Beispiellose Zeiten für Uran-Investoren in 2022!
04.01.2022 | Uli Pfauntsch
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Uran-Angebot wird dramatisch überschätzt! Die World Nuclear Association sagt bis 2040 einen Nachfrage-Anstieg auf 292 Millionen Pfund pro Jahr voraus. Es ist wichtig zu wissen, dass das Angebot zum Ende des Jahrzehnts aufgrund der Ausbeutung bestehender Ressourcen-Erschöpfung dramatisch abfällt. So wird etwa Cigar Lake, eine der hochgradigsten und größten Uranminen der Welt, zum Ende des Jahrzehnts ausgebeutet sein. Der weltgrößte Uranproduzent, Kazatomprom, wird ab 2031 einen drastischen Abfall seiner Produktion erleben. Es wird erwartet, dass das derzeitige Primärangebot bis 2035 um 30 Prozent schrumpft und bis 2040 um 54 Prozent.
Uranbergbau ist der meist regulierte Sektor der Welt und die größte Herausforderung für den Sektor ist die Genehmigung einer Mine. Am 14. November entschied das neue Parlament von Grönland ein Verbot von Uran-Bergbau und Exploration. Damit ist die Entwicklung von Kvanefjeld, das als zweitgrößtes Seltene-Erden-Projekt und als sechsgrößtes Uranprojekt des Planeten gilt, auf Eis gelegt.
Die spanische Regierung hat Berkeley Energia informiert, dass man den Bau einer Verarbeitungsanlage nicht genehmigen werde. Das Salamanca-Projekt hätte über einen anfänglichen Zeitraum von zehn Jahren durchschnittlich 4,4 Millionen Pfund Uran pro Jahr produziert und etwa 10 Prozent der (dringend benötigten) europäischen Uran-Nachfrage garantiert
In einem aktuellen Bericht verweist Bloomberg darauf, dass der Sprott Physical Uranium Trust (SPUT) vor sechs Monaten noch nicht existierte. Nun hält dieser rund ein Drittel des weltweit jährlichen Angebots - und wird noch größer. Demnach hat der SPUT rund 41 Millionen Pfund Uran angehäuft, was etwa 30% der jährlichen Produktion entspricht. Die Assets im SPUT sind inzwischen auf 1,9 Milliarden Dollar angeschwollen. Erst vor knapp drei Wochen war Sprott gezwungen, das Finanzierungslimit im Trust auf 3,5 Milliarden Dollar anzuheben, die zweite Erhöhung innerhalb von zwei Monaten.
Nach Yellow Cake Plc und dem Sprott Physical Uranium Trust, startet Kazatomprom den dritten physischen Uran-Fund am Markt, namens ANU Energy OEIC Ltd. Eingeführt wird der Fund am Astana International Financial Centre (AIFC). Der Fund wird bis zu 500 Millionen US-Dollar von institutionellen und/oder privaten Anlegern aufnehmen und den Erlös zum Kauf von Uran verwenden.
Prognose: dreistellige Uranpreise in 2022!
Wir sehen den stärksten fundamentalen Rückenwind für Uran aller Zeiten. Der Industrieberater UxC hat seinen Uran-Ausblick für 2022 veröffentlicht. Erwartet wird eine Uranproduktion von 135 Millionen Pfund bei einer Nachfrage von 200 Millionen Pfund, was einem primären Angebotsdefizit von 65 Millionen Pfund entspricht.
Nicht berücksichtigt sind Urankäufe des SPUT, dem bevorstehenden ANU Energy Fund in Kasachstan und weiteren Finanzplayern.
Gleichzeitig beläuft sich die vertragliche Unterdeckung der Versorger über die kommenden Jahre auf 700 Millionen Pfund Uran. Weitere 400 Millionen Pfund werden für die +160 Reaktoren für China und Indien benötigt.
Die Uranindustrie kann noch nicht einmal das produzieren, was die Welt jährlich verbraucht. Wie im Bärenmarkt der letzten 10 Jahre meiden die Versorger den Spotmarkt und wenden sich stattdessen mit Preisanfragen an die Uranproduzenten. Sämtliche Reaktoren, die neu ans Netz gehen, benötigen langfristige Verträge über 10 Jahre. Sobald die Atomstromversorger feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, langfristige Verträge mit zuverlässigen Produzenten zu sichern, werden sie in den puren Panikmodus verfallen.
Sie werden keine andere Wahl haben, als aggressive Käufe am Spotmarkt zu tätigen. Der entscheidende Vorteil ist, dass der Anteil des Kernbrennstoffs an den Gesamtkosten eines Kernkraftwerks nur 2-3 Prozent ausmacht. Anders als bei Öl + Gas, macht sich ein Anstieg der Uranpreise in den Stromrechnungen der Verbraucher kaum bemerkbar. Versorger werden, wenn es sein muss, jeden Preis zahlen. Auch 100 Dollar/Pfund, 200 Dollar/Pfund oder sogar 500 Dollar/Pfund. Anlegern in Uran und Uranaktien stehen beispiellose und aufregende Zeiten bevor!
© Uli Pfauntsch
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