Hauptaugenmerk lag schon noch darauf, die Inflation einzudämmen.