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Verrückte Märkte - Heute FED-Sitzung

15.12.2021  |  Hannes Huster
- Seite 3 -
Dies gelingt im Grunde nur mit deutlichen Zinsanhebungen und einer Verknappung der Liquidität. Doch auch das funktioniert nur mit Zeitverzögerung. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass es 6 Monate bis 18 Monate dauert, bis Zinserhöhungen tatsächlich greifen. Nun haben wir Notenbanken, die die Leitzinsen auf NULL halten und dies bei einer Inflation auf Mehrjahrzenthoch. Heute kommt die FED zusammen und wenn Powell nur den Funken einer Glaubhaftigkeit wahren möchte, muss er den "Falken" mimen.

Das Tapering muss schneller durchgezogen werden und er muss Andeutungen machen, dass die FED die Zinsen schneller erhöht als das der Markt derzeit annimmt. Aktuell rechnet der Markt damit, dass die FED bis Ende 2022 die Leitzinsen maximal dreimal um je 0,25% erhöhen wird. Wir würden dann von einem Leitzins zwischen 0,75 und 1% sprechen. Ich kann mich noch daran erinnern, als die FED die Leitzinsen 2003 erstmals auf 1% gesetzt hat. Das war damals ein Tabu-Bruch, nachdem die Leitzinsen um die Jahrtausendwende noch bei über 5% lagen! Heute haben die Märkte Angst vor einem Leitzins mit 1%.


Powell unter Druck

Heute steht Powell so stark unter Druck, wie schon seit langem nicht mehr. Die Inflation schießt nach oben und mit den beruhigenden Worten der vergangenen Monate wird es nicht getan sein. Die Einschätzung der FED, die Inflation sei nur ein vorrübergehendes Phänomen, war komplett falsch (absichtlich oder unabsichtlich). Ich denke es wäre das Beste für Goldanleger, wenn die FED, statt großer Reden zu schwingen, die Zinsen anhebt und das Tapering einstellt. Dann würden die Fakten auf dem Tisch liegen. Angst vor Zinsanhebungen habe ich nicht und das sollten Sie auch nicht haben.

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Die FED hat von 2004 - 2007 die Zinsen mehrfach erhöht, dem Goldpreis war das vollkommen egal. Ebenso Ende 2015. Das monatelange Gerede rund um eine Zinserhöhung hat den Goldpreis lange Zeit fallen lassen, bis die FED dann endlich den Mut hatte, sie anzuheben. Das war dann das Mehrjahrestief für Gold im Dezember 2015! "Wenn die FED erstmal die Zinsen erhöht, dann geht es für Gold richtig bergab" ist derzeit die Tendenz, die es am besten beschreibt. Lassen wir es auf uns zukommen, ich bin bereit.


Gold und Goldaktien

Gold gestern wieder mit einer wunderbaren "Show". Schon 20 Minuten bevor die Erzeugerpreise überhaupt veröffentlicht wurde, kam Druck auf den Goldpreis über die COMEX. Die "magischen Hände" haben Gold also aufgrund von Informationen, die eigentlich noch keiner haben sollte, schon vorher optisch schwach aussehen lassen. Das ist clever, denn so kann man Investoren, die sich bei Erzeugerpreisen von +9,60% vielleicht überlegen würde, ein bisschen Gold zu kaufen, sofort abschrecken. Der Rest ist dann bekannt und das übliche Muster:

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Die Goldaktien haben nachgegeben, doch es hätte auch schlimmer kommen können. Der GDX weiterhin in dem kurzfristigen Handelsmuster. Es wäre nun aber schön, wenn wir die Zone bis auf 29,79 USD auf Schlusskursbasis nicht mehr unterschreiten würden:

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Fazit:

Die ersten Seiten sind heute etwas länger geworden, doch ich denke vielleicht hilft es dem einen oder anderen Leser, der von den letzten Monaten, speziell im Gold, etwas genervt ist. Wovor wir am wenigsten Angst haben müssen, sind Zinserhöhungen. Das beweisen nicht nur die Beispiele aus der Vergangenheit. Erhöht die FED die Zinsen, dann würde der Markt sehen, dass man die Inflation ernst nimmt. Aktuell handeln die Computer und Algorithmen (Menschen gibt es kaum mehr beim "big money") nur die Trends, was immer so lange gutgeht, bis es eben nicht mehr gutgeht.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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