Bitcoin - Scharfe Erholung kann jederzeit starten
10.01.2022 | Florian Grummes
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Auch der Crypto Optix von Sentimentrader meldet eine antizyklisch vielversprechende Ausgangslage, da die Bereinigung im Krypto-Sektor kurzfristig bereits weit fortgeschritten ist. Insgesamt liefert die Sentiment-Analyse ein klares Kaufsignal! Der Kursrutsch der letzten Tage kann in diesem Zusammenhang als finaler Ausverlauf und Kapitulation bezeichnet werden. Im nächsten Schritt sollte das Stimmungs-Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen.
4. Bitcoin gegen Gold
Bitcoin/Gold-Ratio vom 7. Januar 2022. Quelle: Tradingview
Bei Kursen von derzeit ca. 42.200 USD für einen Bitcoin und 1.790 USD für eine Feinunze Gold liegt das Bitcoin/Gold-Ratio aktuell bei 23,6. D.h. man muss für einen Bitcoin derzeit fast 24 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,042 Bitcoin.
Damit hat der Bitcoin seit seinem letzten Top am 10.November um fast 39% gegen Gold verloren. Ausschlaggebend war dabei einzig und allein die Korrektur beim Bitcoin, denn Gold hat sich mit 1.790 USD praktisch nicht bewegt. Auch wenn kurzfristig die Korrektur (noch) intakt ist, bleibt es übergeordnet beim etablierten Aufwärtstrend des Bitcoins gegen das Gold. Weiterhin läuft das Ratio potenziell in ein aufsteigendes Dreieck hinein, dessen Auflösung nach oben wohl nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Falls es dazu kommt, könnte der Bitcoin problemlos auf 80 bis 95 Unzen Gold steigen.
Grundsätzlich sollte man sowohl in Edelmetallen als auch in Bitcoins investiert sein. D.h. mindestens 10% und besser 25% seines Gesamtvermögens sollte man in physische Edelmetalle anlegen, während man in Kryptos und vor allem im Bitcoin zunächst wenigstens 1% bis 5% halten sollte. Wer mit den Kryptowährungen und Bitcoin genügend Erfahrung gesammelt hat und das Potenzial erkannt hat, kann individuell sicherlich auch wesentlich höhere Prozentzahlen in Bitcoin allokieren. Für den normalen Anleger, der natürlich vor allem in Aktien und Immobilien investiert ist, sind maximal 5% im immer noch spekulativen und vor allem hochvolatilen Bitcoin aber ein erster Richtwert.
Aufgrund der stark überverkauften Lage sollte sich der Bitcoin schon bald wieder deutlich gegen das Gold verteuern. Im besten Fall zieht das Ratio dabei schnell wieder bis auf Werte um 35 Unzen Gold an. Bleibt der Bitcoin hingegen in seiner Korrektur gefangen, wäre eine Erholung bis in den Bereich um 30 Unzen Gold realistisch.
5. Makro-Update: Zentralbanker bluffen weiter
Nach einem Rückgang von 19% im Dezember ist auch der Jahresauftakt 2022 bislang nichts für schwache Nerven. Dabei sorgten politische Unruhen in Kasachstan möglicherweise für eine Zuspitzung, denn in der ehemaligen Sowjetrepublik befindet sich die zweitgrößte Bitcoin-Mining-Industrie der Welt.
Nachdem das staatliche Unternehmen Kazakhtelecom das Internet des zentralasiatischen Landes abgeschaltet hatte, fiel die Bitcoin Hash-Rate um 13,4 %. Damit wird das Bitcoin-Netzwerk nach dem Mining-Verbot in China zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate auf eine harte Probe gestellt. Kurzfristig ist das für Anleger sicherlich schmerzlich, mittel- und langfristig hingegen sorgen diese Verwerfungen jedoch für ein noch stabileres und dezentralisierteres Netzwerk.
Während der Bitcoin also in der ersten Januarwoche zwischenzeitlich weitere 12,5% bzw. fast 6.000 USD verlor, stürzten zuletzt auch die großen US-Tech-Aktien ab. Dabei fiel Tesla beispielsweise um über 15%. Hintergrund der Verkaufspanik an den Aktienmärkten scheint die Andeutung der Fed gewesen zu sein, die Zinsen aggressiver anheben zu wollen als bisher angenommen.
Fed Bilanzsumme vs. Fed Zinssatz vom 5. Januar 2022. ©Holger Zschaepitz